Premiere für LG und die Stiftung Warentest. Die C8 Modelle mit A9-Bildprozessor erhielten als erste OLED-TV-Geräte überhaupt das Testurteil „sehr gut“. Die C8 OLEDs setzen sich damit auf Platz eins und zwei der von STiWa getesteten TV-Geräte.
Anzeige
Die C8 OLED TVs mit 55 Zoll (OLED55C8) und 65 Zoll (OLED65C8) führen aktuell die Bestenliste der über 150 getesteten TV-Geräte der Stiftung Warentest an. Die Verbraucherorganisation vergab erstmals die Gesamtnote 1.5 (sehr gut) für TV-Modelle mit organischen Leuchtdioden. In den Kategorien Bild, Ton sowie Vielseitigkeit erhielten die C8 OLEDs jeweils die Bestnote „++“ (Sehr gut). „Handhabung“, womit vorrangig das webOS 4.0 Betriebssystem gemeint ist und „Umwelteigenschaften“ wurden mit „+“ (gut“) bewertet. Das offizielle Statement der StiWa zum jüngsten Testblock: „Auf der Suche nach der Top-Bildqualität führt zurzeit kein Weg an Fernsehern mit organischen Leuchtdioden (OLED) vorbei, die es ab 140 Zentimeter Bilddiagonale gibt (55 Zoll). Die besten kommen von LG.“
Knapp dahinter die Super UHD TVs 65SK8500 (Gesamtnote 1.6) sowie 49SK8500 (Gesamtnote 1.7) auf den Plätzen drei und vier. Die 4K Fernseher mit IPS-Display überzeugten ebenfalls mit einer „sehr guten“ Vielseitigkeit und einer Tonwiedergabe mit der Benotung „gut“.
Sony und Philips OLEDs sind „gut“
Die Stiftung Warentest gewichtet die Kriterien unterschiedlich. So fließt die Bewertung der Bildqualität zu ca. 40 Prozent in das Ergebnis ein. Ton und Handhabung mit je 20 Prozent, Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften mit 10 Prozent. Die Prüfmethodik ist auch online für jeden einsehbar. Die Verbraucherorganisation möchte damit Transparenz beweisen.
Der koreanische TV-Hersteller freut sich über sechs Platzierungen in den Top 7. Es wurden auch OLED-Fernseher von Philips und Sony in die jüngsten Tests aufgenommen. Die Konkurrenz-OLEDs sowie Samsungs Flaggschiff-QLED 65Q9FN schafften es nicht an den Top-Geräten von LG vorbeizuziehen.
Das 14. jährliche US-TV-Shootout findet in diesem Jahr am 23. September statt. Vier Top-Modelle des Produktjahrs 2018 stellen sich dem direkten Vergleich. Darunter der Samsung Q9FN, LG E8 OLED sowie Sonys „Master Series“ AF9 (OLED) und ZF9 (LCD).
Anzeige
Bereits im Juli dieses Jahres standen sich die Top 4K Fernseher aus 2018 gegenüber (oder nebeneinander). Das Event von HDTVTest.co.uk lies Samsungs Q9FN gegen drei OLED-TVs antreten. Im Herbst, genauer gesagt am 23. September, folgt das US-TV-Shootout des Händlers Value Electronics. Man möchte über einen direkten Vergleich feststellen, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen TV-Modelle liegen. In diesem Jahr streiten sich der LG OLED65E8PUA, Samsung QN75Q9FN sowie Sonys XBR-65A9F und XBR-75Z9F um den begehrten Titel „King of TV“. Die Modelle sind baugleich zu den europäischen Geräten OLED65E8LLA, GQ75Q9FN, KD-65AF9, KD-75ZF9. Es gibt lediglich Unterschiede bei der Tuner-Ausstattung, die den Test aber nicht beeinflussen sollte.
Professionell kalibriert
Bevor sich die 4K Fernseher den kritischen Blicken der Jury stellen, werden die Geräte von Profis mit der SpectraCal-Software, einem Konica Spectroradiometer unter Zuhilfenahme eines Sony BVM-X300 Referenz-Studiomonitors kalibriert. Die Jury besteht aus Video-Enthusiasten, die sich über die Webseite von valueelectronics.com zum Event anmelden konnten. Das TV-Shootout wird in Scarsdale im Bundesstaat New York (USA) stattfinden.
Im letzten Jahr wurde LGs E7 OLED zum „King of TV“ gekrönt – Das Modell lies die LCD & OLED Konkurrenz in allen Kategorien hinter sich.
Da sich im TV-Shootout bereits die womöglich Besten der Besten gegenüber stehen, sind keine großen Überraschungen oder Ausfälle zu erwarten. Das Ergebnis hängt natürlich stark davon ab, welches Videomaterial für die Tests herangezogen wird. Den größten Einfluss auf die Bewertung hat natürlich die Jury. Es ist schön, dass sich jeder für das Event anmelden konnte, leider besteht dadurch auch die Gefahr, dass das Ergebnis verfälscht wird. Haben sich vielleicht Fans eines bestimmten Herstellers, OLED-Jünger oder vielleicht QLED-Anhänger eingeladen? Wir werden auf jeden Fall berichten wie die Geräte abgeschnitten haben. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass die Ergebnisse rein subjektiv sind und nicht unbedingt repräsentativ für alle Nutzungs-Szenarien.
Trailer 2018 Value Electronics TV-Shootout
In den Foren gibt es bereits rege Unterhaltungen zwischen Teilnehmern, Branchen-Profis und Mitgliedern, die dem Event leider nicht beiwohnen können. Das Ziel, das TV-Gerät mit der besten Bildqualität zu ermitteln, scheint jedoch bei allen an erster Stelle zu stehen. Was die Sache durchaus sympathisch macht, ist der Trailer zum Event. Man sieht, hier ist man mit Herzblut bei der Sache.
Die Ergebnisse des 2018 US-TV-Shootout sind da! Insgesamt wurden vier TV-Geräte der Hersteller Sony, Samsung und LG ins Rennen geschickt. Alle Ergebnisse und Auszeichnungen findest du hier!
Anzeige
Der Fachhändler „Value Electronics“ mit Geschäftsführer Robert Zohn lud nach Scarsdale im Bundesstaat New York (USA) ein. Ziel des Events war es, einen neuen „King of TV“ zu wählen. Die Jury bestand aus angemeldeten Gast-Teilnehmer sowie neun Branchenspezialisten. Vier TV-Geräte mussten sich dem kritischen Blick der Teilnehmer stellen. Aufgebaut und mit professionellem Kalibrierungs-Equipment eingestellt waren der LG OLED65E8 (OLED), Sony KD-65AF9 (OLED), Sony KD-75ZF9 (LCD) und Samsung 75Q9FN. Das teuerste Modell war der Sony KD-65AF9 OLED mit ca. 4.499 $US. Sonys LCD KD-ZF9 und der LGs OLED65E8 wurden beide mit 3.499 $US angegeben. Samsung stellte mit ca. 2.999 $US das günstigste Modell (75Q9FN).
Testsignale von 1080i bis 4K
Getestet wurden unterschiedliche Signalquellen, unter anderem TV-Signale in 1080i, Full-HD Blu-rays, 4K Blu-rays sowie von Image-Generatoren eingespielte Testbilder. Zum Vergleich standen zwei Referenz-Studiomonitore von Sony (BMV-X300RGB OLED) bereit. Im Forum von avnirvana.com stehen bislang nur die Ergebnisse der Fachjury bereit. Die Bewertungen in den einzelnen Kategorien sind noch nicht einsehbar. Interessant wird es zu sehen sein, wie weit die Wertungen der Gast-Teilnehmer und der Fachjury auseinander liegen, oder ob beide zum gleichen Ergebnis kommen.
TV-Shootout 2018 Wertung Fachjury:
Bester Heimkino TV
LG E8
262 Punkte
Sony AF9 – Gewinner
263 Punkte
Sony ZF9
258 Punkte
Samsung Q9FN
185 Punkte
Bester Wohnzimmer TV (helle Umgebung)
LG E8
250 Punkte
Sony AF9 – Gewinner
258 Punkte
Sony ZF9
243 Punkte
Samsung Q9FN
226 Punkte
King of TV (Gesamtwertung)
LG E8
845 Punkte
Sony AF9 – Gewinner
850 Punkte
Sony ZF9
832 Punkte
Samsung Q9FN
715 Punkte
Es ist sehr schwer die Ergebnisse einzuschätzen, wenn man nicht selbst am Event teilgenommen hat. Das sich die Veranstalter oder Teilnehmer nicht ausreichend Zeit genommen hätten, kann man zumindest schon einmal ausschließen. Es wurde auch ein Live-Stream zur Verfügung gestellt. Dieser war über 6 Stunden aktiv und bis auf kleinere Pausen wurde durchgehend getestet, präsentiert und verglichen. Was uns etwas verwundert ist, dass die OLED TVs in der Kategorie „Bester Wohnzimmer TV (helle Umgebung)“ besser abgeschnitten haben, als die leuchtstarken LCD-Fernseher von Sony und Samsung. Die Umgebung im Stream sieht auch ziemlich dunkel aus, kann aber auch an einer fixen manuellen Kameraeinstellung liegen. Wir warten auf jeden Fall die restlichen Ergebnisse ab und werden den Beitrag dann entsprechend erweitern.
4K-Videos lassen sich heutzutage nicht nur mit Systemkameras, Camcordern und Actionkameras aufnehmen, sondern auch mit Smartphones. Für letztere gibt es dann auch immer mehr Zubehör, welches die Qualität verbessern soll. Im Test schauen wir uns mal den Gimbal Zhiyun Smooth 4 genauer an. Sind damit perfekte 4K-Videos aus jeder Lebenslage möglich?
Anzeige
Der chinesische Hersteller Zhiyun ist bereits seit einigen Jahren im Bereich der Smartphone-Gimbals aktiv. So sind dem Smooth 4 bereits einige Generationen vorangegangen. Aber auch für Sytemkameras hat man etwa mit den Crane eine eigene Modellreihe parat. Man sollte also einiges an Erfahrung bei Zhiyun voraussetzen. Kann der Smooth 4 entsprechend mit der direkten Konkurrenz, etwa dem DJI Osmo Mobile, mithalten?
Zhiyun Smooth 4: Ein Gimbal für alle Smartphone-Größen
Ein paar Zusatzinformationen: Zur Verfügung gestellt wurde und das Testmuster des Gimbals von GearBest. Der Zhiyun Smooth 4 ist laut Hersteller für alle Smartphones geeignet, die zwischen mindestens 75 und maximal 210 Gramm wiegen. Der Gimbal misst 123 x 105 x 328 mm und wiegt selbst etwa 547 Gramm. Mit einer Akkuladung soll das Gerät ca. 12 Stunden lang arbeiten. Wobei das natürlich auch davon abhängt, wie viel der Zhiyun Smooth 4 bei der Stabilisierung zu tun bekommt.
Ausstattung und Verarbeitung
Verpackt ist der Zhiyun Smooth 4 in einer rechteckigen Box aus Styropor. Auf den ersten Blick wirkt es fast so, als hätte man es hier mit einem Waffen-Bausatz zu tun. Das liegt sicherlich auch daran, dass direkt ein kleines Stativ beiliegt. Letzteres lässt sich optional unten an den Gimbal schrauben, um ihn z. B. auf einem Tisch aufzustellen. Des Weiteren findet man in der Schachtel eine wenig aufschlussreiche Kurzanleitung sowie natürlich ein passendes Kabel für USB Typ-C, mit dem der Smooth 4 sich aufladen lässt.
Im Karton erinnert der Zhiyun Smooth 4 unfreiwillig an einen Waffen-Bausatz
Als Material kommt für den Griff hauptsächlich Plastik zum Einsatz. Der Kopf besteht allerdings aus Metall. Trotzdem wirkt das Gerät insgesamt wertig bzw. gut verarbeitet. Rastet man den Arm ein, welcher beim Filmen stets die Position für mehr Stabilität anpasst, dann sitzt jener auch fest ohne Spielraum. Herunterfallen lassen sollte man den Zhiyun Smooth 4 sicherlich dennoch nicht. Aufgrund der empfindlichen Konstruktion dürfte der Gimbal sicherlich schnell zu Bruch gehen.
So darf das Produkt auch keinesfalls eingeschaltet werden, wenn kein Smartphone in die Halterung eingelegt ist. Das kann den Motor beschädigen. Die Halterung für Smartphones ist an den Seiten verstellbar, damit Modelle unterschiedlicher Größe und Formate Platz darin finden. Wir haben den Smooth 4 in Kombination mit einem Xiaomi Mi 8 getestet. Das Smartphone saß bombenfest. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Smartphone im Eifer des Gefechts aus der Halterung rutschen könnte, im Grunde gleich Null.
Durch das beigelegte Tisch-Stativ lässt sich der Zhiyun Smooth 4 auch aufstellen
Damit der Gimbal das Smartphone nicht zerkratzt, sind die Einkerbungen für mobile Endgeräte natürlich aus einem weicheren Gummi gestaltet. Auch dieses Material wirkt aber fest genug, damit es sich nicht abreibt und auch auf längere Sicht Bestand hat. Schaut man sich also die Verarbeitung im Gesamtbild an, gibt es hier wenig zu beanstanden. Zu erwähnen ist lediglich, dass die Hände am Griff des Smooth 4 schnell zu schwitzen beginnen. Hier wäre vielleicht eine spezielle Beschichtung hilfreich gewesen.
Bedienung
Der Zhiyun Smooth 4 bietet direkt am Griff zahlreiche Buttons und Bedienelemente, die sich allerdings nur in Kombination mit der offiziellen App des Herstellers oder ausgewählten Anwendungen wie Filmic Pro verwenden lassen. Etwa sitzt an der linken Seite ein nicht zu übersehendes Rad, welches sich zur Steuerung des Zooms einspannen lässt. Am Griff des Gimbals ruhen der Power-Button sowie ein Schalter für „Pan Follow“ und „Lock“. Diese beiden Modi beeinflussen, wie der Smooth 4 auf Bewegungen reagiert. Bei „Lock“ bleibt er quasi starr auf eine Richtung bzw. ein Objekt ausgerichtet. Nutzt man den Modus „Pan Follow“, folgt der Gimbal ruhig bei Drehungen bzw. Kameraschwenks.
Zhiyun Smooth 4 : Das Bedienfeld bietet viele Möglichkeiten in ZY Play und Filmic Pro
Außerdem sind einzelne Buttons zum Knipsen eines Fotos, der Aktivierung bzw. Deaktivierung der Aufnahme, für den Fokus, das Wechseln zwischen Haupt- und Frontkamera, den Blitz, die Einblendung der App-Oberfläche sowie den Wechsel ins Menü vorhanden. An der Rückseite sitzen ebenfalls zwei Buttons, über welche sich beispielsweise ein Modus auslösen lässt, den Zhiyun „Phone Go“ getauft hat. Dann reagiert der Gimbal besonders empfindlich auf kleinste Bewegungen. Der zweite Modus soll z. B. Schwenks noch weicher machen.
Zhiyun Smooth 4: An der Rückseite finden sich die Tasten für „Phone Go“ und weiche Schwenks
Es ist außerdem möglich den Smooth 4 sowohl im Portrait- als auch im Landscape-Modus zum Filmen zu verwenden. Dafür lässt sich an der Rückseite der Smartphone-Halterung eine Schraube lösen bzw. wieder befestigen, um die Position des Aufsatzes anzupassen. Anfangs fühlen sich die vielen Bedienelemente des Smooth 4 dabei etwas überladen an – wer allerdings ohnehin ohne die offizielle App des Herstellers filmt, muss sich im Wesentlichen nur um den Schalter für „Pan Follow“ und „Lock“ sowie die Tasten an der Rückseite Gedanken machen.
Die App ZY Play
Leider ist Zhiyuns hauseigene App ZY Play recht missraten. Die Oberfläche ist reichlich überladen, die Kamera nur über einen Umweg zu erreichen und insgesamt ist die Bedienung schlichtweg absolut nicht intuitiv. Der einzige Grund die Anwendung zu verwenden, liegt also darin, dass man im Gegensatz zu Standard-Kamera-Apps der Smartphone-Hersteller hier auf die physischen Bedienelemente am Gimbal zurückgreifen kann. Dafür zahlt man aber eben beim Komfort in der App selbst einen Preis.
ZY Play: Die App weist verschachtelte Untermenüs auf
Außerdem ist die Qualität der Videos, welche wir im Test über die App ZY Play aufgezeichnet haben, teilweise merklich schlechter, als die der Clips, welche aus der Standard-Kamera-App stammen. Damit der Zhiyun Smooth 4 übrigens in Kombination mit der App seine Bedienfunktionen voll ausspielen kann, ist natürlich die Kopplung bzw. Verbindung via Bluetooth notwendig. Das klappte im Test einwandfrei.
ZY Play: Die Auflösung der Aufnahme kann man in der App anpassen
Die größten Mehrwerte der App sind vielleicht zusätzliche Funktionen, wie die Option mit Hilfestellungen einen Vertigo-Shot anzufertigen. Im Test hat das bei uns aber leider nicht einwandfrei funktioniert, weswegen wir kein Beispielvideo liefern können. Betreibt man etwas Recherche, dann findet man schnell heraus, dass es hier wohl je nach Smartphone leider Probleme geben kann.
Die Alternative: Filmic Pro
Als Alternative haben wir im Testzeitraum den Zhiyun Smooth 4 mit Filmic Pro kombiniert. Diese App ist allerdings recht teuer und wechselt unter Apple iOS für 16,99 bzw. unter Android für 12,99 Euro den Besitzer. Die Anwendung unterstützt den Zhiyun Smooth 4 nativ, so dass hier ebenfalls die Bedienelemente, wenn auch zum Teil auf etwas andere Weise als in ZY Play, genutzt werden können. Filmic Pro hat bei uns tadellos seinen Dienst verrichtet und bietet einige zusätzliche Optionen, welche auch über die meisten Kamera-Apps der Hersteller hinausgehen.
Gerade beim Filmen mit einem Gimbal kann es etwa sehr hilfreich sein die Belichtung und den Fokus über zwei unterschiedliche Felder unkompliziert zu regeln und auch sperren zu können. Auch der manuelle und automatische Weißabgleich ist über die App pfeilschnell möglich. Dazu kommen erweiterte Auswahlmöglichkeiten für die Bildraten und auch die Qualität der Aufzeichnung. Etwa lässt sich mit Filmic Pro mit bis zu 100 Mbit/s aufnehmen. Neben 30 fps konnten wir zudem am Xiaomi Mi 8 auch 24p wählen – das erlaubt die Standard-Kamera-App sonst nicht.
Filmic Pro: Die App erlaubt deutlich mehr Feineinstellungen als Standard-Kamera-Anwendungen
Selbst mit der höchsten Bildqualität funktionierte die Aufzeichnung in unserem Test perfekt, so dass wir Käufern des Zhiyun Smooth 4 Filmic Pro unbedingt als Alternative zu der eigenen App des Herstellers ans Herz legen. Wer sich extra einen Gimbal für das mobile Filmen anschafft, der sollte abwägen eventuell auch ein paar Euro mehr für eine bessere App in die Hand zu nehmen. Denn mit Zhiyuns eigener App ZY Play hatten wir im Testzeitraum wenig Spaß.
Video-Ergebnisse
Zunächst haben wir ein Video mit dem Xiaomi Mi 8 gedreht, das ohne den Gimbal auskommen muss. Man erkennt dabei natürlich deutlich, wie stark das Wackeln beim Laufen ist. Zumuten möchte man das Ergebnis also niemandem. Ausnahme wäre vielleicht jemand, der extrem auf Shaky-Cam-Footage steht.
Das zweite Video haben wir mit der offiziellen App ZY Play gedreht. Auffällig ist das sehr störende Fokus-Pumpen. Letzteres wird eindeutig durch die App hervorgerufen, da es auch in anderen Testaufnahmen mit ZY Play zu sehen gewesen ist. Unsere Kritik an der Anwendung des Herstellers muss sich also verschärfen. Es kann allerdings sein, dass die App speziell mit dem Xiaomi Mi 8 für Probleme sorgt.
Besser sieht es direkt mit der offiziellen Kamera-App von Xiaomi aus. Im obigen Video haben wir den Lock-Modus eingesetzt. Der Gimbal richtet sich also immer frontal aus und dreht sich bei Schwenks nicht seitlich mit, stabilisiert dafür zu allen Seiten. Selbst beim anfänglichen Rennen liefert der Gimbal einen guten Job ab.
Im Modus für Pan / Follow stabilisiert der Gimbal etwas anders, da er bei Schwenks mit folgen darf. Hier sieht man, dass trotzdem beim Laufen ein deutlich besserer Eindruck entsteht, als wenn man, wie im ersten Clip, einfach nur auf sein Smartphone setzt. Der Zhiyun Smooth 4 liefert ein deutlich stabileres Ergebnis, das man definitiv gut vorzeigen kann.
Zuletzt haben wir auch noch einmal Filmic Pro eingespannt. Die App ermöglicht die Einstellung höher Bitraten für die Aufzeichnung und das Sperren des Fokus sowie der Belichtung. Durch die YouTube-Kompression wird das Ergebnis natürlich verfälscht, aber auch in Filmic Pro bleiben etwa die Fokus-Probleme von ZY Play aus. Der Gimbal tut natürlich nach wie vor seinen Dienst und stabilisiert das Material beim Laufen merklich.
Die Videos zeigen: Der Zhiyun Smooth 4 kann besonders bei hektischen Bewegungen einen drastischen Unterschied ausmachen. Wer gerne unterwegs Vlogs aufnehmen möchte oder es auf ein wenig Action abgesehen hat, kann mit dem Gimbal unter identischen Bedingungen um Welten ruhigere Ergebnisse erzielen, als mit einem Smartphone ohne weitere Hilfsmittel.
Fazit
Der Zhiyun Smooth 4 ist ein verhältnismäßig günstiger Gimbal, dessen Zusatzfeatures teilweise aber nur auf dem Papier wirklich nützlich sind. Denn Funktionen wie der Vertigo Shot sind nur in Kombination mit der App des Herstellers, ZY Play, verwendbar. Und über jene Anwendung breiten wir lieber den Mantel des Schweigens aus. Setzt man den Gimbal aber stattdessen mit der jeweiligen Kamera-App des Smartphone-Herstellers oder für mehr Bedienfunktionen mit Filmic Pro ein, sieht die Sache deutlich besser aus.
Zhiyun Smooth 4: Günstiger Gimbal für Smartphone-Filmer
So stabilisiert der Zhiyun Smooth 4 das Bild auch dann sauber, wenn das Smartphone der Wahl eben keinen eigenen Stabilisator mitbringt oder jene Stabilisation nicht ausreicht. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Modi für besonders schnelle oder weiche Schwenks sorgt nach einer gewissen Eingewöhnungsphase für mehr Flexibilität. Zu seinem Preis von aktuell weniger als 100 Euro ist der Gimbal bestimmt mal einen Blick wert. So könnt ihr beispielweise bei GearBest, von denen unser Testmuster stammt, mit dem Code „GB-THZHI04“ auf einen Endpreis von 90,47 Euro (Stand: 30.09.2018) kommen – bei Versand aus einem EU-Lager.
Wir waren im Test insgesamt sehr zufrieden mit dem Preis- / Leistungsverhältnis des Zhiyun Smooth 4. Wer also gerne mal sein Smartphone für Videos einspannt und ansehnlichere Ergebnisse erzielen will, der kann durchaus in den Smooth 4 investieren. Die Ausgabe lohnt sich aber sicherlich vor allem dann, wenn wirklich regelmäßig mit dem Phone gefilmt wird. Dann ist dieser Gimbal eine echte Bereicherung, der sich auch hinter Konkurrenzmodellen nicht zu verstecken braucht.
Sie neue Sky Soundbox im Test. In unserer Review erfährst du, wie sich die Soundlösung von Sky und dem französischem Klangspezialisten Devialet anhört und ob sie ihr Geld wert ist.
Anzeige
Seit Sommer 2018 bietet der Pay-TV-Anbieter eine Klanglösung in Form seiner „Sky Soundbox“ an. Das Gerät wurde in Zusammenarbeit mit dem französischem Audiospezialisten Devialet entwickelt. Seit August 2018 ist die Soundbox für 599 Euro erhältlich. Sky-Kunden bekommen einen satten Rabatt von 300 Euro und zahlen nur 299 Euro. Zu diesem Preis werden sich womöglich einige Nutzer überlegen ihr Sound-Setup aufzurüsten. Zumindest wenn sie bislang das integrierte Soundsystem ihres Fernsehers nutzen. Sky verspricht den „besten Klang zum besten Programm“. Ob dieses Versprechen eingehalten werden kann, lest ihr hier.
Technische Details + Anschlüsse:
Die Sky Soundbox zerlegt in ihre Einzelteile. 6 Woofer und 3 Hochtöner liefern eine Gesamtleistung von 140 Watt
Im inneren der Sky Soundbox arbeiten sechs Subwoofer sowie drei Hochtöner. Einer ist mittig an der Front angeordnet. Zwei weitere befinden sich an den hinteren Ecken um ein 360-Grad Sounderlebnis ermöglichen zu können. Die Sechs Woofer verteilen sich wie folgt: Je zwei auf an der Front und Rückseite sowie je ein Subwoofer links und rechts. An satten Tiefen sollte es dem Modell nicht fehlen. Der Aufbau der Tweeter verwundert uns jedoch etwas. Womöglich wurden n diese nicht optimal gewählt oder sind aus bautechnischen Gründen so gewählt worden.
In puncto Konnektivität stehen dem Kunden ein HDMI Ein- und Ausgang zur Verfügung, ein optischer, digitaler Eingang (Toslink), ein USB-Anschluss sowie die Möglichkeit Soundstreams via Bluetooth auf die Sky Soundbox zu übertragen. WLAN oder Übertragungsstandards wie Apple Airplay werden leider nicht unterstützt. Die Ausstattung ist für ein „All-in-One“-Soundsystem aber vollkommen in Ordnung.
Anschlüsse der Sky-Soundbox auf der Rückseite (von links): Stromzufuhr, digital-optischer Eingang (Toslink), HDMI-Eingang, HDMI-Ausgang, USB 2.0
Inbetriebname
Man sollte sich wie bei jeder neuen Hardware natürlich einmal die Bedienungsanleitung durchlesen. Das erspart einem Probleme bei der Installation und schützt das Produkt zusätzlich vor Schäden. So weist Sky z.B. darauf hin, dass keine andere technische Komponenten auf oder unter die Soundbox platziert werden sollen. Selbst wenn der Formfaktor dazu einlädt eine Set-Top-Box wie den Sky Q-Receiver darauf abzustellen. Zu allen Richtungen soll ein Mindestabstand von 15 cm eingehalten werden, damit die Lautsprecher auch wirken können. Im Idealfall wird der Lautsprecher vor dem Fernseher, mittig positioniert. Das ist kein Problem bei unserem Testgerät KS9590 von Samsung. Bei unserem LG OLED ragt die „kompakte“ Klanglösung mit 9.5 cm Höhe bereits ins Bild des Fernsehers. Uns ist es ein Rätsel, wo die Sky Soundbox positioniert werden soll, fängt das Display des Fernsehers bereits sehr weit unten an (z.B. Sony A1 OLED oder AF9 OLED)
Die Sky Soundbox passt mit ihrer Höhe von 9.5 cm gerade so unter unseren 4K Fernseher ohne in das Bild zu ragen
Wir haben die Sky Soundbox über den HDMI-Ausgang mit unserem TV-Gerät verbunden. Am HDMI-Eingang hängt der Sky Q Receiver. Zudem haben wir den Fernseher über Toslink nochmals angeschlossen, damit Soundinhalte vom TV (z.B. über Netflix oder Prime Video) an das Gerät weitergeleitet werden können. Das Gerät unterstützt leider kein ARC (Audio Return Channel) was eigentlich sehr praktisch gewesen wäre.
Nachdem die Box mit Strom versorgt ist aktivieren wir diese über die Fernbedienung und das Gerät meldet sich visuell (LED-Statusleuchte wechselt von Orange zu Grün) und akustisch mit einer Tonreihenfolge. Womöglich wird der Klang beim Einschalten dazu genutzt den Raum „auszumessen“ und den Klang entsprechend optimieren zu können. Über akustische Ansagen wird der Zuschauer auch informiert, welche Signalquelle ausgewählt wurde und ob die Synchronisierung von Bild & Ton erfolgreich abgeschlossen werden konnte. (A/V Sync-Taste befindet sich auf der Fernbedienung).
Wir haben über die Einstellungen des Sky Q Receivers noch unsere Fernbedienung mit der Sky Soundbox verknüpft und können uns so die im Lieferumfang befindliche Fernbedienung sparen (zumindest solange wir nicht die Signalquelle wechseln).
Am Gerät selbst befinden sich Steuerelemente um die Signalquelle zu wechseln, die Lautstärke einzustellen oder um die Sky Soundbox an- und auszuschalten
Sky Soundbox im Klangtest
Doch nun zum wichtigsten. Wie hört sich die Sky Soundbox überhaupt an? Wir haben das Gerät mittig vor dem Fernseher platziert und uns erst einmal ein Fußballspiel angesehen. Die Stationgesänge und die Stimme des Kommentators waren weitaus dynamischer als mit der integrierten Soundlösung unseres TV-Gerätes. Das liegt daran, dass die Klang-Treiber mit ihren größeren Chassis viel besser arbeiten können und der Klang in unserem Fall jetzt direkt zum Zuschauer abgestrahlt wird und nicht über „Umwege“ mit nach unten gerichteten (Down-Firing) Lautsprechern verzerrt wird.
Die Sky Q Sound „Soundoptimierung“ macht den Unterschied aus. Funktioniert aber nur in Verbindung mit einem Sky Q Receiver
Der satte Bass ist das erste was auffällt. Die sechs Woofer leisten hier ganze Arbeit. Der Klang wirkt sofort realistischer. Egal ob es das dumpfen Klatschen des Fußballs beim Abstoß, oder die grölenden Fangesänge sind. Auch der Tweeter bringt den Kommentator und das Pfeifen des Schiris gut rüber. Das es aber noch besser geht, zeigt „Sky Q Sound“. Die Klangoptimierung steht leider nur in Verbindung mit einem Sky Q Receiver zur Verfügung und kann über die „?“-Taste aktiviert werden. Mit aktivierter Soundoptimierung im „normalen“ Klangmodi erwacht das Stadion erst so richtig zum Leben. Es gibt noch drei weitere Soundmodi:
Dialog: Dialoge im Programm werden hervorgehoben damit auch jedes Wort verstanden wird. Ist vor allem empfehlenswert für Leute, die in lauten Umgebungen schlecht hören oder für englischen Originalton (der oft etwas leiser ist als die Synchronisation)
Nacht: Laute Szenen werden auf ein mittleres Lautstärken-Niveau gedämpft. So bekommt man keine Probleme mit dem Nachbarn
Kids: Die maximale Lautstärke wird beschränkt damit die empfindlichen Ohren (und Eltern) der Kinder geschont werden.
Alle drei Klangmodi bringen genau das, was sie versprechen. Für ein einnehmendes Audio-Erlebnis sollte man jedoch den normalen Modus in Kombination mit Sky Q Sound nutzen. Bei TV-Übertragungen, Serien und Filmen bringt das definitiv einen Vorteil, solange diese über den Sky Q Receiver empfangen werden. Bei On-Demand Inhalten (z.B. den Film Justice League) haben wir rein subjektiv keine Veränderung der Klangs feststellen können. Ob es an unseren Einstellungen oder dem übertragenen Soundformat liegt (ggf. Kopierschutz) konnten wir nicht herausfinden.
Die Soundmodi „Nacht“, „Dialog“ und „Kids“ können auch nur über das Menü des Sky Q Receivers aktiviert werden
Leichte Abzüge gibt es bei der Klangstabilität bei Veränderung der Sitzposition. In unserem Versuch war die Soundbox rund 3,5 Meter entfernt, mittig vor dem TV-Gerät aufgebaut. Auf der Couch konnten wir auf 4-5 Sitzpositionen den vollen Klang der Sky Soundbox genießen. Sobald der Sitzwinkel zur Soundbox jedoch zu steil wird, verlieren sich die höheren Frequenzbereiche. Der Bass bleibt laut unserem Empfinden unverändert. Grund hierfür ist die gleichmäßige Verteilung der Subwoofer. Lässt man den Sitzwinkel noch steiler werden greifen langsam die Tweeter, die auf der Rückseite angebracht sind und die Höhen kehren zurück.
Das wird aber in den wenigsten Fällen ein Problem werden. Wir denken hier an Film- oder Fußballabende mit vielen Teilnehmern oder etwas abgelegene Sitzpositionen wie den „TV-Sessel links außen“. Uns hätte es besser gefallen, wenn die Tweeter auf der Rückseite nach vorne gerichtet wären. Dafür ist der Formfaktor der Sky Soundbox aber womöglich zu klein, was Überschneidungen der Klangwellen und somit zu Verzerrungen zur Folge hätte. Nicht umsonst nutzen viele Audio-Hersteller die Bauform eines länglichen Soundbars, um den Lautsprechern den Platz zu bieten, den sie benötigen.
Nach unseren positiven Eindrücken der TV-Wiedergabe haben wir uns noch dem Musikstreaming gewidmet. Wir wechseln die Signalquelle auf Bluetooth. Eine Stimme bestätigt uns welche Signalquelle ausgewählt ist. Unsere Testgeräte (iOS Smartphone, Android Smartphone & PC) haben sich innerhalb weniger Sekunden mit der Soundbox verbunden. Eine Code-Eingabe oder ähnliches war nicht nötig.
Auch bei der Musikwiedergabe hat uns der Klang zugesagt. Für eine Hintergrundbeschallung oder für die Rock-Platte am Abend ist die Sky Soundbox ideal. Als Mittelpunkt einer Party ist das Gerät aber nicht konzipiert. Hier fehlt es einfach an einem konstanten Abstrahlwinkel und die Bässe können bei extremer Lautstärke (abhängig von den Musikstücken) anfangen zu übersteuern. Dieses „Manko“ ist uns aber nur bei 2-3 Tracks bei hoher Lautstärke aufgefallen.
Fazit: Sky Soundbox
Wer keinen Platz und Lust auf eine Zwei-, Drei-Komponenten-Soundanlage hat und auch keine Ambitionen in Richtung Surround oder 3D-Sound verspürt für den ist diese „All-In-One“-Lösung ideal. Jedoch nur, wenn man aktiver Sky Kunde ist und das System für 299 Euro erhält. Der Mehrwert kristallisiert sich auch erst in Verbindung mit einem Sky Q-Receiver im Q-Sound-Modus. Der Preis von 599 Euro ist für Nicht-Kunden einfach überzogen. Für so viel Geld gibt es ebenbürtige oder sogar bessere Lösungen. Vielleicht dreht Sky irgendwann an der Preisschraube.
Willkommen in unserem „Testlabor“ – Samsung Q9FN QLED TV (LED-LCD) mit 65 Zoll (165 cm)
Wir freuen uns, dass wir zu unserem ersten, ausführlichen 4K Fernseher Test so ein prominentes und viel diskutiertes Modell begrüßen dürfen. Samsungs Q9FN (GQ65Q9FN) Flaggschiff aus dem 2018 QLED-Lineup mit 65 Zoll (165 cm). Das Gerät hat im Laufe des Jahres einige Awards abgeräumt und sich auch in den Top-Listen diverser Nachrichtenportale nach oben gearbeitet.
Es gibt jedoch auch Kritik an dem Modell. Es ist schön, dass Samsung in seinem 2018-TV-Lineup wieder QLED-Modelle mit direktem LED-Backlight anbietet (QLEDs in 2017 waren alle EDGE-LED). Es scheint aber fast so, dass der Hersteller mit einem zu aggressiven Local Dimming-Algorithmus arbeitet. Auch die Interpretation der Bildinhalte variiert je nachdem, was für Signale beim TV ankommen.
Mit unserem Test wollen wir euch einen unverblümten Blick auf die Vor- und Nachteile des Q9FN bieten. Basierend auf Messungen mit professionellem Gerät, Expertise und der direkten Korrespondenz mit dem Hersteller.
Inbetriebnahme & Design
Willkommen in unserer Testredaktion. Am Anfang muss der Q9FN natürlich erst einmal aufgestellt werden. Der TV ist gut verpackt und einfach zu entnehmen. Beim Auspacken und Aufstellen sollten dennoch 2 Personen vorhanden sein, besonders bei der 65 Zoll Variante. Das Aufstellen erfolgt mit dem im Lieferumfang enthaltenen Standfuß, welcher mit 4 Schrauben befestigt wird. Wenn der TV erst einmal steht wird das dünne „One Invisible Cable“ mit der One Connect Box verbunden. Diese wird wiederum mit der Steckdose und ggf. mit den TV-Buchse (Satellit-Kabel-Antenne) verbunden. Auch alle Zuspieler wie Konsolen, 4K Blu-ray Player oder AV-Receiver finden direkt an der Connect-Box ihren Platz.
Die Erstinstallation des Samsungs Q9FN ist einfach und auch für Laien gut erklärt. Schritt für Schritt werden alle wichtigen Punkte abgearbeitet. Wir wählen Sprache und Region aus, verbinden uns mit dem Internet (WLAN 2,4 GHz und 5,00 GHz oder LAN), starten den Sendersuchlauf oder installieren noch ein paar zusätzliche Apps. Wer jedoch viele Apps nutzt und viele, lange Passwörter eingeben muss, der verbringt schon ein bisschen Zeit mit der Erstinstallation. Das wird aber eher die Ausnahme sein. Für diesen „Sonderfall“ stellt Samsung das „Mobile Setup“ bereit. Von einem Android Smartphone mit Samsung-Konto können alle relevanten Informationen (inkl. WLAN-Key und Passwörter für Streaming-Apps) innerhalb weniger Sekunden übertragen werden. Das setzt jedoch ein Samsung Smartphone, oder ein Android-Gerät mit Smart Things-App voraus. Während der Einrichtung werden angeschlossene externe Geräte wie Receiver, Blu-ray Player oder Spielekonsolen automatisch vom TV erkannt und die UHD Color Option (Volle 18 Gbps via HDMI für 10-bit + REC.2020), sofern verfügbar, gesetzt. Dadurch werden HDR HDMI Quellen korrekt angezeigt. Im Anschluss kann man sein Smart Hub individuell einrichten und so z.B. seine favorisierten Apps hinzufügen.
Frontansicht des Q9FN
Das Design des Samsung 2018 Q9FN QLED TV ist ausgezeichnet. Der TV hat ein modernes, schlichtes Design, das gut in jede Einrichtung passt. Es gibt auch zwei alternative Standfüße, sodass man sich aussuchen kann welcher besser in die jeweilige Einrichtung passt (Nicht im Lieferumfang enthalten).
Rahmen-Design des Samsung Q9FN
Der Bildschirm ist in einem schmalen Rahmen eingefasst. Von der Seite sieht man die erhöhte Bautiefe, die natürlich dem direkten LED-Backlight geschuldet ist. Man erkennt auch eine Anlehnung an Samsungs „The Frame“ Lifestyle TV. Das Gerät wirkt aufgrund seinen schlanken Standfußes jedoch nicht sehr wuchtig. Der Q9FN besitzt eine gute Verarbeitungsqualität. Zwar gibt es eine Menge Plastik, aber der Rahmen und der Standfuß sind aus Metall und entsprechend hochwertig. Wie beim Q8FN gibt es etwas Spiel in der Rückwand (Spaltmaß), aber nicht genug, um irgendwelche Probleme zu verursachen.
Die One Connect Box für die 2018er QLED-Modelle ist noch etwas größer geworden, beheimatet sich jetzt auch das Netzteil
Die One Connect-Box ist größer als die letztjährige Version, da das Netzteil nicht mehr im TV, sonder in der Anschlussbox integriert ist. Bei der Wandmontage muss nur noch das dünne One-Invisible-Cable zum Q9FN geführt werden.
Ausstattung und Anschlüsse
Anschlüsse an der One Connect Box 2018 des Q9FN
Wenn der TV erst einmal steht wird er mittels One Connect Box verbunden. An dieser befinden sich alle Anschlüsse wie die vier HDMI Eingänge mit voller Bandbreite (18 Gbps) und aktuellster HDMI-Version 2.0b (4k, 60hz, 10bit, REC.2020). Zusätzlich gibt es Anschlüsse für die Twin-Satelliten-Tuner sowie den Single-Kable/Antennen-Tuner. Ein CI+ Slot für Bezahlfernsehen ist ebenfalls vorhanden. Ethernet (LAN) und ein ein optisch-digitaler Ausgang (Toslink) gehört natürlich zum „guten Ton“. WiFi ist integriert.
Eine Meisterleistung der Samsung Ingenieure – das neue One Invisible Connect Kabel überträgt AV-Signale und versorgt die QLED-TVs mit Strom!
Am TV-Gerät selbst gibt es nur einen Anschluss für das One Invisible Cable (5 Meter im Lieferumfang enthalten). Über dieses werden nicht nur die Audio- und Bildsignale übertragen, das Display wird auch mit Strom versorgt. Recht beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der 65 Zöller mit weit über 1.000 nits Spitzenhelligkeit strahlt. Somit kann man den Q9FN auch wirklich flexibel im Raum platzieren und muss sich keine Sorgen um einen Strom- oder TV-Anschluss machen. Die One Connect Box wird dort aufgestellt, wo sie am besten eingesetzt werden kann. Gerne in der Nähe der Signalquellen (AV-Receiver, Spielekonsole, 4K Blu-ray Player usw.). Mit einer 15 Meter Variante des One Invisible Cable (separat erhältlich) könnte man die One Connect Box eigentlich auch beim Nachbarn platzieren.
Die One Remote Fernbedienung hat sich nicht viel verändert
Die Fernbedienung ist ebenfalls sehr hochwertig und besteht aus Aluminium. Sie besitzt, wie inzwischen weit verbreitet, eine Sprachfunktion aber auch eine kleine Besonderheit – die „Ambient-Taste“. Wenn man diese betätigt öffnet sich ein Menü in dem man aus verschiedenen Motiven auswählen kann. So ist es unter anderem möglich das Display als große Uhr oder als digitalen Bilderrahmen zu nutzen. Mittels Smartphone App kann man das Tapetenmuster auf den TV Übertragen, sodass dieser mit dem Hintergrund verschmilzt. Hierfür regelt der TV das LED Backlight auf ein Minimum runter, der Q9FN verbraucht so aber nur noch knapp 80 Watt. Solltet ihr einmal die Fernbedienung verlegen so findet ihr unter dem Samsung Logo ein kleines Bedienfeld.
Kalibrierung
Vor der Kalibrierung
Farb- und Graustufenmessung innerhalb des Standard Dynamikumfangs (SDR) vor der Kalibrierung
Out of the box bietet der Bildmodus „Movie“ die beste Ausgangssituation für Filme & Serien. Wir müssen aber darauf hinweisen, dass diese Einstellung doch mehr als suboptimal ist. Andere Hersteller wie z.B. Panasonic sind hier ab Werk viel näher am Standard für SDR. Die Farbgenauigkeit und darunter vor allem Grün und Gelb sind nicht genau abgestimmt. Die durchschnittliche Farbtemperatur mit 6560K dagegen ist nah an der Norm, die bei 6503K liegt. Der Gammaverlauf ist auf 2.40 ausgelegt was auch unserem späteren Ziel dient. Für unsere Messungen habe ich Full Field Pattern (Großflächige Testbilder 100%) verwendet, da aufgrund des Local Dimmings mit meiner bevorzugten Fenstergröße nur instabile Messungen erzielt wurden.
Nach der Kalibrierung
Farb- und Graustufenmessung innerhalb des Standard Dynamikumfangs (SDR) nach der Kalibrierung
Die Kalibrierung wurde durchgeführt mit dem latest Build von CalMAN 2018 R2 (5.9.1) einem i1Display Pro welches mit einem i1Pro2 profiliert wurde. Nach der Kalibrierung kommen wir dem SDR Rec.709 Standard sehr nahe. Dieser sieht eine maximale Helligkeit von 100 nits, Gamma 2.4 und eine durchschnittliche Farbtemperatur von 6503K vor. Leider machte das aggressive Local Dimming trotz Full Field Pattern das ganze unnötig schwer. Dennoch konnten wir die Primärfarben (Rot, Grün, Blau) optimieren und unter einen durchschnittlichen dE von 1,32 bringen und die Farbraumabdeckung dadurch auf knapp 98% erhöhen.
HDR10 Messung
Graustufen-Messung (Greyscale) im erweiterten Dynamikbereich (HDR10) des Q9FN + Maximale Helligkeit
Die Peak Helligkeit im HDR Modus von 1.620 nits gemessen in einem 10% Fenster sorgt für einen enormen HDR Effekt. Leider ist das aber nur die halbe Miete. Das Problem liegt darin, dass der der QF9N das Tonemapping deutlich aggressiver vornimmt als es z.B. bei anderen TV Modellen der Fall ist. Je nachdem welcher Info Frame vorliegt (1.000 oder 4.000 nits) ändert der TV das Tonemapping stark und bestimmte Szenen in Filmen entsprechen dann nicht mehr der Vision des Filmemachers. Das besagte Tonemapping kann jedoch durch die Justierung von dem Hintergrundlicht und Kontrast leicht verbessert werden. Die Kollegen von HDTVTest haben dazu ein ausführliches Video erstellt (Klicke hier)
DCI-P3 Farbraum Abdeckung
Farbabdeckung DCI-P3 Farbraum des Q9FN
REC.2020 Farbraum Abdeckung
REC.2020 Farbraumabdeckung Q9FN
Die HDR DCI-P3 Farbraum Abdeckung des Q9FN ist sehr gut. Er hat lediglich Probleme einige der neuen Grüntöne innerhalb des Rec.2020 Containers darzustellen was zu diesem Zeitpunkt aber nur sehr wenige Modelle beherrschen und aktuell kein Problem ist, da Bildmaterial meist nicht über DCI-P3 hinausgeht.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung ist recht homogen, an den Rändern zeigt der Q9FN jedoch die typischen Abdunkelungen eines LCD-TVs
Die Ausleuchtung des Displays war gut und homogen. An den Seiten ist jedoch ein leichter Rückgang der Helligkeit zu beobachten, der in Alltagssituationen jedoch nicht zu sehr ins Gewicht fallen dürfte. Lichthöfe konnte wir keine vorfinden, jedoch konnten wir bei unserem Testsample DSE (Dirty Screen Effect) ausfindig machen.
Bildeindruck
Der TV bietet eine echte Direct LED Hintergrundbeleuchtung mit 480 Dimming Zonen (30 x 16) und hebt sich somit bereits technisch vom Vorjahres Q9 Modell ab, das lediglich eine Edge-LED Beleuchtung nutzte. Der TV hat ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis und die Local Dimming Funktion arbeitet sehr effektiv um die Leistung dunkler Szenen zu verbessern. Es ist auch einer der hellsten Fernseher, der aktuell am Markt erhältlich ist. Der Kontrastfilter ist sehr gelungen und bietet eine gute Abdunklung. Erst ab einem bestimmten Blickwinkel neigt der TV zu violetten Verfärbungen.
Dadurch eignet sich der Q9FN perfekt für helle als auch für dunkle Zimmer. Der TV hat eine solide gleichmäßige Ausleuchtung. Bei unserem Testexemplar konnten wir einen DSE (Dirty Screen Effect) feststellen, der bei Sport Sendungen mit schnellen Bewegungen in Erscheinung treten konnte. Dies wird aber womöglich nicht bei allen Geräten der Fall, sondern eher auf den wiederholten Aufbau und Transport des Test-Exemplars zurückzuführen sein.
Anhand der Messwerte lassen sich nochmal die gesammelten Bildeindrücke zusammenfassen. Das LED Dimming des Q9FN verringert bei bestmöglicher Schwarzdarstellung die Helligkeit von kleinen Leuchtpunkten. Einzelne Pixel umgeben von schwarzen Flächen dann einmal nicht mal mehr mit 50 nits. Mit kleinen Messfenstern z.B. 2% sinkt die Peak Helligkeit zunehmend. Großflächig hingegen erreicht der Q9FN sehr hohe Spitzenwerte und auch die Farbhelligkeit ist sehr gut. Das Problem des Q9FN ist, dass Farbabstufungen teilweise ungesättigt erscheinen (Bei SDR-Inhalten) und auch das LED Dimming sorgt für ein Ausbleichen der Farben. Wenn man in den Dynamik Modus wechselt – was wir nicht empfehlen – „überdreht“ das Bild und die Farbtemperatur wirkt sehr kühl. Die Maximalhelligkeit von 2.000 nits (wie auch von Samsung so beworben) konnten wir bestätigen, jedoch nur in einem Zeitfenster von rund 7 Sekunden. Danach verliert er sehr stark an Helligkeit und fällt auf ca. 1400 nits ab – was immer noch ein sehr guter Wert ist. Uns ist der Kino Modus mit geringerer dafür aber konstanter Helligkeit deutlich lieber.
Die gewählte Subpixelansteuerung des letzten Jahres setzt Samsung auch beim Q9FN ein. Jedes Sub Pixel ist noch einmal unterteilt und je nach Bildinhalt wir die ausgegebene Bildhelligkeit leicht variiert. Das erzeugt ein Raster Effekt, den man aber erst sieht, wenn man sehr nah an das Panel herantritt. Für eine harmonische 4K Wiedergabe ist diese Subpixel Ansteuerung nicht immer optimal. Samsung verwendet diese Art der Ansteuerung um die Blickwinkel-Eigenschaften des VA-Panels zu verbessern (Was auch gelungen ist). So lange man helle und bunte Bilder darstellt merkt man kaum wie das Bild langsam ausbleicht. Der Trick funktioniert leider aber nicht bei eher dunkleren Farben die dann sehr schnell an Kontrast verlieren.
Der Q9FN bietet ein großen Farbraum, die Farbgenauigkeit dessen ist leider nicht sehr hoch. Womöglich wäre eine feinere Abstimmung mit deaktiviertem Local Dimming möglich gewesen. Kurzzeitige Nachleuchteffekte wie bei der OLED Technologie gibt es beim Q9FN nicht. Es ist auch kein Einbrennen zu befürchten. Das Upscaling ist gut gelungen aber die Schärfe-Filter arbeiten deutlich aggressiver als bei anderen Herstellern, weshalb Bilder ein härteren Kontrasteindruck hinterlassen können.
Gaming – Input Lag
Forza Motorsport 7 auf einem Samsung Q9FN (Samsung QLED Gaming Event)
Die größte Neuerung und einer der Kaufgründe für einen aktuellen Samsung TV ist VRR (Variable Refresh Rate) oder „AMD Freesync“. Um das Feature zu benutzen benötigt man einen PC mit AMD Grafikkarte oder eine Xbox One S bzw. Xbox One X. Nintendo Switch oder PS4 unterstützen dieses Feature nicht. Wenn man Freesync im TV und der Xbox aktiviert hat benötigt man Spiele und oder Content bei dem idealerweise mindestens 40 Bilder pro Sekunde ausgegeben werden. Statt einem Standard Vertical Sync vollzieht der Q9FN die Anpassung der Bildrate dynamisch was viele Vorteile mit sich bringt. Die Eingabeverzögerung wird im Gegensatz zu anderen Standards nahezu halbiert. Dadurch verschwinden – zumindest in der Theorie – Bildruckler sowie Tearing-Artefakte. Leider ist es in der Praxis so, dass die Xbox One X nicht perfekt mit Freesync harmoniert aber im Test waren Spiele wie Final Fantasy XV oder The Witcher deutlich flüssiger als ohne Freesync-Funktion. Bei 60Hz-Spielen wie Forza Horizon 4 zeigt sich jedoch das volle Potential der Technologie. Wir hoffen, dass Samsung dieses Feature weiter verfeinert, damit auch einzelne Bildruckler noch beseitigt werden. Dafür ist aber auch die Kooperation von Microsoft gefragt.
PC Gamer mit passenden Grafikkarten sind hier klar im Vorteil, da die Bildrate bei performanten Spiele-Computern meist über 40 FPS liegt und somit das VRR voll greifen kann. Zudem sind Bildwiederholungsraten bei Gaming-PCs von bis zu 240Hz möglich. Wir hoffen, dass noch mehr Spiele auf der Microsoft-Konsole in den Genuss des VRR-Features kommen. Das hängt natürlich maßgeblich davon ab, wie komplex die dargestellten Spielwelten sind. Da diese Funktion nicht für Games mit 30 FPS gilt hat Samsung erstmalig die Zwischenbildberechnung für Spiele bereitgestellt „Motion Plus Spiel“. Leider konnten wir in unseren Tests keine deutliche Verbesserung feststellen und empfinden das der „Motion Plus Film“ für flüssigere Ergebnisse sorgt.
Anhand der Messung der Verzögerungszeit erkennt man, dass Samsung für maximale Glättung deutlich mehr Zeit benötigt. Wenn man im Spiele Modus auf jegliche Zwischenbildberechnung verzichtet erreicht man die geringste Eingabeverzögerung mit 20.6 msec. Dieser Wert lässt sich mittels Freesync nochmal halbieren.
Purer Spiele-Modus
20.6 msec Verzögerung
Spiele-Modus mit VRR
10.3 msec Verzögerung
Motion Plus Spiel
27.4 msec Verzögerung
Motion Plus Film
73.9 msec Verzögerung
Bildeinstellungen Q9FN
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Samsung Q9FN die Wiedergabe von herkömmlichem Bildmaterial (SDR & Rec.709) gut beherrscht und dieses präzise wiedergeben kann. Wer Fernsehübertragungen, DVDs oder Internetstreams in HD oder UHD-Auflösung im Standard-Dynamikbereich (SDR) und REC.709 Farbraum auf dem Q9FN wiedergibt, wird je nach Content die Schwächen des aggressiven Local Dimmings in Kombination mit der etwas überzogenen EOTF-Kurve bemerken. Eine Übersättigung sowie das Ausbleichen der Farbe kann die Folge sein. Um dem entgegenzusteuern, kann man den erweiterten Farbraum aktivieren (Farbraum: nativ), da dieser auch die Hauttöne nicht allzu stark verschiebt.
Sehr gut funktionieren die Helligkeitseinstellungen (Einstellungen>Bild>Hintergrundbeleuchtung) des Samsung Q9FN. Mit diesem steuert man bei einem TV in der Regel nicht die Bildhelligkeit, sondern nimmt Einfluss auf die Wiedergabe von dunklen Bildbereichen. Samsung hat diesen Regler bei Q9FN so angepasst, dass sich die Schwarzdarstellung nicht verändert selbst wenn ihr den Regler hochdreht. Stattdessen werden alle Stufen über Schwarz angehoben. Somit hat man eine sehr feine Einstellung umso z.B. die Wiedergabe für sehr helle Räume optimal anzupassen zu können. So kann der 4K Fernseher nur über diese Einstellungsmöglichkeit sehr gut an die Lichtverhältnisse im eigenen Raum angepasst werden.
Digital aufbereiten solltet ihr grundsätzlich deaktivieren, außer ihr habt Bildmaterial mit extrem viel Bildrauschen oder Artefakten. Doch selbst dann stellt sich die Frage, wieso das Bildmaterial so suboptimal ist. (PS: Bildrauschen bei älteren Filmen gehört doch irgendwie dazu).
Weiter arbeitet die Unschärfenminderung (Auto Motion Plus) (Einstellungen>Bild>Experteneinstellungen>Auto Motion Plus) sehr aggressiv. Der Standardwert ist auf 10 gesetzt. Ein niedrigerer Wert von 3-4 ist empfehlenswert um Bildartefakte und Ruckler zu vermeiden. Je nach Inhalt schadet es auch nicht den Wert auf 0 zu setzen.
Das Local Dimming (Einstellungen>Bild>Local Dimming) sollte bei SDR-Quellen (Standard Dynamic Range) auf „Standard gesetzt werden. Auf „Hoch“ werden die Dimming-Zonen stärker sichtbar und es kommt zu Halo-Effekten. Bei HDR (High Dynamic Range) Quellen wird die Einstellung automatisch auf „Hoch“ gestellt, was ok ist. (Anmerkung: Die Local Dimming Einstellung „Hoch“ bei SDR und HDR ist nicht 1 zu 1 vergleichbar).
Kontrastverbesserungen mit HDR+ sind nur mit Standard Kontrast und Gamma möglich (SDR-Material). Sättigungsanpassungen über eine dynamische Nachbearbeitung mit HDR10, HLG und HDR10+-Quellen kann man leider nicht erreichen. Oft wird das Bild aufgehellt, ohne das eine Verbesserung des Kontrasts wahrgenommen werden kann.
Die Farbraumeinstellungen arbeiten auf „Auto“ für SDR sowie HDR-Quellen korrekt. Wie oben angesprochen, sollte man bei SDR-Quellen bei denen die Farben ungesättigt erscheinen, vielleicht einmal den erweiterten Farbraum ausprobieren.
Darüber hinaus gibt es noch eine BFI (Black Frame Insertion) Einstellung um eine bestmögliche Bewegtbildschärfe bei 60Hz Quellen ohne Zwischenbildberechnung zu erreichen. In der Praxis führt das jedoch zu starken Helligkeitsverlusten und ist daher nicht für HDR Games und düstere Filme & Serien zu empfehlen. (Bild>Experteneinstellungen>Auto Motion Plus> LED Clear Motion)
In der Praxis neigt der Q9FN außerdem häufig zu Doppelkonturen Effekten bei schnellen Bildbewegungen. Bei der Zwischenbildberechnung kommt es außerdem häufig zu Aussetzern und Artefakten. Falls ihr die Funktion dennoch gerne mal im SDR Filmbetrieb testen möchtet und keine 24p-Interpolation durchgeführt werden soll, empfehlen wir in der Auto Motion Plus Einstellung die Unschärfe/Judder Minderung auf 0 zu setzen und LED Clear Motion zu aktivieren.
Während des Filmbetriebs mit schmalen Kinobalken erwartet euch mit dem Q9FN kein perfektes Schwarz. Je nach Sitzposition kann man die Aufhellung durchaus erkennen. Was aber deutlicher störender ist, ist die Abdunkelung der Bereiche nahe der Kinobalken. Je nach Content gehen dann gewisse Bilddetails verloren und z.B. Untertitel werden im Balken sehr dunkel dargestellt.
Um einen ungewollten Bildverschnitt zu vermeiden sollte man die Option Bildformatautomatisch anpassen manuell „Ein“ setzen (Bild>Bildformat).
Fazit + Feedback
Der Aufbau des Samsung Q9FN ist einzigartig. Die Versorgung des Displays mit Bild- und Tonsignalen sowie mit Strom über ein dünnes Kabel (One Invisible Connect) gibt es so nur bei Samsungs QLED-TVs. So kann der Fernseher auch wirklich frei im Raum platziert werden und ist nicht an die Nähe einer Steckdose oder TV-Anschlusses gebunden. Im Lieferumfang ein 5 Meter „One Invisible Cable“ enthalten. Optional kann die Verbindung auf 15 Meter erweitert werden. Die Platzierung der Anschluss-Box (One Connect Box) nah an den Zuspielern (Konsole, AV-Receiver, Streaming-Player) ist ein großer Vorteil.
Samsung liefert mit dem Q9FN alle Voraussetzungen für eine solide Bilddarstellung. Film- & Serienliebhaber werden jedoch nur nach einer guten Kalibrierung mit dem Gerät glücklich. Ab Werk sind die Farben viel zu übersättigt, das Bild insgesamt zu hell. Samsung sollte hier auch nochmals die Ansteuerung des Local Dimming überdenken und Fehler bei den Helligkeitskurven, vor allem bei HDR-Darstellungen korrigieren.
Die Bildqualität kann insgesamt als solide und gut bewertet werden. Vor allen in hellen Umgebungen spielt der Q9FN seine Karten bzw. seine maximale Helligkeit von bis zu 2.000 nits bestens aus. Zur perfekten Darstellung fehlt eine etwas genauere Farbansteuerung sowie ein besserer Schwarz-/Kontrastwert. In einer sehr dunklen Nutzungsumgebung fällt dies je nachdem welcher Content dargestellt, zu sehr ins Gewicht.
Gamer, vor allem Besitzer einer Xbox One S oder Xbox One X werden ihre wahre Freude am Q9FN haben. Das VRR-Feature ist wirklich ein Alleinstellungsmerkmal und ein Kaufargument. Die Spitzenhelligkeit erlaubt es auch, Gegner in „dunklen Ecken“ zu entdecken.
Am Ende kann man zusammenfassen: Je heller die Inhalte/Umgebung, desto besser arbeitet der Samsung Q9FN. Fans von Horrorfilmen und Drama-Serien die gerne in abgedunkelter Atmosphäre ihre Inhalte genießen, sind mit einem OLED-TV womöglich besser beraten. Wer viel lineares Fernsehen schaut, eine oder mehrere Konsolen Zuhause hat und sich auch Filme und Serien in 4K Auflösung mit HDR zu Gemüte führt, für den ist der Q9FN auf jeden Fall eine Option!
Wir brauchen euer Feedback!
Schön das du unseren Testbericht zum Samsung Q9FN gelesen hast. Im Grunde handelt es sich um unseren ersten großen Testbericht, den wir mit professionellem Equipment und mit stetiger Korrespondenz mit dem Hersteller aufgesetzt haben. Wir möchten Samsung für die Bereitstellung des Test-Samples sowie für das rasche Feedback auf unsere Fragen danken.
Wir möchten euch einen unverblümten Blick auf das Produkt liefern. Daher findest du jetzt auch keine Wertungen mit xx von 100 Punkten oder irgendwelche Referenz-Logos in unserem Fazit wieder. Das wäre zu verfrüht. Uns ist vor allem euer Feedback wichtig. Wie findet ihr unsere Review zum Samsung Q9FN? Haben wir etwas Wichtiges vergessen? Sind bestimmte Messungen nicht nachvollziehbar? Habt ihr vielleicht wertvolle Tipps in Bezug auf den getesteten Samsung Q9FN für uns? Wir möchten mit euch in einem konstruktiven Gespräch ein Testballon erstellen mit dem wir und unsere Leser zufrieden sind und wir sagen können: „Hinter diesem Ergebnis stehen wir zu 100%“.
Auf der diesjährigen IFA 2018 stellte Sony erstmals ihre neue Bravia Master Series der Öffentlichkeit vor. Teil des neuen Line Up’s ist der ZF9 ein Direct LED LCD-TV, sowie Sonys neues OLED Modell AF9. Letzteres haben wir in dieser Review ausgiebig testen konnten.
Beide Modelle gehören aktuell zu Sonys Spitzenreitern im TV Segment und versprechen beste Sound und Bildqualität. Da Sony neben den herkömmlichen Consumer Produkten auch professionelle Studiomonitore (z.B. das Referenzmodell BVM-X300) herstellt, welcher in der Post Production häufig zum Einsatz kommt, versucht man, dass die wiedergegebenen Inhalte so nah wie möglich an das Referenzmodell herankommen. Um zu Beginn gleich ein wenig der Spannung raus zu nehmen – dem AF9 gelingt dies in der Praxis sehr gut!
Der Sony AF9 hat wie bereits der A1 eine leichte Neigung nach hinten und liegt mit dem Display direkt auf
Selten hat uns der Aufbau eines TV Gerätes so ins Staunen versetzt, wie der des AF9. Grund dafür ist wie schnell und simpel es gestaltet ist. Der TV verwendet einen fest verbauten und äußerst soliden Standfuß, der auf der Rückseite des Gerätes angebracht ist. Diesen muss man lediglich ausklappen und die Unterseite des Fußes mit der Hilfe eines Verbindungsstücks und einer einzigen Schraube fixieren – das wars! Ja ok das Netzkabel mussten wir auch noch anschließen. Eine komplizierte Aufbau-Arie bleibt uns jedoch erspart!
Diesen Standfuß kann man nicht entfernen, da sich in ihm die Elektronik sowie die Anschlüsse befinden. Wenn man den TV an die Wand montieren möchte, so muss man den Standfuß lediglich nach hinten einklappen. Eine wandnahe Montage ist somit nicht möglich. Man muss doch mit mehreren Zentimetern zwischen Display und Wand leben können – also wir könnten.
Sonys Detailverliebtheit zeigt sich auch im Rahmen des AF9
Der AF9 gleicht mit seinem leicht nach hinten geneigten Display und dem Standfuß eher dem A1 OLED und nicht wie die Modellbezeichnung vermutet dem Vorgänger AF8. Selbst wenn die grundsätzlichen Elemente vom A1 OLED übernommen wurden, zusätzliche Änderungen wie die Dreiecks-Formation auf dem Standfuß machen den Fernseher wirklich zum Designobjekt. Sonys OLED TV sticht dadurch ähnlich wie der E8 von LG mit seinem Picture on Glass Design im Wohnzimmer deutlich hervor. Sony nennt das ganze One Slate Design. Aufgrund dieser Neigung sollte man aber darauf achten, dass das Sideboard für den TV nicht zu hoch ist, da es sonst während des Betriebes nach einiger Zeit als störend empfunden werden kann.
Sony achtet sehr auf kleine aber feine Details so finden sich z.B. in der unteren linken Ecke ein Sony Logo und der TV verfügt über einen sehr schmalen „schwebenden“ Rahmen, sodass er sich gut in moderne Wohnzimmer einfügen kann.
Der Standfuß ist vollständig mit Stoff überzogen und dahinter befinden sich alle Anschlüsse sowie die Hardware des AF9
Durch seine schlanke Einfassung ermöglicht der AF9 fokussiertes Sehen bei maximalen Anzeigebereich. Über Geschmack lässt bekanntlich streiten uns gefällt das Design aber sehr gut.
Was wir weniger gelungen finden sind die Anschlüsse, denn diese sind alle nach unten ausgerichtet was das Anbringen von Geräten ein wenig erschwert. HDMI 1 Eingang und ein USB Anschluss sind jedoch jeweils an der Seite angebracht.
Ein paar zusätzliche, leicht zugänglichere Anschlüsse an der Seite hätten uns besser gefallen. Alle Ports bis auf HDMI 1 und ein USB Anschluss sind nach unten ausgerichtet
Die Fernbedienung weißt das bekannte und auch bewährte Design auf und verfügt über ein integriertes Mikrofon um mittels Sprachbefehl „OK Google“ den TV zu steuern. Falls dies nicht gewünscht ist, kann man diese Funktion in den Einstellungen deaktivieren. Der Google Assistant ist aktuell in 5 Sprachen erhältlich: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Darüber hinaus verfügt die Fernbedienung über Shortcut Tasten für Netflix und Google Play was sehr praktisch ist und die Apps direkt startet. Meiner Meinung nach passt das Design der Fernbedienung nicht zu dem hochwertigen und eleganten Design des AF9 – hier hätten wir uns etwas mehr gewünscht. Die Haptik der Fernbedienung ist angenehm, die um die Pfeiltasten angeordneten Shortcut-Buttons „laden dazu ein“ aus Versehen die Apps oder den TV-Guide aufzurufen. Zumindest für ungeübte sicherlich ein Frustfaktor.
Die Anordnung der Shortcut-Buttons um die Pfeiltasten schmeißt uns immer mal wieder ungewollt aus unserem Film / Videostream. Die Haptik der Fernbedienung ist angenehm. Eine Amazon Prime Video Taste wäre noch das Sahnehäubchen gewesen
Ausstattung & Anschlüsse
Der Sony AF9 wird mit dem neuen Android TV OS Oreo 8.0 ausgeliefert. Die aktuellste Firmware-Version ist V6.0358(1), welche auch Grundlage für unseren Tests ist.
Die aktuelle Firmware-Version V6.0358 (05. Oktober 2018) war Basis für unseren ausführlichen Test
Der TV verfügt über viele Smart Features. (Übrigens der A1 OLED wird ebenfalls mit OREO ausgestattet) Die Nutzeroberfläche wirkt in der neuen Version sehr organisiert und es ist möglich den Hauptbildschirm zu individualisieren und an seine Bedürfnisse anzupassen. Die User Experience bei Sony hat deutlich zugenommen, selbst das Swipen durch Film und Serien bei Netflix ist schön animiert und macht im Vergleich zum A1 diesmal richtig Spaß. Während Android Nougat ein App basiertes Interface bot, so ist das neue Oreo Interface eher inhaltsbasiert aufgebaut.
Die Nutzeroberfläche hat sich mit Android 8.0 deutlich verbessert. Klarer strukturiert und vor allem viel schneller.
Im Vergleich zum A1 und auch dem AF8 funktioniert das navigieren deutlich flüssiger und schneller. Dies liegt unter anderem auch an der doppelt so schnellen Hardware als auch an dem Oreo 8.0 Update. Im inneren werkelt nun ein 4-Core 64 bit ARM Cortex A73 mit 1,5 GHz. Der RAM wurde ebenfalls auf 4 GB aufgestockt, was die Performance natürlich begünstigt. Leider war es mir mit unserem Test Sampel nicht möglich, den TV mit dem 5 GHz WLAN Netz zu verbinden, dies soll aber laut den Spezifikationen möglich sein.
Folgende Anschlüsse befinden sich am Sony AF9 OLED TV: 4x HDMI 2.0 || 3x USB 2.0 || 1x Digital-optischer Ausgang || 1x Analog Audio-Ausgang (3.5mm Klinke), 1x Composite-Eingang || 1x Twin-Tuner Satellit || 1x Single-Tuner Antenne/Kabel || 1x Ethernet.
Unterstützte Formate & Features der Anschlüsse:
HDR10
Ja
Dolby Vision
Ja
HLG
Ja
3D
Nein
5.1 Passthrough ARC Dolby Digital
Ja
5.1 Passthrough ARC DTS
Nein
5.1 Passthrough Optical Dolby Digital
Ja
5.1 Passthrough Optical DTS
No
HDMI 2.0 Volle Bandbreite
Ja (HDMI 1-4)
HDMI 2.1 Volle Bandbreite
Nein
ARC & eARC
Ja (HDMI 3)
USB 3.0
Ja (1x)
HDCP 2.2
Ja (HDMI 1-4)
CEC
Ja
MHL
Nein
Wi-Fi Unterstützung
Ja (2.4 GHz, 5 GHz)
Auf der Rückseite des AF9 findet sich eine weitere Besonderheit. Hier sind zwei Bananen Stecker angebracht, die genutzt werden können um den Center Kanal des AVR anzusprechen. Dadurch verwandelt ihr den TV in den zentralen Center Speaker und könnt ihn somit in ein bestehendes Soundsystem einbinden.
Beim AF9 setzt Sony wie schon beim A1 auf die berühmte und einmalige Acoustic Surface + Technologie. Diese wurde seit Einführung weiterentwickelt und baut nun auf ein 3.2 System auf statt auf 2.1 System wie es noch beim A1 zum Einsatz kam.
Mit der Acoustic Surface Audio+ Technologie wird das Display zum Lautsprecher. Sound und Dialoge kommen also genau aus der Richtung, aus der sie vom Zuhörer visuell wahrgenommen werden!
Auf der Rückseite werkeln nun 3 Aktuatoren und 2 seitlich ausgerichtete leistungsstarke Subwoofer die das Display des AF9 zum Schwingen bringen und so Klänge emittieren und für einen kräftigen Bass sorgen. Der ganz klare Vorteil bei dieser Sound-Technologie liegt darin, dass der Klang direkt aus der Richtung kommt, aus der sie auch vom Auge wahrgenommen wird. Die Aktuatoren sind zudem im oberen Drittel des Bildschirms angeordnet, auf der Höhe auf der auch der Kopf des Zuschauers befinden sollte (TV-Geräte sollten immer so aufgebaut werden, dass der Kopf der Zuschauer auf 2/3 der Gesamthöhe des Displays liegen). Die allgemeine Soundqualität hat mir rein Subjektiv wirklich sehr gut gefallen und bietet meiner Meinung nach, einen der besten Sounderlebnisse verglichen mit herkömmlichen TV Lautsprechern.
SDR Kalibrierung
Die Farbdarstellung und Präzession des AF9 ist Out of the Box in dem empfohlenen Bildmodus „Anwender“ bereits sehr gut. Dennoch war es uns möglich mittels einer professionellen Kalibrierung das Ergebnis auf Referenzniveau zu bringen. Bei der Bravia Master Series gibt es gleich zwei nennenswerte Neuerungen, wenn es um die Kalibrierung der Geräte geht.
Sony führt erstmalig die Möglichkeit ein, einen Weißabgleich von 20 Punkten (5 IRE – 100 IRE) statt der herkömmlichen 10 Punkten (10 IRE bis 100 IRE) zu machen. Ab Werk sind lediglich die bekannten 10 Punkte verfügbar. Um die 20 Punkte für den Weißabgleich freizuschalten, benötigt man zusätzlich die kostenlose CalMAN for BRAVIA App aus dem Google Play Store. Nach Installation sind auch ohne CalMAN Software die 20 Punkte Weißabgleich verfügbar. Sollte man also den TV manuell kalibrieren wollen, so kann man die 20 Punkte Weißabgleich auch mit jedem anderen Kalibrier-Programm wie z.B. das Kostenlose HCFR oder LightSpace vornehmen. Ebenso ist es nun möglich, den Farben mittels 6 Achsen CMS (Color Management System) den Primär und Sekundärfarben Beine zu machen. Damit nicht genug, ist Sony auf den gleichen Zug wie z.B. Panasonic und LG aufgesprungen und ist eine Kooperation mit Portrait Display eingegangen und bietet dem Endverbraucher nun die Möglichkeit, mittels CalMAN Software und dazu passender Hardware den TV durch das bekannte AutoCAL Feature automatisch zu kalibrieren.
DDC Window in CalMAN
Zu Beginn der Testphase konnten wir dies mit einer frühen Alpha Version von CalMAN ausprobieren. Auf dieses Feature als auch auf die Ergebnisse werden wir noch genauer eingehen. Unser Dank gilt an dieser Stelle Mark Ryals Marketing Director von Portrait Display, sowie Hanif Shangama PR Manager von Sony, für das Bereitstellen der Software, als auch für das Test Sample. In der Zwischenzeit ist die offizielle Beta Version R3 von CalMAN 2018 erschienen, die unter anderem die neue Bravia Master Series Geräte samt passendem Workflow unterstützt. Anders als bei den 2018er LG OLED Serie werden die Änderungen via CalMAN nicht direkt am SoC des TV vorgenommen, sondern via DDC (Direct Display Control). Man hat also die gleichen Regler innerhalb von CalMAN zur Verfügung, wie man sie in den herkömmlichen Einstellungen des TVs vorfindet. Sollte man das Gerät lieber auf die herkömmliche weiße manuell kalibrieren, so ist dies durch die DDC Steuerung sehr komfortabel, da man für die Änderungen nicht mehr die Fernbedienung benötigt. Nimmt man wie in dem Screenshot zu sehen Änderungen an den Regler vor, so werden diese direkt an den TV übertragen.
Grundlage für unsere SDR Kalibrierung ist der „Custom for Pro 1“ Bildmodus. Mit diesem peilt Sony beim AF9 ein Gamma 2.2 an und ist ab Werk mit einer Farbtemperatur von ≈6700K etwas zu kühl, was zu einer leichten Blässe besonders bei Gelb- sowie Rottönen führt. Wie man an der RGB Balance sieht, liegt dies an einem leichten Blau Überschuss in den mittel und Hochtönen, während Grün und Rot leicht unter Soll liegen. Die Rec.709 Farbraum Abdeckung ist OLED Typisch gut, obwohl die Primär- und Sekundär Farben in den Mitteltönen ab Werk etwas untersättigt sind.
Die Werte vor der Bildkalibrierung des AF9 in SDR (Bildmodus: Custom for Pro 1). Bereits ab Werk ist der AF9 OLED gut vorkalibriert
Nachdem wir mittels Helligkeitsregler den TV auf ca. 100 nits voreingestellt haben, starteten wir einen 2P Weißabgleich, gefolgt von kleinen minimalen Anpassungen von 5 IRE bis 20 IRE. Ebenso waren nur wenige Steps vorrangig bei den Farbtönen im CMS notwendig, um ein Delta E <1 (empfundener Farbabstand) zu erreichen. Dies zeigt wie gut und präzise der TV bereits ab Werk abgestimmt ist, dennoch führen die Optimierungen zu einem optisch besseren Ergebnis. An der Stelle gilt es anzumerken, dass große Anpassungen am CMS später zu Artefakten bei der Bildwiedergabe führen kann. Hier gilt also weniger ist mehr. Was mir besonders gut an der Kalibrierung des AF9 gefallen hat, ist die Tatsache, dass man den TV im „Anwender für Pro 1“ Bildmodus zunächst nativ auf Gamma 2.2 kalibriert und im Anschluss das gewünschte Gamma-Ziel später im TV mit dem Gamma Regler vornimmt. Ich war mehr als nur erstaunt, wie sauber der Sony AF9 die Umrechnungen vornimmt. Nachdem ich also den Gamma Regler im TV auf „-2“ eingestellt hatte, erzielte ich einen nahezu perfekten 2.4 Gamma verlauf. Mit „-1“ peilt der Sony ein 2.3 Gamma an.
Nach der Kalibrierung (SDR) sank der Delta E-Wert deutlich. Farbfehler sind mit dem bloßen Auge also nicht zu erkennen.
Ein weiterer wichtiger Indikator zur Beurteilung der Farbwiedergabe des Gerätes, ist der ColorChecker SG mit denen wir 123 verschiedene Pattern messen. Hierbei werden die gängigsten Farbmuster auf den Prüfstand gestellt. Ein Wert der < dE 3.0 liegt kann vom menschlichen Auge nicht mehr als falsch wahrgenommen werden. Das Ergebnis des AF9 mit einem Durchschnittswert von dE 0.77 und einem Maximalwert von dE 2.69 spricht daher für sich. Er hat leider wie viele OLED Geräte ein Problem mit dunklen Mischtönen, die meist etwas zu stark gesättigt sind. Bei der Wiedergabe von Inhalten fällt dies aber nicht schwer ins Gewicht. Besonders die Hauttöne wirken nach der Kalibrierung sehr natürlich. Gelb- und Rottöne gewinnen ebenfalls an Sättigung was sich positiv auf den Gesamteindruck allen voran auf die Hauttöne auswirkt, da eben diese mit den Werkseinstellungen noch etwas zu blass sind.
Mit dem „Color Checker“ werden 123 Farbtöne geprüft, die oft in Filmen & Serien dargestellt werden müssen. Auch hier arbeitet der AF9 OLED bis auf wenige Ausnahmen sehr präzise!
Wir waren auch sehr gespannt auf die Genauigkeit der Farbluminanz bei unterschiedlichen Helligkeitsstufen. Auch hier konnten uns die Messungen positiv überraschen. Der AF9 ist in hellen aber allen voran auch in den oftmals schwierigen dunklen Helligkeitsbereichen auf Referenz Niveau. Verglichen mit LG und anderen Herstellern schafft es Sony mit dem AF9 und ihrer Panelansteuerung auch bei kritischen Bildinhalten eine hohe Farbgenauigkeit zu erzielen und gewährleistet so auch in dunklen Bildbereichen Farben korrekt darzustellen.
Die Darstellung von Farben funktioniert über alle Helligkeitsstufen hinweg sehr präzise. Einzig in den Helligkeitsbereichen von 80-100% gibt es kleine Ausreißer bei den roten Farbtönen, die sich aber immer noch unter dE 3.0 bewegen und im Content nur sehr selten vorkommen.
Die Peak Helligkeitswerte im SDR Bereich sind ähnlich verglichen mit denen anderer OLED Hersteller. Der ABL greift erst ab ca. 150 nits und ein großer Helligkeitsverlust tritt erst bei vollflächigem Weiß auf. Der AF9 eignet sich mit 450 nits Peak White auch für die Wiedergabe am Tag und besonders hellen Räumen.
Die maximale Helligkeit im SDR-Modus bleibt konstant bei 450 nits (2%-25% Fenster) fällt jedoch auf einer vollflächigen Darstellung (100%) auf 150 nits ab.
HDR Kalibrierung
Auch wenn unser Redakteur Fabio Elia leidenschaftlich gerne TV Geräte kalibriert, freut es ihn aber immer noch ungemein, wenn der Hersteller ihm etwas Arbeit abnimmt. Nach der SDR Kalibrierung wurden die ermittelten Werte ebenso für HDR als auch Dolby Vision übertragen und somit mussten diese nicht separat optimiert werden – das spart Zeit und Arbeit. Dennoch müssen wir gestehen, dass wir nach einer ersten Messung im HDR10 Modus ein wenig verwundert waren, das der AF9 „nur“ auf eine Peak Helligkeit von ca. 670 nits innerhalb eines 2% Window Pattern gekommen ist.
Die maximale Helligkeit des AF9 OLED im HDR-Modus lag bei 670 nits. Mit zunehmender Fenstergröße fällt dieser Wert langsam ab. Bei den 100% sind es auch hier nur 150 nits.
Im Vergleich zum AF8 ist er somit deutlich dunkler und liegt damit eher auf A1-Niveau. Zum Vergleich ein 65 Zoll C8 kommt ohne Dynamic Tone Mapping auf knapp 800 nits Peak Helligkeit, was für einen stärken HDR Effekt sorgt. Wieso es dem AF9 nicht gelingt, in den wichtigen Helligkeitsbereich von 750 – 1000 nits vorzudringen können wir leider nicht beantworten. Sehr schade, da innerhalb dieser Range der HDR Effekt, sowie die Detailgenauigkeit besonders in hellen Bereichen sehr hoch ist.
Graustufen-Messung (Greyscale) im erweiterten Dynamikbereich (HDR10) des AF9 OLED TV
Wir vermuten, dass Sony hier mehr Wert auf eine hohe Farbtreue bei der HDR Wiedergabe legt, anstatt mit hohen Helligkeitswerten zu protzen. Was der TV an Helligkeit einbüßt, macht er aber mit dem von Sony angestrebten Tone-Mapping wieder wett. Wie auch die OLED Modelle von LG, bietet der Sony AF9 eine dynamische Anpassung der HDR Metadaten, jedoch gibt es hierfür keine gesonderte Einstellung im TV. Dies sehen wir aber nicht als problematisch an, denn dem AF9 gelingt es scheinbar mühelos Details in Spitzenlichtern präzise und realistisch abzubilden. Das spiegelt sich auch im sehr sauberen EOTF Verlauf wieder. Je nach Szene passt der TV also das Tone-Mapping an und trotz teils fehlender Spitzenhelligkeit, können wir beim Betrachten von HDR Inhalten auf dem AF9 in einem vollständig abgedunkelten Raum teils nicht aus dem Staunen kommen.
HDR10 auf dem AF9 erstrahlt trotz fehlender Spitzenhelligkeit in vollem Glanz und differenziert feine Details in Spitzenlichtern
Die Farbwiedergabe in HDR ist insgesamt als sehr gut zu bezeichnen. Lediglich Gelb- und Grüntöne tendieren leicht ins rötliche zu driften. Ansonsten erwarten einem bei der Wiedergabe von Ultra HD Inhalten präzise Farben und dank des gewählten Tone-Mappings von Sony sanfte Verläufe von dunklen zu hellen Szenen und umgekehrt. Unsere Messung ergab, dass der AF9 98% des DCI-P3 Farbraums abdeckt und bietet somit beste Voraussetzungen bei der Darstellung von Farben für Ultra HD Inhalte.
Farbraumabdeckung des AF9 OLED TV im HDR10-Modus
Dolby Vision Performance
Auch der Sony AF9 bietet die Möglichkeit Dolby Vision Inhalte über HDMI Quellen wie z.B einen Apple TV 4K oder einen Ultra HD Player wiederzugeben. Neben der Wiedergabe von Dolby Vision Inhalten über HDMI Quellen, funktioniert auch die Wiedergabe von den TV internen Apps wie Amazon Prime Video oder Netflix. Eine weitere Neuerung die in dem Zusammenhang steht, ist der sogenannte Netflix Calibrated Modus.
Gemäß Aussagen von Sony als auch Netflix, soll diese Einstellung bewirken, der Intention des Regisseurs, die er beim Color Grading im Sinn hatte am nähesten zu kommen. Hier werden aber nicht etwa spezielle Werte beim Weißabgleich oder den Farben im CMS individuell für den AF9 vorgenommen, sondern lediglich jegliches Processing deaktiviert und müsste meiner Meinung nach in „Dolby Vision Dunkler Raum“ umbenannt werden, denn mehr ist es eigentlich nicht. Es handelt sich hier um einen guten Marketing-Streich über den immerhin viel berichtet worden ist.
Dolby Vision Wiedergabe auf dem AF9
Die Wiedergabe von Dolby Vision Inhalten erfolgt wie auch die von HDR10 auf höchsten Niveau. Je nach Quellmaterial und Mastering hat mal Dolby Vision samt dynamischer Metadaten oder HDR10 mit statischen Metadaten die Nase vorn. Was jedoch auffällt ist, dass der AF9 bei einigen Serien und Filmen auf Netflix, die im Dolby Vision Modus liefen, besonders in stark abgedunkelten Szenen mit teils harten Tonübergängen zu kämpfen hatte. Dies ist aber wie gesagt vom Quellmaterial abhängig und tritt nicht überall auf und ist somit unter Umständen auf das Mastering bestimmter Inhalte zurückzuführen.
Aufgrund dessen ist es schwierig ein endgültiges Fazit zu ziehen und einem der beiden HDR Techniken die Krone aufzusetzen aber zu dem aktuellen Zeitpunkt (Oktober 2018) ziehen wir die Wiedergabe von statischen HDR10 Metadaten samt der dynamischen Tone-Mapping Funktion von Sony klar vor.
Bewegtbild + AutoCAL
Der Sony AF9 bietet mit seinem Motionflow sehr übersichtliche Einstellungsmöglichkeiten um die Bewegtbilddarstellung zu optimieren. Man hat die Wahl zwischen „Custom“, „Auto“ sowie „deaktiviert“. Wir empfehlen Motionflow auf „Custom“ zu stellen und Glätte maximal auf 1. Denn ab 2 wird bereits der Soap Effekt sehr deutlich, kann aber z.B. für Sport Sendungen durchaus Sinn machen. Bei der Wiedergabe von Film und Serieninhalten ist es zwar möglich durch die Erhöhung der Glättung das Bild weiter zu beruhigen, jedoch ist bereits ab dem Wert „1“ eine Unschärfe im Bild zu erkennen. Man sollte daher abwägen was einem wichtiger ist.
Die Calman Autokalibrierung soll professionellen Anwendern und Heimkino-Enthusiasten die Kalibrierung der Master Series TVs (AF9 und ZF9) erleichtern
Auf dieses besagte Feature wollte ich gerne gesondert eingehen, da es meiner Meinung nach ein besonderes Merkmal ist. Um das AutoCAL feature nutzen zu können, benötigt man einen Mess Sensor, einen Pattern Generator, die CalMAN Software, als auch die kostenlose CalMAN for BRAVIA App aus dem Google Play Store. Nach der Installation der App aus dem Store schaltet man neben den 20 Punkten Weißabgleich auch 2 weitere neue Bildmodi frei. Diese lauten „Custom for Pro 1“ und „Custom for Pro 2“.
Hardware Aufbau zwischen CalMAN Software und Sony Bravia Master Series
Theoretisch muss man lediglich einen Knopf drücken und die CalMAN Software erledigt für einen die ganze mühevolle Arbeit, die ansonsten manuell vollzogen werden muss. In der Vergangenheit waren die Ergebnisse von AutoCAL aber leider nie reproduzierbar und glichen der trial-and-error Methode und erzeugten dazu Banding. Umso mehr waren wir überrascht, als wir die Funktion für die Bravia Master Series austesten konnten. Diese funktioniert nämlich erstaunlich gut! Anders als bei Herstellern wie Panasonic oder LG, die ebenfalls AutoCAL für einige ihrer Modelle anbieten, stellt CalMAN als Basis zunächst 100 IRE, 50 IRE und dann 5 IRE ein. Im Nachgang werden dann die Punkte dazwischen entsprechend eingestellt. Portrait Display hat hier offensichtlich in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Sony den Algorithmus angepasst – mit Erfolg. Die Kalibrierung der 20 Graustufen dauerte gerade einmal 4 Minuten und das Ergebnis war nahezu perfekt mit einem dE 0.2 für die RGB Balance. Lediglich ein paar kleine Korrekturen an 1-2 Punkten machten das Ergebnis dann „perfekt“. Das Ergebnis war tatsächlich reproduzierbar und die RGB Stellregler wurden nur innerhalb von einer Range von +/- 6 versetzt was also nur geringfügige Änderungen sind und somit zu keinen Schwierigkeiten wie z.B. Banding führt. In der aktuellen R3 beta Version von CalMAN gibt es einen extra Bravia Workflow in dem Sony empfiehlt statt dem D65 Weißpunkt einen Custom Weißpunkt zu verwenden um den Look des X300 Studio Monitors nahe zu kommen. Dies führte in meinem Test jedoch zu einem Drift und leichter Verfärbung der Graustufen in Richtung Magenta und konnte uns vom Bildeindruck nicht überzeugen. Für unsere Beurteilung haben wir den AF9 deshalb auf den herkömmlichen Weißpunkt von D65 kalibriert. Abschließend kann gesagt werden, dass Portrait Display scheinbar aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat – zumindest was AutoCAL für die neue Bravia Master Series betrifft. Das Feature ist vor allem für Anfänger auf dem Gebiet der Kalibrierung sehr interessant und auf jeden Fall einen Blick wert. Dennoch möchten wir euch dafür sensibilisieren, um gute Ergebnisse mit dem Feature zu erzielen ist es zwingend erforderlich, dass man die Materie und mindestens die Grundlagen der Kalibrierung versteht. Zudem sollte man der englischen Sprache mächtig sein, da es die Software samt Workflows nur auf Englisch gibt.
Um den X300 Look zu matchen, empfiehlt Sony bei der Kalibrierung einen anderen Weißpunkt zu verwenden als D65 (CIE-1931).
Bildeindruck
In den neuen „Bravia Master Series“-Modellen kommt erstmalig der neue Chipsatz X1 Ultimate zum Einsatz sowie ein 2018er Panel von LG Displays. Man darf von einer neuen Generation von Bildprozessoren nicht gleich eine Vielzahl neuer Features und Bildverbesserungen erwarten. Dennoch gelingt es Sony auch in diesem Jahr mit einer sehr guten Signalverarbeitung und einem guten Upscaling aufzuwarten. Aus meiner Sicht unterscheiden sich die OLED TV Geräte aus der aktuellen Generationen nur sehr subtil in diesem Punkt. Wo der Unterschied dafür deutlich und auch offensichtlicher ausfällt, ist bei der Einstellung zur Reduzierung von Banding-Artefakten (Farbbändern). Bei Sony lautet diese Einstellung „Gleichmäßige Abstufung“. LG? Hallo? Hier genau zuhören …
Gerade bei der Wiedergabe von komprimierten SDR Inhalten mit 8-bit Farbtiefe kommt es häufig zu sogenannten Banding-Artefakten. Besonders in dunklen Bildbereichen erkennt man abgestufte harte Farbverläufe wie in dem Bild oben zu sehen. Um diesem Effekt entgegen zu wirken und für saubere und sanfte Farbverläufe zu sorgen, hat man die Möglichkeit die Option „Gleichmäßige Abstufung“ auf „niedrig“ zu stellen. Das reicht vollkommen aus. Der Sony AF9 schafft es das suboptimale Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Signalstufen bei der Bildwiedergabe auszugleichen und diese zu glätten ohne dabei das Bild zu verfremden. Die Tatsache, dass dieses Feature nicht als Subfunktion des MPEG Rauschfilters untergebracht ist, wie es z.B bei LG der Fall ist, zaubert mir ein Grinsen ins Gesicht und zeigt wie man es richtig macht – bravo Sony.
Das Bild des Sony AF9 wirkt besonders nach der Kalibrierung sehr homogen, ausgeglichen und natürlich. Er schafft es nicht zuletzt aufgrund der OLED Technik und perfekter Schwarzdarstellung ein äußerst plastisches Bild zu erzeugen, was uns sehr an die gute alte Plasma Zeit erinnert. Unser Test Sample hat ein auffällig sauberes Panel was nahezu frei von Banding und DSE (Dirty Screen Effekt) ist. Lediglich ein schmaler Streifen beim 10% Graubild ist zu sehen, welcher bei der Filmwiedergabe aber zu keinem Zeitpunkt aufgefallen ist.
Leider ist auch der Sony AF9 bei der Ausleuchtung nicht zu 100% perfekt, sodass es zum Displayrand hin zu leichten Helligkeitsverlusten kommt im Vergleich zur Bildmitte.
Der AF9 ist auch nicht perfekt: Minimale Helligkeitsverluste am Rand, die aber nicht groß ins Gewicht fallen dürften.
Gaming – Input-Lag
Viele die Sony hören, denken vor allem an die Bravia TV-Geräte. Weitaus mehr Kunden verbinden mit Sony jedoch die Playstation Spielekonsole. TV und Gaming-Konsolen wie die Xbox One S, Xbox One X, Playstation 4 und Playstation 4 Pro gehören in vielen Haushalten einfach zusammen. Und so wird der AF9 OLED sicherlich nicht nur für Fernsehern, Filme & Serien zum Einsatz kommen, sondern muss auch bei Spielen wie Fifa, PUBG oder Call of Duty eine gute Figur abgeben.
Mit ca. 27ms Input-Lag eignet sich der AF9 auch optimal zum zocken!
Und auch in diesem Punkt können wir Entwarnung geben. Im Game-Modus schafft der AF9 OLED einen Input-Lag von ca. 27 ms. Das ist gut für Hobby- und kompetitive Gamer. Es gibt TV-Geräte wie den Samsung Q9FN, der diesen Wert noch unterbieten kann (ca. 14ms) jedoch macht dieser Unterschied bei 60 Vollbildern pro Sekunde nicht einmal einen Frame aus. Ein großer Vorteil für das Gaming sind die geringen Umschaltzeiten des OLED-Panels, wodurch subjektiv überhaupt keine Bewegungsunschärfe (Motion Blur) zu beobachten sind. Das kommt vor allem Spielen aus der 3rd Person Perspektive (z.B. Red Dead Redemption 2) zugute!
Fazit & Preisvergleich
Jeder der auf der Suche nach einem TV Gerät ist, dass neben einem äußerst modernen Design auch hervorragende Bild und Toneigenschaften mitbringt ist beim Sony AF9 OLED sehr gut aufgehoben. Anders als noch beim A1 oder AF8 verrichtet die neu verbaute ARM Cortex A73 Quad Core CPU, als auch der Arbeitsspeicher mit 4 GB sehr gute Arbeit und sorgen dafür, dass es weder hängt, zwickt oder hackt. Die UI ist durchaus gelungen und das Android TV Oreo 8.0 Update bringt samt dem neuen frischen inhaltsbasierten Look, den man seinen persönlichen Vorlieben entsprechen editieren kann eine willkommene Abwechslung.
Was den AF9 von der Konkurrenz auf dem OLED Markt abgrenzt, ist neben der innovativen und einmaligen Herangehensweise beim Thema Klang, die hervorragende Schärfungsoption des X1 Ultimate Prozessors. Auch die Möglichkeit Bandingartefakte bei SD und HD Material minderer Qualität nahezu zu eliminieren (durch die „Gleichmäßige Abstufung“-Option) verdient Respekt. Hier können andere Hersteller noch einiges von Sony lernen. Zu unserer Euphorie trägt auch die Implementierung des dynamischen Tone-Mappings bei. Dieses sorgt trotz fehlender Spitzenhelligkeit bei der Wiedergabe von Ultra HD Inhalten für die Darstellung von mehr Details im Spitzenweiß. Der HDR-Effekt (unter HDR10) kommt den positiven Eigenschaften von Dolby Vision (dynamische Metadaten) bereits sehr nah und bewegt uns aktuell noch dazu, dass statische HDR10 Format auf dem AF9 zu bevorzugen. Die Qualitätsschwankungen bei Dolby Vision Inhalten sind leider vorhanden.
Die Farbwiedergabe unabhängig von der Quelle (SD, HD, UHD) ist auf Referenzniveau und sorgt insgesamt für ein kontrastreiches, plastisches und vor allem natürliches Bild. Der TV unterstütz obendrein alle gängigen HDR Formate wie HDR10, HLG und Dolby Vision. Die Kooperation mit Portrait Display und die damit eingehende Implementierung des AutoCAL Features von CalMAN ist durchaus gelungen und bietet dem Heimkino-Enthusiasten eine weitere Möglichkeit, die ohnehin schon sehr gute Bildqualität zu optimieren – sofern man die notwendige Hard- und Software besitzt.
Schlussendlich sind wir der Meinung, dass Sony mit dem AF9 der beste Heimkino TV der bisherigen Unternehmensgeschichte gelungen ist und kann daher ruhigen Gewissens empfohlen werden. Man muss aber dazu sagen, dass die sehr gute Bildqualität, das ansprechende Design und das Acoustic Sound+ Feature nicht gerade günstig sind. Die AF9-Serie bewegt sich preislich teils deutlich über der Konkurrenz. LG Electronics bietet hier weit günstigere TV-Geräte an, die aber in puncto Bildperformance und Design nicht immer dem AF9 das Wasser reichen können. Das die Preise anscheinend nicht übertrieben hoch sind, zeigen die OLED-Verkaufszahlen. Sony kann sich direkt hinter LG positionieren und wird in diesem Jahr womöglich noch Marktanteile für sich gewinnen können. Qualität und Expertise zahlt sich am Schluss dann wohl doch aus.
SONY Bravia KD55AF9 139cm 55´´ OLED 4K UHD HDR 2x DVB-T2HD/C/S Android TV
Wir haben Amazons neuen Fire TV Stick 4K für euch ausgepackt und getestet. Was kann der kompakte HDMI-Stick und für wen lohnt sich der 4K/HDR Streaming-Player? Unser Test verrät es euch!
Amazon bringt mit dem Fire TV Stick 4K nicht nur die bereits 3. Generation des schlanken HDMI-Media-Players auf den Markt, der Online-Gigant verschlankt damit auch sein Fire TV-Sortiment. Der Fire TV 4K (Dongle) wird nämlich nicht mehr produziert und auch der Verkauf auf Amazon.de wurde bereits eingestellt. Wer also nach einem Streaming Player sucht, wird neben der ersten Generation des Fire TV Stick (1080p) bald nur noch dieses Modell vorfinden. Sinn macht dieses Vorgehen auf jeden Fall. Der neue Player ist nämlich mit allen wichtigen Features und Standards ausgestattet und so kann der Kunde eigentlich nur noch zum richtigen Gerät greifen. Die Anschaffungskosten von 59.99 Euro sind auch zu verkraften (Fire TV Stick 1. Generation kostet 39.99 Euro).
Fire TV Stick 4K direkt oder mit HDMI-Verlängerung angeschlossen
Im Lieferumfang der Fire TV Stick 4K ist neben dem HDMI-Player inkl. Netzkabel (via. Micro-USB) drei kurze Dokumentationen, eine HDMI-Verlängerung sowie die neue universelle Alexa-Sprachfernbedienung (inkl. Batterien) enthalten. Die HDMI-Verlängerung wird vielleicht von noch mehr Käufern genutzt werden, da der Stick in Größe und Gewicht etwas zugelegt hat. So ist sichergestellt, dass ihr mit dem Stick auch die HDMI-Schnittstelle eures 4K Fernsehers erreicht.
Bevor wir mit Test fortfahren müssen wir aber erst die technischen Details des Fire TV Stick 4K anschneiden. Der Streaming-Stick hat einen HDMI-Ausgang (2.0b) sowie ein Micro-USB-Anschluss (nur für Strom). Über letzteren lässt sich auch der optional erhältliche Ethernet-Adapter anschließen, oder ein OTB-Kabel um zusätzliche Peripherie oder USB-Festplatten mit dem Fire TV Stick 4K zu verbinden (z.B. für Sideloading von Apps). Der Stick unterstützt 4K/60p Inhalte mit High Dynamic Range und zwar in allen geläufigen Formaten (HDR10, HDR10+, Dolby Vision, HLG). Ein Dual-Wifi und Bluetooth 4.2 dient zur Kommunikation mit dem Internet und der Fernbedienung. Über die HDMI-Schnittstelle wird nicht nur das hochauflösende Bildsignal, auch Audiostreams wie Dolby Atmos, 7.1 Surround-Sound oder HDMI-Audio-Passthrough mit bis zu 5.1 Kanälen sind möglich.
Im Lieferumfang ist der Fire TV HDMI-Stick inkl. Netzteil, einer HDMI-Verlängerung sowie der neuen universellen Fernbedienung (inkl. Batterien) enthalten.
Das Anschließen des Fire TV Stick 4K ist kinderleicht und man muss eigentlich nur darauf achten, dass der Stick nicht über das Gehäuse hinausragt. Das wäre sicherlich etwas unschön. Die HDMI-Verlängerung macht nicht nur Sinn, wenn der Stick sich nicht direkt mit dem freien HDMI-Anschluss verbinden lässt, sie verbessert auch unter Umständen die Verbindungen zum WLAN und zur Fernbedienung. Wem es also nicht stört, sollte die Verlängerung auf jeden Fall ausprobieren.
Nachdem der Stick angeschlossen ist (natürlich an einem HDMI 2.0-Port mit HDCP 2.2) schaltet man den Fernseher ein, wechselt auf die korrekte Signalquelle und betätigt einmal die Fernbedienung. Nach wenigen Sekunden erscheint auch schon ein Bild das uns erklärt wie man die Fernbedienung mit dem Fire TV Stick 4K „verheiratet“. Das geschieht in unserem Fall nach ein paar Sekunden automatisch und wir können gleich mit der Erstinstallation loslegen. Sprache auswählen, WLAN-Passwort eingeben, Apps vorwählen und installieren. Nach ein paar Minuten ist alles bereit. Sehr praktisch – das Profil des Bestellers ist auf dem Fire TV Stick bereits vorgemerkt. So muss man nur noch das Passwort eingeben – Fertig.
Die Einrichtung des Fire TV funktioniert einfach und intuitiv. WLAN Passwörter werden bei der Eingabe in Reinschrift angezeigt, können aber auch ausgeblendet werden.
Die Fernbedienung ist in ihrem Design und Feature-Umfang endlich dort angekommen, wo man sie schon von Anbeginn hätte haben wollen. Mit einem zusätzlichen An/Aus-Knopf und Tasten für die Lautstärke, lässt sich mit der Alexa Fernbedienung nicht nur der Fire TV Stick 4K, sondern auch der damit verbundene Fernseher und/oder Set-Top-Boxen steuern. Mit der Fernbedienung kommt man sehr gut zurecht.
Die Alexa-Univeralfernbedienung erkannte unsere Testgeräte (LG & Samsung) ohne Probleme. Die Lautstärke und andere Funktionen des Fernsehers liesen sich fortan ohne Probleme steuern.
Nachdem ein kurzes Intro-Video den Käufer über die Features und Besonderheiten des Fire TV Stick 4K aufklärt, landet man auch bereits auf den Home-Screen. Bevor man sich jedoch vom breiten Film- und Serienangebot unterhalten lässt, sollte man erst einmal die Einstellungen des Streaming-Players aufrufen. Es ist nie verkehrt sich einmal durch die verschiedenen Menüs der Einstellungen zu klicken. Neben Einstellungen zu Privatssphäre, Peripherie oder die Alexa-Einbindung findet man hier auch die Möglichkeit die Ausgabe für Bild und Ton zu verändern. Bei den Bildeinstellungen gibt es noch 1-2 Dinge, die man abändern sollte. Zum einen (zumindest in unserem Fall) war die Auflösung auf 1080p voreingestellt. Wir wollen Menü sowie Inhalte aber natürlich in 4K genießen. Deshalb stellen wir die Videoauflösung auf „Automatisch“. Nur mit dieser Eingabe ist es auch möglich, die Funktion „An Originalbildrate anpassen“ auszuwählen. Serien und Filme werden damit in ihrer nativen Bildfrequenz wiedergegeben und es entsteht kein „Seifenopern-Effekt“. Auch die Farbtiefe sollte man auf 10-bit oder 12-bitstellen und bei den Dynamikumfang-Einstellungen „Adaptiv“ auswählen. So wird auch immer das HDR-Format ausgewählt, dass auch in der Quelle vorhanden ist.
Einstellungen für die Videoausgabe inkl. Auflösung, Bitrate, HDR uvm.
Nachdem man die Einstellungen an die technischen Möglichkeiten des Fernsehers und/oder Soundanlage ausgerichtet hat, kann es endlich damit losgehen ein paar Inhalte zu genießen. Ausgangspunkt ist natürlich der Home-Screen. Dieser wird auf allen Fire TV Geräten konsistent gleich dargestellt. Neben Content-Empfehlungen wird auch gerne mal Werbung eingeblendet, was natürlich etwas nervig ist. Man lernt diese aber auch schnell geistig auszublenden. Auf dem Home-Screen werden zudem immer die meist genutzten Apps sowie das Overlay-Menü mit „Meine Videos“, „Filme“, „Serien“, „Apps“ und „Einstellungen“ eingeblendet. Die Menüstruktur eröffnet sich dem Nutzer nach kurzer Zeit von selbst und die Navigation mit der Alexa-Fernbedienung geht wirklich Flott von der Hand.
Der Home-Screen des Fire TV Stick 4K ist übersichtlich und klar stukturiert
Die beliebtesten Apps konnten bereits bei der Erstinstallation ausgewählt und installiert werden. Über den Reiter Apps hat man zudem die Möglichkeit mehrere hundert Apps (Spiele, Streaming, Social Media) zu installieren. Was auf jeden Fall fehlt ist eine funktionierende Youtube-App. Wer die noch im App-Store befindliche Youtube-App installiert und aufruft, wird auf den Silk-Browser verwiesen. Wird Zeit, dass sich die Streithähne Amazon und Google bald mal einkriegen.
Wer nicht direkt in einer der Streaming-Apps seine Serien, Filme und Live-Streams aussucht, der wird sicherlich die integrierte Suche auf dem Fire TV Stick 4K nutzen. Über die Sprachfernbedienung geht das soweit ganz gut, aber auch nicht immer. „4K Filme“ wird dann gerne mal zu „vier k. filme“. Zumindest werden in diesem komischen Fall die passenden Inhalte angezeigt. In der Suche werden auch Inhalte von verschiedenen Streaming-Anbietern, vorrangig Prime Video und Netflix, präsentiert. Was uns seit Jahren nervt und immer noch der Fall ist, die HD und 4K Version eines Films oder Serie werden immer als eigenständige Titel angezeigt. Man kann in den Detailinfos dann nicht sehen, ob es den Content in 4K UHD gibt und muss eine neue Suche starten. Ähnlich ist es auch für deutsche und englische Tonspuren. Hier wird es Zeit, dass die Produkte zusammengezogen werden damit der Nutzer weiß mit welcher Ausstattung er rechnen kann.
Die Sprachsuche ist noch nicht optimal. Hier wird nach „vier. k Filme“ gesucht. Zumindest werden passende Inhalte angezeigt
Wir haben uns ein paar 4K/HDR Serien von Prime Video und Netflix angesehen und es zeichnet sich wieder ein bekanntes Bild ab. Während Netflix-Inhalte meist nach wenigen Sekunden bereits die bestmögliche Bildqualität erreicht haben, dauert es bei Prime Video Filmen & Serien in 4K/HDR zum Teil 2-3 Minuten, bis die maximale Qualitätsstufe erreicht ist. Das ist doch etwas nervig und wir können das nicht so ganz nachvollziehen. Das Problem haben wir jedoch nicht nur beim Fire TV Stick 4K, sondern auch bei integrierten Apps aut den TV-Geräten. Hat sich der Stream einmal „eingerenkt“ ist die Bildwiedergabe aber astrein. Vor dem Start werden auch die Bildwiederholungsrate und HDR-Quelle korrekt eingestellt.
Es dauert gerne mal 2-3 Minuten (5G Netzwerk) bis der Stream die bestmögliche Ultra HD / HDR Qualität erreicht hat
Fazit Fire TV Stick 4K:
Wer einen relativ günstigen 4K Streaming Player mit allen relevanten Features und Standards sucht, für den ist der Fire TV Stick 4K wirklich eine gute Wahl. Wer den Fire TV 4K/HDR besitzt, für den lohnt sich nur das „Upgrade“ wenn man Inhalte auch in Dolby Vision HDR und/oder 60p Wiedergeben möchte. Für 59.99 Euro ist der Fire TV Stick 4K wirklich ein großartiges Stück Technik. Den Aufpreis von 20 Euro im Vergleich zum Fire TV Stick der 2. Generation (1080p) macht das Modell schon wegen seiner verbesserten Fernbedienung wett.
Wer neben Internetstreams auch Inhalte vom Netzwerk wiedergeben möchte, der muss sich jedoch mit dem Thema Sideloader auseinandersetzen um z.B. beliebte Player wie Kodi auf den Stick zu bekommen. Von uns einen Daumen nach oben für Ausstattung, Features und Preis/Leistung.
Der noch unbekannte Hersteller QEUS präsentiert mit dem APS 1204 ultraflache Lautsprecher, die in ihrer Kompaktheit unübertroffen sind. Wir haben das neue 2.1 Stereo-System ausführlich getestet.
Anzeige
Der Aufbau der QEUS APS 1204 Stereo-Lautsprecher kann auf jeden Fall als „einmalig“ beschrieben werden. Uns ist zumindest kein ähnliches Konzept bekannt. Die schmalen Lautsprecher messen gerade einmal 3.8 cm in der Breite und 2.2 cm in der Tiefe. Die Länge beträgt je nach Modell 1 Meter (APS 1003) oder 1.2 Meter (APS 1204).
Die Höhe der Lautsprecher gibt auch die Anzahl der verbauten Magnetostat-Schallwandler vor. In der 1.2-Meter Variante sind vier, in der anderen „nur“ drei verbaut. Beide Varianten sind in Weiß und Schwarz erhältlich. Die Lautsprecher werden mit einem ein ELAC S10EQ Subwoofer (Schwarz) ausgeliefert. Allein für den Subwoofer zahlt man bereits 599 Euro (UVP).
Man glaubt nicht, was für ein Sound aus den schlanken QEUS APS 1204 Lautsprechern kommt…
Installation des QEUS APS 1204
Installation des QEUS APS 1204 Im Lieferumfang der QEUS APS 1204 ist eine Wandhalterung inkl. Schablone enthalten. Die Lautsprecher können so dezent an der Wand neben einem Fernseher oder Leinwand angebracht werden. QEUS arbeitet auch an Halterungen, damit die Lautsprecher frei stehend im Raum platziert werden können. Die Wandhalterung ist sehr einfach zu montieren, erlaubt es den Lautsprecher einzudrehen und baut nur minimal auf.
Der Aufbau beträgt gerade einmal 22mm. Netter Nebeneffekt der Wandmontage ist, dass fast kein Bafflestep-Effekt (Einbruch des Frequenzgangs durch Beugung um das Lautsprechergehäuse mit anschließender Reflexion und Auslöschung von Schallanteilen) auftritt und die Wand zur Hilfe genommen wird, um möglichst viel Grundton zu erzeugen.
Der Hersteller verspricht in für dieser Preisklasse ungewöhnlich gute Phasenkorrektur. Dies kommt durch das Wandlerkonzept zu Stande – einem Flächenstrahler. Bauartbedingt bündelt der Schall vertikal sehr stark und strahlt horizontal sehr breit ab. Das Abstrahlverhalten wird mit 160° horizontal und mit 40° vertikal angegeben. Unsere Messung zeigt einen Bereich von +-60° horizontal (weiter wurde nicht gemessen) Es ist sehr gleichmäßig sowohl messtechnisch, als auch klanglich deutlich wahrnehmbar.
Das Abstrahlverhalten der APS 1204 Lautsprecher ist sehr breit und gleichmäßig. Dadurch kann es jedoch auch vermehrt zu Klang-Reflexionen kommen
Prima ist auch, dass der Lautsprecher keine komplexe Last für den Verstärker darstellt, sondern fast wie ein realer Widerstand angesehen werden kann. Somit ist es egal ob der Lautsprecher an einem normaler Leistungsstärkster oder an einen Röhrenverstärker geklemmt wird. Im Lieferumfang ist natürlich auch eine Frequenzweiche sowie alle benötigten Kabel enthalten, so dass man die Lautsprecher mit nur zwei Lautsprecher-Kabel an den AV-Receiver oder Stereo-Verstärker anschließen kann. Leider gibt es keine anderen Möglichkeiten die Lautsprecher anzuschließen, weder optisch-digital, Cinch oder HDMI.
Frequenzweiche ist verbesserungswürdig
Die Frequenzweiche besitzt Filter erster Ordnung (6db) und hat damit eine perfekte Phasenlage. Unschön ist allerdings der starke Peak bei 315hz und der starke Hochtonabfall ab 8kHz. So spielt der Lautsprecher ohne elektrische Entzerrung weit unter seinen Möglichkeiten, hört sich sehr dumpf und und wenig lebendig an vor allem durch den stark betonten Grundton.
Hier gibt es ab Werk auf jeden Fall noch Luft nach oben. Obwohl das Lautsprechergehäuse sehr schmal und optisch sehr ansprechend ist, kann der Lautsprecher in Sache Lautstärke punkten, da die Membranfläche größer ist, als man im ersten Moment vermutet. So erreicht das System 103db, was für die meisten Wohnräume ausreichen sollte um Musik oder Audiosignale vom Fernseher zu genießen.
ELAC S10EQ Subwoofer
Im Lieferumfang enthalten, der ELAC S10EQ Subwoofer
Der Elac S10EQ Subwoofer passt hier gut zum Konzept, er besitzt ein Passivradiator und ein 250mm Langhubchassis. Die Leistung wird mit 200Watt RMS und 400Watt in der Spitze angegeben. Der Subwoofer wird per Smartphone/Tabletapp integriert.
Die Elac App ist leider stark verbesserungswürdig. Es mussten 3 Geräte benutzt werden, um überhaupt auf das Gerät zugreifen zu können. (iPad, iPhone und Android Smartphone) Nur mit dem Tablet hat es dann funktioniert, bei den anderen Geräten war keine Verbindung möglich. Vielleicht ein Montags-Gerät?
Warum ein Subwoofer nur per App bedient werden kann ist nicht ganz nachvollziehbar. Die Anbindung an den QEUS Lautsprecher war dann aber einfach zu bewerkstelligen, alternativ kann man auch automatisch einmessen lassen, was für Laien von Vorteil sein dürfte.
Fazit QEUS APS 1204:
Im Großen und Ganzen ist dem Hersteller QEUS ein interessantes Konzept geglückt, das Anhänger finden wird, die Wert auf Ästhetik im Wohnzimmer und trotzdem Wert auf guten Klang legen. Die unverbindliche Preisempfehlung von 1.299 Euro ist noch recht happig. Wir könnten uns aber vorstellen, dass die Preise mit steigender Bekanntheit und Absatz der Sound-Systeme bald etwas fallen könnten.
Ansonsten gehört diese Neuheit auf jeden Fall in die Kategorie „Muss man gesehen und gehört haben“. Richtig eingestellt kann man bei der Wiedergabe von Musik wirklich von Genuss sprechen. Auch in Verbindung mit einem Fernseher oder Projektor macht das 2.1-System durchaus Sinn. Mit den Lautsprechern kommt der Klang nämlich direkt aus der Richtung des Bildes und nicht darunter, wie es oft bei integrierten Down-Firing-Lautsprechern, Center-Speakern oder Soundbars der Fall ist. Für uns ein deutlicher Mehrwert.
Über das Design kann man sich natürlich streiten, aber dezenter wird man einen Lautsprecher nicht installieren können. Noch besser wäre es, wenn der Hersteller noch 1-2 mehr Farboptionen bereitstellt.
Von uns bekommt der QEUS APS 1204 einen Daumen nach oben. Es bleibt aber leider Potential auf der Strecke. Wir hoffen, dass unsere Messungen vielleicht dazu beitragen, dass das Gerät in Zukunft „Out-of-the-Box“ noch etwas besser klingt.
Ende Februar haben diverse Hersteller ihre neuen Smartphone-Flaggschiffe auf dem Mobile World Congress 2019 (MWC) in Barcelona präsentiert. Darunter sind auch viele Modelle mit Bildschirmen mit HDR-Unterstützung und der Option über die Kamera 4K-Videos mit bis zu 60 fps aufzuzeichnen. Dabei zeigt der chinesische Hersteller Xiaomi Platzhirschen wie LG, Samsung und Sony, dass High-End nicht teuer sein muss.
Anzeige
Beispielsweise kostet ein Samsung Galaxy S10 899 Euro und selbst das abgespeckte S10e startet bei 799 Euro. Xiaomi möchte wiederum mit seinem neuen Flaggschiff, dem Mi 9, vergleichbare Technik ab 449 Euro bieten. Klar, dass es da auch Unterschiede gibt: Die Samsung Galaxy S10 etwa legen höhere Auflösungen an, beherrschen nicht nur 4K- sondern auch 8K-Video-Aufzeichnungen, unterstützen Speicherkartenslots und bieten viele Zusatzfeatures.
Doch für ca. die Hälfte des Preises ist das Xiaomi Mi 9 äußerst attraktiv platziert, wenn man vor allem einen pfeilschnellen Prozessor, exzellente Verarbeitung und eine tolle Kamera wünscht. So hat das Xiaomi Mi 9 etwa beim renommierten DxOMark Mobile eine Videopunktzahl von 99 erreicht. Das ist die bisher höchste Videpunktzahl überhaupt und höher als beim (ebenfalls exzellenten) Samsung Galaxy S10+ mit „nur“ 97 Punkten. Wer also mit dem Smartphone 4K-Videos aufzeichnen möchte, sollte deswegen beim Xiaomi Mi 9 goldrichtig liegen.
Sieht auch eingepackt schick aus, das Xiaomi Mi 9
Dem Hype wollten wir ein wenig auf den Grund gehen und haben uns deswegen entschieden das Xiaomi Mi 9 einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Einen traditionellen Smartphone-Test wollen wir hier aber natürlich für 4K-Freunde nicht abliefern. Stattdessen konzentrieren wir uns vor allem auf die Qualität der Triple-Kamera sowie unsere Eindrücke vom Full HD+ Bildschirm mit OLED-Panel.
Ausstattung und Verarbeitung
Kurze Anmerkung: Auch wenn der chinesische Hersteller Xiaomi offiziell nicht in Deutschland vertreten ist, sind diverse Modelle von Xiaomi über große Händler wie Alternate, Media Markt und Saturn zu haben. Das liegt daran, dass die Marke zunächst dank chinesischer Importhändler wie GearBest auch in Deutschland immer mehr als Geheimtipp bekannt wurde. Mittlerweile vertreibt Xiaomi zudem offiziell in Frankreich, Italien und Spanien, so dass der Einstieg in den deutschen Markt nur noch eine Frage der Zeit sein sollte. Doch kommen wir zum Xiaomi Mi 9 zurück. Hier sind zunächst einmal im Überblick die zentralen, technischen Daten:
Xiaomi Mi 9: Technische Spezifikationen
Display: 6,39 Zoll, 2.280 x 1.080 Pixel Super AMOLED, 19:9 Format, HDR10, DCI-P3, Corning Gorilla Glass 6
Prozessor: Qualcomm Snapdragon 855 mit acht Kernen (1x 2,84 GHz Kryo 485, 3x 2,42 GHz Kryo 485 und 4x 1,8 GHz Kryo 485)
Schnittstellen: Dual-SIM, Bluetooth 5.0, Wi-Fi 802.11 ac, GPS, NFC, USB Typ-C, 4G LTE
Besonderheiten: Kein 3,5-mm-Audio, kein Speicherkartenslot, Fingerabdruckscanner direkt im Display, 27 Watt-Schnellaufladung, Wireless Charging mit 20 Watt
Preis: ab 449 Euro
Während das Xiaomi Mi 9 in Europa ausschließlich mit 6 GByte RAM und wahlweise 64 / 128 GByte Speicherplatz zu haben ist, sind in China auch Varianten mit bis zu 12 GByte RAM erhältlich. Jene verzichten aber auf das in Deutschland relevante LTE Band 20, so dass dies zu beachten ist, falls der ein oder andere über den Import nachdenken sollte.
Das Xiaomi Mi 9 mit einer Schutzhülle von Spigen
Packt man das Xiaomi Mi 9 aus, dann ist die Verarbeitung direkt beeindruckend: An der Vorderseite sitzt lediglich ein Mini-Notch an der Oberseite und der Rand am Kinn des Smartphones ist im direkten Vergleich mit dem direkten Vorgängermodell, das uns ebenfalls vorliegt, dem Xiaomi Mi 8, stark geschrumpft. Das Gehäuse wirkt äußerst edel und steht anderen High-End-Smartphones in absolut nichts nach.
Wer das Xiaomi Mi 9 erwirbt, sollte allerdings direkt eine Schutzhülle mitbestellen: Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas und sind zum einen für Fingerabdrücke sehr empfindlich und zum anderen sehr gefährdet durch Stürze. Im Lieferumfang liegt zwar eine dünne Silikonhülle bei, der Kauf einer dickeren Variante ist aber extrem ratsam! Im Lieferumfang finden sich zudem noch der übliche Papierkram, ein Adapter für Kopfhörer, ein passendes Netztei sowie USB-Kabel und eine SIM-Nadel.
Das Super-AMOLED-Display mit HDR10
Das Xiaomi Mi 9 nutzt einen Super-AMOLED-Bildschirm mit einem Panel von Samsung. Als Auflösung halten 2.280 x 1.080 Pixel auf 6,39 Zoll Diagonale her. Außerdem beherrscht das Display HDR10, was man unter anderem bei YouTube nutzen darf. Geschützt wird dieser Touchscreen im Format 19:9 durch Gorilla Glass 6. Dabei sind die Farben etwas kräftiger als beim Mi 8, können aber nicht mit Samsungs eigenen Flaggschiffen wie dem Galaxy Note 9 mithalten. Doch hier sprechen wir auch immer noch von gewaltigen Preisunterschieden. Es soll aber eben nicht verschwiegen werden, dass Samsung da immer noch klar die Nase vorne hat.
Das Xiaomi Mi 9 bietet ein erstklassiges Preis- / Leistungsverhältnis
Zum Preis von 449 Euro bietet das Xiaomi Mi 9 aber einen erstklassigen AMOLED-Bildschirm. Wie beim Mi 8 lässt sich die Darstellung im Menü anpassen: Man kann zwischen drei Farbmodi (Standard, Warm, Kühl) und automatischem, erhöhtem sowie Standard-Kontrast wählen. Für die meisten Anwender dürften sich adaptive Helligkeit, der Standard-Farbmodus und automatischer Kontrast empfehlen. Denn dann bleibt der Bildschirm auch in verschiedenen Umgebungen am besten lesbar.
Die HDR10-Wiedergabe ist gut und ebenfalls einen Tick besser als beim Xiaomi Mi 8. Das neue Mi 9 reicht aber nicht an die Samsung Galaxy S10 oder auch das Google Pixel 3 heran, welche bei der HDR-Wiedergabe bei YouTube deutlich besser die einzelnen Abstufungen zwischen Hell und Dunkel zu betonen wissen. Trotzdem ist es schön, dass das Feature für den Bildschirm an Bord ist.
Drei Kameralinsen, ein neuer Standard für High-End-Smartphones
Nicht zu vernachlässigen ist eine andere Neuerung: Das Xiaomi Mi 9 ist endlich für Widevine Level 1 geeignet. Dabei handelt es sich um eine DRM-Voraussetzung, um beispielsweise Amazon Prime Video und Netflix an mobilen Endgeräten in HD nutzen zu können. Das Mi 8 etwa ließ Widevine Level 1 vermissen und konnte deswegen nur in SD von den genannten Anbietern streamen. Nun bietet das Xiaomi Mi 9 allerdings die entsprechende Unterstützung.
Xiaomi Mi 9: Die Triple-Kamera empfiehlt sich
Zunächst sei erwähnt: Klar, die Kamera des Xiaomi Mi 9 kann auch ansehnliche Fotos knipsen, auch wenn das nicht der Fokus dieses Artikels sein soll. Wir haben allerdings einige Bilder eingefügt, die zeigen, dass man sehr schöne Aufnahmen mit dem Mi 9 erstellen kann. Es zeigt sich eine gute Detailwiedergabe, leicht gepushte aber meistens natürliche Farben und ein überdurchschnittlicher Dynamikumfang. Man kann dabei sowohl HDR als auch einen KI-Modus zuschalten. Auch Porträtaufnahmen mit Tiefenunschärfe sind, auch über die Frontkamera, möglich.
1 of 6
Dabei erlaubt die Kamera auch Fotos mit vollen 48 Megapixeln aufzunehmen. Aus unserer Sicht ist das aber noch nicht wirklich ausgreift und tatsächlich zeigen jene Bilder weniger Details, als die 12-Megapixel-Fotos mit Pixel-Binning. Hier muss man also abwarten, inwiefern der chinesische Hersteller weiter an der Software bastelt.
Einige der Video-Einstellungsmöglichkeiten beim Xiaomi Mi 9
Wer Interesse hat sich die Fotos unkomprimiert herunterzuladen und in Ruhe am Monitor hinsichtlich ihrer Qualität zu bewerten, findethier einen Ordner mit unseren Testbildern zum freien Download. So könnt ihr euch einen noch etwas besseren Eindruck verschaffen.
Wir drehen Videos mit dem Xiaomi Mi 9 in 4K mit 60 fps
Wir haben mit der Kamera des Xiaomi Mi 9 einige Beispiel-Videos gedreht, um die Möglichkeiten aufzuzeigen. Einige sind mit der Standard-App des Herstellers entstanden, andere mit höherer Bitrate über die kostenpflichtige App Filmic Pro. Letztere haben wir mit 24p geschossen, wie es für Kinofilme üblich ist. Die Videos mit der Kamera-App von Xiaomi sind mit 60 fps entstanden. Für alle Videos haben wir den Gimbal Zhiyun Smooth 4 (hier unser Test) verwendet, da es uns um die Bildqualität ging.
Wie man anhand der obigen Videos aus Filmic Pro erkennt, liefert das Xiaomi Mi 9 in der Tat eine erstaunlich gute Videoqualität. Natürlich kann das Ergebnis nicht mit einer Systemkamera oder einem Camcorder mithalten, ist aber für einen derart kleinen Sensor beeindruckend. In dem dunkleren Clip hatten wir bewusst über Filmic Pro die Belichtung einmalig festgesetzt, damit man unterschiedliche Areale in Hell und Dunkel sehen kann.
Auch die Standard-App von Xiaomi zeichnet sehr gute Videos auf. Man muss sich quasi entscheiden: Aktuell unterstützt Filmic Pro in Kombination mit dem Xiaomi Mi 9 leider nur 30 fps, so dass die 60 fps der App von Xiaomi vorbehalten bleiben. Allerdings ermöglicht Filmic Pro deutlich höhere Bitrates, so dass die Kompression hier gewinnt. Das kann man in unseren Vergleichsvideos bei YouTube im Gegensatz zur Steigerung der Bildrate leider nicht wirklich wahrnehmen, da die Videoplattform ja selbst noch einmal komprimiert.
In den Videos erkennt man natürlich generell, wie vor allem im Hintergrund die Details stark absaufen. Am anderen Ufer des künstlichen Sees etwa, sieht das Bild sehr matschig aus, was dem kleinen Sensor des Smartphones und sicher auch der Software geschuldet ist. Denn bei den Aufnahmen mit der Standard-App von Xiaomi ist dieser Effekt deutlich stärker als bei Filmic Pro, wo man ein natürlicheres Bild erhält.
Für das Xiaomi Mi 9 gibt es auch einen Port der Google Camera in den Weiten des WWW, falls sich jemand daran versuchen möchte. Insgesamt kann man aber definitiv sagen, dass die mit dem Smartphone geschossenen Videos überraschend gut zu gebrauchen sind. Wir haben natürlich noch weitere Clips gedreht und mussten wenig überraschend feststellen, dass allerdings gute Lichtverhältnisse Pflicht sind. Das ist aber bei dem kleinen Sensor auch naheliegend. Wer jedoch bei ausreichender Beleuchtung filmt, erhält mit dem Xiaomi Mi 9 ein Smartphone, dessen Kamera in der Tat sehr gerne mal für Videos herhalten kann.
Im Übrigen kann das Xiaomi Mi 9 auch Zeitlupen-Videos mit 960 fps drehen – sie sind allerdings nur 10 Sekunden lang und beschränken sich auf eine Auflösung von 720p. Das ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal und war beispielsweise auch schon am Vorgängermodell, dem Mi 8, möglich.
Fazit & Preisvergleich
Das Xiaomi Mi 9 kostet aktuell 449 Euro mit 64 GByte Speicherplatz in Europa und bietet High-End-Spezifikationen und eine der besten Kameras, die man derzeit in mobilen Endgeräten findet. Das gilt sowohl für Fotos als auch für Videos. Wer also ein Smartphone mit tollem OLED-Bildschirm, pfeilschnellem Prozessor und Aufnahmemöglichkeiten für 4K-Videos mit bis zu 60 fps sucht, kann hier ohne Bedenken zuschlagen.
Das Xiaomi Mi 9 bietet ein erstklassiges Preis- / Leistungsverhältnis
Was fehlt uns bei der Kamera? Ein optischer Bildstabilisator wäre schön, denn den hat das Vorgängermodell Mi 8 an Bord gehabt. Die elektronische Stabilisation funktioniert zwar gut, doch ein zusätzlicher, optischer Stabilisator wäre eben ein weiterer Bonuspunkt. Doch es fällt schwer zum ausgerufenen Preis sonst am Xiaomi Mi 9 Kritik zu üben.
Neben dem Sony AF9 OLED den wir bereits getestet haben gehört auch das LCD Modell ZF9 zur Bravia Master Series. Uns war es daher eine große Freude auch dieses Modell einen ausführlichen Test unterziehen zu können. Leider wird das Modell in 2019 nicht fortgeführt, obwohl das Gerät erst im Herbst 2018 auf den Markt gekommen ist. Wie unser Test zeigt, lohnt es sich jedoch nach einen der verbleibenden Modelle im Handel ausschau zu halten. Wie auch das OLED Modell verspricht der ZF9 als LCD Flaggschiff beste Sound als auch Bildqualität. Ob ihm das genauso gut gelingt wie dem AF9 lest ihr. (Direkt zum Preisvergleich)
Der Aufbau des ZF9 gestaltet sich relativ simpel und geht schnell von der Hand. Man muss lediglich die zwei Standfüße mit jeweils zwei Schrauben auf der Rückseite des TVs anbringen und schon kann man ihn sicher aufstellen. Dennoch empfiehlt es sich für den knapp 30 kg schweren Boliden eine zweite Person für den Aufbau hinzuzuziehen. Entsprechende Empfehlungen spricht auch Sony aus. Für diejenigen von euch die den TV an der Wand anbringen möchten, können dies mittels einer VESA Halterung (65 Zoll: 300×300 | 75 Zoll: 400×300) natürlich gerne machen.
Der ZF9 Bravia 4K HDR TV hat ein eher unauffälliges Design. Es soll wohl nichts von der Bildqualität des Master Series LCD ablenken.
Anders als der AF9 OLED sticht der ZF9 in Punkto Design nicht besonders hervor und reiht sich in das typische LCD Design anderer Hersteller ein. Die Füße verfügen über eine abnehmbare Klappe hinter der sich die Kabelführung versteckt. Auch das Anschluss-Panel verfügt über eine abnehmbare Klappe, mit der sich Kabel blicksicher verstecken lassen. So eignet sich der ZF9 auch für eine offene Installation in der Mitte des Raumes. Wie auch schon bei dem AF9 sind die Anschlüsse nach unten ausgerichtet. Das erschwert die Erstinstallation von externen Zuspielern etwas, dafür kann das Gerät bei einer Wandmontage mit geringerem Abstand angebracht werden. Für die „schnelle Zuspielung“ hat Sony einen HDMI und einen USB-Anschluss an der Seite des Gerätes verbaut.
Die Funktionstasten die um den Navigationskreis in der Mitte der Standard-Fernbedienung (RMT-TX102D) liegen, laden dazu ein den Nutzer in ein falsches Menü oder zurück zum Homescreen zu schicken!
Die Fernbedienung weißt das bekannte Design auf und verfügt über ein integriertes Mikrofon das allein dem Sprachassistent Google Assistant gilt. Mit dem Befehl „OK Google“ lässt sich so der TV unkompliziert über Befehle steuern. Das macht nicht immer Sinn (z.B. bei der Anpassung der Lautstärke), zu Inhalten und Apps gelangt man so ggf. schneller. Der Google Assistant ist aktuell in 5 Sprachen erhältlich Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Die Funktion lässt sich in den Einstellungen auch deaktivieren. Darüber hinaus verfügt die Fernbedienung über Shortcut Tasten für Netflix und Google Play was sehr praktisch ist und die Apps direkt startet. Wir hatten schon einmal die Funktionstasten um die Navigations-Buttons moniert. Immer wieder passiert es, dass man sich durch ein Menü klicken möchte, dabei jedoch aus versehen den Home-Bildschirm oder den Guide des Gerätes aufruft. Wir freuen uns bereits auf die 2019er Modelle, die endlich mit einer neuen Fernbedienung aufwarten können.
Ausstattung & Anschlüsse
Getestet wurde mit der aktuellsten Firmware für den ZF9 Android TV
Der Sony ZF9 wird mit dem neuen Android TV OS Oreo 8.0 ausgeliefert. Wir hatten zum Test die Firmware Version 6.0744 (S18) installiert. Der TV verfügt über viele Smart Features. Die Nutzeroberfläche ist über alle Modelle hinweg gleich und wirkt in der neuen Version nach wie vor sehr organisiert. Der Hauptbildschirm kann individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Dafür verschiebt man die sogenannten Channels einfach nach belieben und passt deren Inhalte (z.B. bei Apps) an. Der Wechsel vom App-basierten Interface des Vorgängers (Nougat) zu einem inhaltsbasierten hat dem Betriebssystem gut getan.
Das Android TV 8.0 Update mit überarbeitetem Interface gestaltet in unseren Augen die Bedienung weitaus komfortabler
Unterstützte Formate & Features der Anschlüsse
HDR10 / HDR10+
Ja / Ja
Dolby Vision
Ja
HLG
Ja
3D
Nein
5.1 Passthrough ARC Dolby Digital
Ja
5.1 Passthrough ARC DTS
Nein (nur über eARC)
5.1 Passthrough Optical Dolby Digital
Ja
5.1 Passthrough Optical DTS
No
HDMI 2.0 Volle Bandbreite
Ja (HDMI 1-4)
HDMI 2.1 Volle Bandbreite
Nein
ARC
Ja (HDMI 3)
USB 3.0
Ja (1x)
HDCP 2.2
Ja (HDMI 1-4)
CEC
Ja
Wi-Fi Unterstützung
Ja (2.4 GHz, 5 GHz)
Die Anschlüsse des ZF9 befinden sich allesamt auf der Rückseite. Die wichtigsten Ports sind nach unten ausgerichtet. Das kann die Installation von externen Geräten erschweren.
Beim ZF9 verfügen ebenfalls nun alle vier HDMI Eingänge die volle Bandbreite von 18 Gbps. Dies erlaubt die Wiedergabe von 4K/60p Inhalten mit erweitertem Dynamikbereich (HDR). Dabei unterstützt Sony nicht nur HDR10 und HLG (Hybrid-Log Gamma), sondern auch das dynamische Dolby Vision Format. Wie schon der AF9 verfügt das LCD Modell aus dem Hause Sony den neuen enhanced Audio Return Channel (eARC) und das HDCP 2.3 Protokoll.
Sound
Der Sound des Sony ZF9 ist als durchschnittlich zu bewerten. Zwar wird er bei Bedarf verhältnismäßig laut, jedoch reicht dies nicht für große Wohnräume aus. Die Down-firing Lautsprecher haben eine maximale Leistung von 20 Watt (2x10W) was nicht sehr viel ist. Der fehlende Subwoofer mach sich in den tiefen Klangbereichen bemerkbar. Womöglich ist es kein Zufall, dass Sony einen Soundbar/Subwoofer-Bundle mit ähnlichem Namen „HT-ZF9“ anbietet. Wie ihr in unserem Test lesen könnt, spielt der KD-65ZF9 in puncto Bildqualität in der oberen Liga mit. Daher ist ein „Upgrade“ mit einem externen Soundsystem oder einem Soundbar aus unserer Sicht dringend notwendig.
SDR Kalibrierung
Sony implementierte mit der Bravia Master Series erstmals die Möglichkeit einen 20P Weißabgleich für die Grautreppe durchzuführen, als auch die Primär- und Sekundärfarben mittels CMS (Color Management System) zu kalibrieren. Wie dies im Detail funktioniert, dem sei nochmal unseren Review des Sony AF9 OLED Modells ans Herz gelegt, wo wir darauf nochmal genauer eingehen.
Grundlage für unsere SDR Kalibrierung ist der Bildmodus Custom Pro 1. Mit diesem peilt Sony beim ZF9 ab Werk ein Gamma von 2.2 an und ist bei der Farbtemperatur mit ≈6500K bereits auf Referenz Niveau. Wie man an der RGB Balance jedoch entnehmen kann, liegt ein Defizit bei Blau vor. Besonders in den Mittel- und Hochtönen, die wir mittels einer Kalibrierung allerdings behoben haben. Die Rec.709 Farbraum Abdeckung mit ca. 99% ab Werk zeigt, wie Präzise der TV voreingestellt ist. Dennoch ist es möglich, die Primär- und Sekundär Farben in den Mitteltönen anzuheben, da diese ab Werk leicht untersättigt sind.
Sony ZF9 vor der Kalibrierung im SDR-Modus || Calman-Software by Portrait Display
Nach einem 2 Punkte Weißabgleich schafften wir bereits eine nahezu ideale Ausgangslage für den RGB Verlauf der Grautreppe. Daraufhin waren nur wenige Steps bei dem 20 Punkte Weißabgleich von Nöten, um den dE Durchschnittswert auf <0.3 zu ziehen und somit für das Menschliche Auge keine Fehler mehr wahrnehmbar sind. Die leichte unter Sättigung besonders von Rot und Gelb konnte mit nur leichten Anpassungen am CMS korrigiert und auf Referenz Niveau gebracht zu werden.
Nach der SDR-Kalibrierung des ZF9 trifft der LCD-TV die Farbtöne nahezu perfekt || Calman-Software by Portrait Display
Die Spitzenhelligkeit bei SDR beträgt für ein 2% Window Pattern ca. 1.500 nits und fällt gleichmäßig bis auf ca. 620 nits bei Vollflächigem Weiß ab.
Die Spitzenhelligkeit liegt bei rund 1.500 nits bei einem 2% Window. Ansonsten liegen die Werte gleichmäßig auf rund 620 nits || Calman-Software by Portrait Display
HDR Kalibrierung
Ich bin nach wie vor davon begeistert, dass es bei den neuen Geräten von Sony möglich ist, den ermittelten Off Set für den Weißabgleich und dem CMS vom SDR Modus auf HDR10/HDR10+ und Dolby Vision zu übertragen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern zeigt auch wie gut der TV intern abgestimmt ist. Die Peak Helligkeit des ZF9 liegt bei einem 2% Window Pattern im HDR Modus bei ca. 1.300 nits und sorgt somit für einen hervorragenden HDR Effekt.
Im Vergleich zum Sony ZD9 oder dem Q9FN sowie den neuen 8K LCD Modellen von Samsung ist er damit zwar etwas dunkler, brauch sich aber keinesfalls mit diesen Werten zu verstecken.
Vor der HDR-Kalibrierung: Die EOTF-Kurve trifft der ZF9 fast perfekt, mit dem angewandten Tonemapping bleiben Details in Spitzenlichtern erhalten. || Calman-Software by Portrait Display
Wie auf der Messung schön zu sehen ist, folgt der ZF9 äußert präzise und Lineal der EOTF Kurve und das von Sony gewählte Tonemapping sorgt dafür, feine Details auch in Spitzenlichtern wie z.B. sehr hellen Wolken Formationen oder Sonnenuntergängen darzustellen.
Die Farbwiedergabe von HDR Material ist sehr stimmig und insgesamt als sehr gut zu bewerten. Wie auch der AF9 tendieren Gelb- und Grüntöne bei diesem Modell leicht ins rötliche zu driften und wirken dadurch einen Hauch wärmer. Ansonsten erwarten einem bei der Wiedergabe von Ultra HD Inhalten im erweiterten Farbraum präzise Farben und dank des gewählten Tonmappings von Sony sanfte Verläufe von dunklen zu hellen Szenen und vice versa. Neben dem HDR10 Standard samt statischer Metadaten, kann der TV auch HDR10+, HLG sowie Dolby Vision Inhalte mit dynamischen Metadaten wiedergeben. Die Qualität der Wiedergabe hängt auch stark vom Quellmaterial und dem Master ab. Mit einer Abdeckung von knapp 95% des DCI-P3 Farbraums bietet der Sony ZF9 zudem eine weitere Voraussetzung, um Ultra HD Inhalte samt erweiterten Farbraum in bester Qualität darzustellen.
Fast 95% des DCI-P3 Farbraums (Kinostandard) können abgebildet werden || Calman-Software by Portrait Display
Dolby Vision Performance
Der ZF9 bietet die Möglichkeit Dolby Vision Inhalte über HDMI Quellen wie z.B einen Apple TV 4K oder einen Ultra HD Player wiederzugeben. Neben der Wiedergabe von Dolby Vision Inhalten über HDMI Quellen, funktioniert auch die Wiedergabe von den TV internen Apps wie Amazon Prime Video oder Netflix. Eine weitere Neuerung die in dem Zusammenhang steht, ist der sogenannte Netflix Calibrated Modus.
Gemäß Aussagen von Sony als auch Netflix, soll diese Einstellung bewirken, der Intention des Regisseurs, die er beim Color Grading im Sinn hatte am nähsten zu kommen. Hier werden aber nicht etwa spezielle Werte beim Weißabgleich oder den Farben im CMS individuell für den ZF9 vorgenommen, sondern lediglich jegliches Processing deaktiviert und müsste meiner Meinung nach in „Dolby Vision Dunkler Raum“ umbenannt werden, denn mehr ist es eigentlich nicht. Es handelt sich hier um einen guten Marketing-Streich über den immerhin viel berichtet worden ist.
Bildeindruck
Der ZF9 bietet im Bildmodus „Anwender“ bereits sehr gute Bildeinstellungen ab Werk. Die Farbwiedergabe ist gut, dazu kommt eine fast perfekte Grautreppe (Greyscale). Unser Test Sample weißte lediglich etwas zu wenig Rot und Blau in der Grautreppe auf, was auch bei den Primärfarben in Form von einer leichten unter Sättigung bemerkbar gemacht hat.
Dennoch waren wir überrascht über die Tatsache, dass der native Kontrast des TV’s mit 1730:1 so gering ausgefallen ist. Zwar liegt er mit diesem Wert immer noch höher als viele andere TV Geräte mit einem IPS Panel. Verglichen mit anderen VA Panels ist dieser Wert jedoch etwas gering ausgefallen. Man kann diesen Wert noch nach oben auf 3340:1 pushen, indem man die Einstellungen für das Local Dimming, als auch für Xtended Dynamic Range auf „hoch“ setzt. Wir vermuten, dass die von Sony neu eingeführte X-Wide Angle Technologie hierfür verantwortlich ist. Zwar verbessert sich hierdurch die Blickwinkel Stabilität des TV’s um ein vielfaches, sorgt jedoch für entsprechende Einbußen beim Kontrastverhältnis.
Die Farbwiedergabe kann überzeugen. Die Kontrastdarstellung lässt jedoch zu Wünschen übrig. Hier hätten wir uns etwas mehr erwartet. Dafür verbessert sich der Blickwinkel dank X-Wide-Angle
Das Full Aray Local Dimming des ZF9 mit seinen 112 Zonen funktioniert relativ gut und sorgt auch für entsprechend satte Schwarzwerte. In schwierigen Szenen wie z.B. einer Feuerwerkszene in der Nacht stoßt er damit bereits an seine Grenzen, sodass man als Betrachter deutlich den „blooming“ Effekt um die hellen Objekte wahrnehmen kann. Ein Grund hierfür liegt bei den großen Dimming Zonen und deren Anordnung die in dem ZF9 zum Einsatz kommen. Zum Vergleich: Die Samsung Q90R & Q950R Modelle besitzen über 400 Dimming-Zonen. Dieser Effekt verstärkt sich nochmals bei der Wiedergabe von HDR Bildmaterial mit Untertiteln. Die Cinemascope Balken sind im Bereich rund um die Untertitel dann leider entsprechend aufgehellt. Hiervon einmal abgesehen besticht der ZF9 durch brillante und natürliche Farben und einem homogenen Bild.
In den neuen „Bravia Master Series“-Modellen kommt erstmalig der neue Chipsatz X1 Ultimate zum Einsatz. Mit diesem Chipsatz gelingt es Sony auch in diesem Jahr mit einer sehr guten Signalverarbeitung und einem guten Upscaling aufzuwarten. Wie auch der AF9 und bereits viele Sony Modelle davor verfügt der ZF9 ebenfalls über eine Einstellung, zur Reduzierung von Banding Artefakten.
Banding in den Farbverläufen sind mit deaktivierter „Gleichmäßigen Abstufung“ deutlich erkennbar. Bereits auf niedriger Stufe bringt die Funktion viel weichere Farbverläufe.
Gerade bei der Wiedergabe von komprimierten SDR Inhalten mit 8-bit Farbtiefe kommt es häufig zu sogenannten Banding Artefakten. Besonders in dunklen Bildbereichen erkennt man abgestufte harte Farbverläufe wie in dem Bild oben zu sehen. Um diesem Effekt entgegen zu wirken und für saubere und sanfte Farbverläufe zu sorgen, hat man die Möglichkeit die Option „Gleichmäßige Abstufung“ auf „niedrig“ zu stellen. Wir freuen uns, dass inzwischen auch andere Hersteller wie z.B LG dazu übergangen sind bei den bal erscheinenden 2019er TV Modellen diese Einstellung von MPEG Rauschfilter zu trennen.
Bewegtbild + Input-Lag
Der Sony ZF9 bietet mit seinem Motionflow sehr übersichtliche Einstellungsmöglichkeiten um die Bewegt Bild Darstellung zu optimieren. Man hat die Wahl zwischen „Custom“, „Auto“ sowie „deaktiviert“. Ich empfehle Motionflow auf „Custom“ zu stellen und maximal Glätte auf „1“ zu setzen denn ab Stufe „2“ wird bereits der Soap Effekt sehr deutlich erkennbar. Diese Stufe kann aber z.B. für Sport Sendungen wie z.B. Fußball durchaus Sinn machen. Bei der Wiedergabe von Film und Serieninhalten ist es zwar möglich durch die Erhöhung der Glättung das Bild weiter zu beruhigen, jedoch ist bereits ab dem Wert „1“ eine Unschärfe im Bild zu erkennen. Die Gamer unter euch können sich auf den bis dato niedrigsten Input Lag eines Sony TV’s freuen. Dieser liegt im Spiele Modus bei SDR als auch HDR für 1080p und 4K Inhalten bei 60 Hz Bildwiederholrate gerade mal bei 21,2 ms. Das ist gut, liegt jedoch oberhalb eines Samsung QLED oder LG OLED TV. Der Wert vervierfacht sich in etwa außerhalb des Spiele Modus.
Fazit & Preisvergleich
Sony bringt mit dem ZF9 einen TV auf den Markt, der sich aufgrund des niedrigen Input Lags besonders für Gamer eignet und darüber hinaus mit seiner enormen Helligkeit auch in hellen Räumen sein Potenzial entfalten kann. Die Bildqualität ist unabhängig von der Quelle als gut zu bezeichnen. Er bietet alle aktuellen Standards wie HDR10, HDR10+, HLG und Dolby Vision und ist somit gerüstet um im aktuell herrschenden Formatkrieg dem starken Wettbewerb das Wasser zu reichen. Android Oreo 8.0 macht wie schon bei unserem Test des AF9 Spaß. Die Navigation läuft flüssig und der neue frische inhaltsbasierte Look bietet dem User viele Möglichkeiten das Home Interface an seine Bedürfnisse anzupassen. Die Farbwiedergabe befindet sich nach der Kalibrierung auf Referenz Niveau und sorgt insgesamt für ein kontrastreiches und natürliches Bild.
Im TV Shootout 2019 stehen sich die besten TV-Geräte des Jahres gegenüber (bzw. nebeneinander). Der diesjährige Sieger, Sonys AG9 OLED, platziert sich weit vor den Konkurrenz-Modellen, Samsung Q90R und LGs C9 OLED.
Anzeige
Jedes Jahr veranstaltet der US-Händler Value Electronics ein sogenanntes „TV Shootout“ um herauszufinden welches TV-Gerät der beste Fernseher am Markt ist. Dazu werden in der Regel vier bis fünf Fernseher (in diesem Fall 4K Fernseher) professionell kalibriert und treten dann in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Die Jury besteht aus professionellen Video-Coloristen, TV-Testern sowie Experten die auch an Entwicklung neuer Videostandards beteiligt sind. In diesem Jahr traten der LG C9 OLED, Samsung Q90R QLED, Sony AG9 OLED und Sony ZF9 LCD-TV gegeneinander an.
High-End 4K Fernseher 2019 im Vergleich
Es finden sich somit nicht von jedem TV-Hersteller ein Modell im Shootout wieder. Hier wird sicherlich eine Vorauswahl getroffen, deren Kriterien aber nicht ganz klar kommuniziert sind. Sony hat noch den Vorteil mit gleich zwei Modellen am Wettbewerb teilnehmen zu können. Aus unserer Sicht spiegeln die Geräte jedoch die High-End-Modelle des Produktjahres 2019 wieder.
Nachdem die 4K Fernseher professionell kalibriert wurden werden diese mit Testsequenzen und realen Inhalten bespielt. Im Side-By-Side Vergleich konnte sich die Jury dann Notizen machen bzw. Punkte vergeben. Getestet wurde die Bildqualität inkl. Kontrast, Farbtreue, Farbsättigung und Bewegtbild-Darstellung.
SDR Tag Modus
Modell
Dynamic Range
Farbsättigung
Farbtreue
Bewegtbild
Sony ZF9 LCD
9.13
8.25
7.50
8.75
Samsung Q90R QLED
7.88
7.38
7.13
8.13
Sony AG9 OLED
7.63
8.63
8.88
9.38
LG C9 OLED
8.43
8.38
8.50
9.13
SDR Referenz Modus
Modell
Dynamic Range
Farbsättigung
Farbtreue
Bewegtbild
Sony ZF9 LCD
7.88
8.25
7.88
9.00
Samsung Q90R QLED
7.50
7.50
7.50
8.38
Sony AG9 OLED
9.38
9.25
9.38
9.50
LG C9 OLED
8.88
8.88
8.50
9.25
HDR Referenz Modus
Modell
Dynamic Range
Farbsättigung
Farbtreue
Bewegtbild
Sony ZF9 LCD
7.80
7.88
8.13
9.25
Samsung Q90R QLED
7.75
8.25
7.63
8.00
Sony AG9 OLED
8.88
8.75
8.75
9.50
LG C9 OLED
8.38
8.50
8.50
9.25
Streaming
Modell
Dynamic Range
Farbsättigung
Farbtreue
Bewegtbild
Sony ZF9 LCD
7.25
7.63
8.13
7.38
Samsung Q90R QLED
7.38
7.75
8.00
7.25
Sony AG9 OLED
8.13
8.38
8.88
7.88
LG C9 OLED
8.13
8.25
8.38
7.88
Sony AG9 ist „King of TV“
Der Sony AG9 4K OLED (hier mit einer Wandinstallation) wurde zum „King of TV 2019“ gekrönt!
Die Ergebnisse hätten nicht klarer ausfallen können. Der Sony AG9 OLED mit seinem X1 Ultimate Prozessor und dem Pixel Contrast Booster lässt die Konkurrenz weit hinters sich. In fast allen Kategorien und Einsatz-Szenarien glänzt der OLED von Sony, lediglich beim Tag-Modus muss sich das Modell aufgrund der geringeren Helligkeit seinem Bruder Sony ZG9 (LCD) geschlagen geben. Beim Streaming-Test zog LGs C9 OLED in der Kategorie Dynamic Range gleich. Den Rest entschied das Modell von sich.
Der Sony AG9 ist somit der beste Fernseher für den SDR Tag Modus, SDR Referenz Modus und den HDR Referenz Modus. Beim besten Streaming-TV hat sich die Jury aufgrund des geringen Abstandes auf ein Unentschieden zwischen dem Sony AG9 und dem LG C9 OLED geeinigt. Leer ging hingegen Samsung Q90R QLED-TV aus, der in den ausgewählten Tests leider nicht glänzen konnte.
Wir müssen an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es sich nicht um einen repräsentativen, objektiven Test handelt, sondern um eine subjektive Meinung einer ausgewählten Jury. Eine andere Auswahl von Experten wäre womöglich zu einem anderen Ergebnis gekommen.
SONY KD-55AG9 (AG9) OLED TV (55 Zoll, Dolby Vision, Android TV)
Panasonic hat mit der Lumix DC-G91 einen direkten Nachfolger für die G81 veröffentlicht. Letztere befindet sich auch in meinem privaten Besitz und kommt als Allround-Kamera für Fotos und Videos zum Einsatz. Die neue Generation ist kein Quantensprung, bringt aber willkommene Verbesserungen mit sich.
Anzeige
Die Lumix G91 ist eine MFT-Kamera (Micro Four Thirds) für die Mittelklasse. Während die G81 noch mit 16 Megapixeln haushalten musste, hat Panasonic für den Nachfolger auf 20 Megapixel aufgestockt. Mustert man die sonstigen Funktionen, erspäht man allerdings mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. So integriert auch die G91 einen Dual-Bildstabilisator. Das bedeutet, wenn das jeweilige Objektiv es unterstützt, können Kamera und Objektiv quasi gemeinsam das Bild stabilisieren. Bei Videoaufnahmen funktioniert das erstklassig. Auch der Spritzwasserschutz für das Gehäuse ist geblieben.
Damit keine Missverständnisse auftreten: In anderen Ländern ist die G91 auch als G90 bzw. G95 bekannt – es handelt sich aber jeweils um die identische Kamera. Der reine Body der Kamera wiegt 750 Gramm und ist damit im MFT-Mittelfeld anzusiedeln. Als Maße sind 13 x 9,3 x 7,7 cm zu nennen, was vergleichbar mit der G81 ist. Wer schon einmal eine Vollformatkamera mit sich herumgeschleppt hat, wird staunen, wie portabel die Lumix G91 im Vergleich ist.
Die Panasonic Lumix G91 ist der direkte Nachfolger der G81
In meinem Erfahrungsbericht, erkläre ich nun ein bisschen was zur Ausstattung und Verarbeitung der Kamera, bevor ich auf die Foto- und natürlich die Videoqualitäten eingehe. Ich liefere hier aber ausdrücklich keinen Test mit professionellen Messmethoden, sondern mehr den subjektiven Eindruck eines Lumix-Stammnutzers.
Ausstattung und Verarbeitung der Lumix G91
Panasonic setzt zwar zugunsten des Schutzes gegen Spritzwassers auch auf eine Magnesiumlegierung für das Gehäuse, das Gros der Oberfläche ist aber von einer Gummierung überzogen bzw. durch Kunststoff abgedeckt. Ich mag die Ergonomie der Lumix-Kameras und die G91 liegt direkt ähnlich gut in der Hand wie die G81. Durch die Gummierung erreicht man einen sehr festen Grip.
Der Speicherkartenslot der G91 sitzt an der Seite
An der rechten Seite schiebt man SD-Speicherkarten ein – bei der Aufzeichnung von 4K-Video sollte man auf die entsprechenden Geschwindigkeiten achten. Der Slot für den Akku findet sich wiederum an der Unterseite. Feine Sache, denn so kommen sich die beiden Dinge nicht ins Gehege. Man muss also etwa nicht den Akku entfernen, um an die Speicherkarte zu kommen.
Der Standard-Akku der Panasonic Lumix G91 arbeitet mit 1.200 mAh und 7,2 Volt. Im Handel ist auch noch ein optionaler Batteriegriff zu haben. Die Aufladung des Akkus kann direkt an der Kamera über Micro-USB erfolgen oder aber in der beiliegenden Ladeschale, die dann logischerweise an eine Steckdose gehängt werden muss. Hier weicht man aber beim Vorgängermodell ab: Das kam mit einem Standard-Netzteil für die Ladeschale. Hier verbindet man die Schale ebenfalls mit einem USB-Kabel mit dem Netzteil. Deswegen kann man die Schale beispielsweise auch statt direkt an eine Steckdose optional an einen USB-Hub oder eine Powerbank anschließen.
Die G91 bietet im Gegensatz zur G81 nun auch einen Anschluss für Kopfhörer
Weiterer Pluspunkt der G91 gegenüber der G81: Neben einem Mikrofon-Anschluss, der nun weiter nach oben verlagert wurde, steht jetzt auch ein separater Klinkenanschluss für Kopfhörer stramm. Das könnte für einige Nutzer ein Kaufargument sein. Denn an der G81 gab es nur einen Mikrofon- aber keinen Kopfhöreranschluss. Auch ein Micro-HDMI-Anschluss darf nicht fehlen. Ebenfalls gibt es noch einen Port für einen Fernauslöser.
Die Anordnung der Bedienelemente fällt sehr ähnlich der G81 aus, ist aber weiter optimiert worden. Deswegen befindet sich an der Oberseite nun etwa die separate ISO-Taste. Dreh- und Angelpunkt in der Bedienung dürfte für viele Hobbyknipser auch der OLED-Touchscreen mit 1,04 Mio. Pixeln sein. Er ist zum 180° schwenk- und um bis zu 270° drehbar. Außerdem gibt es einen elektronischen OLED-Sucher mit 2,36 Mio. Bildpunkten.
Die Bedienmöglichkeiten der G91 sind umfangreich
Als Brillenträger ist die Benutzung des Suchers etwas nervig, man kann den Sucher aber auf geringe Dioptrien anpassen. Über einen Sensor, der auch abschaltbar ist, erkennt die G91, ob man den Sucher nutzt und schaltet den Touchscreen dann ab, um Strom zu sparen. Wie die G81 bietet die G91 zudem frei belegbare Funktionstasten für die sich zwei unterschiedliche Konfigurationen speichern lassen.
Die Panasonic Lumix G91 bietet als Schnittstellen zudem auch noch Bluetooth und Wi-Fi, was etwa die Steuerung über Panasonics kostenlose Image App unter Apple iOS bzw. Android ermöglicht. Das ist aber leider eine eher unausgereifte Sache: In unserem Test mussten wir in Kombination mit einem Xiaomi Mi 9 regelmäßige Verbindungsabbrüche verzeichnen, so dass schon die Benutzung des Smartphones als Fernauslöser eher nervig als hilfreich gewesen ist.
Fotos mit der Lumix G91
Mit der Lumix G91 kann man, wie mit jeder brauchbaren Systemkamera, sowohl mit automatischen, als auch mit manuellen Einstellungen fotografieren – als RAW und JPG. Dabei gibt es quasi auch einen Mittelweg, denn man kann auf Wunsch aus etlichen Motivprogrammen wählen, etwa für Porträts von Personen, Sonnenuntergänge und Nachtaufnahmen. Es ist auch möglich direkt HDR-Fotos aufzunehmen oder aber bis zu sieben Fotos mit je einer Blendenstufe Abstand zu knipsen, um sie später manuell in passender Software zu einem HDR-Bild zu kombinieren. Kleine Warnung: Wer immer nur automatisch fotografiert, wird rasch feststellen, dass die G91 zur Überbelichtung tendiert. Es ist also sehr zu empfehlen, sich schnell auf den manuellen Modus einzulassen.
Ein mit der Lumix G91 geknipstes Beispielbild
Verspielte User können auch auf ihre Bilder direkt beim Knipsen verschiedene Filter anwenden, die an Instagram erinnern. Ob das direkt an der Kamera Sinn ergibt und nicht lieber bei Bedarf am Rechner mit der passenden Software vorgenommen werden sollte, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Auch Serienbilder kann die Panasonic Lumix G91 knipsen – bis zu 9 Bilder pro Sekunde. Was den Fokus der Aufnahmen betrifft, so hat man freilich mehrere Optionen: Autofokus mit mehreren Fokuspunkten, kontinuierlichen Autofokus (für bewegte Objekte) und auch manuellen Fokus. Letzterer Modus unterstützt den Fotografen mit einer Fokuslupe und Anzeige des Fokuspeaking.
Besonderer Kniff: Die G91 verfügt über eine 4K-Fotofunktion, die mit 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnet. Im Grunde liefert man hier eine Mischung aus Serienbild und Video ab. Fokus-Stacking wiederum ermöglicht es mehrere Bilder nacheinander mit unterschiedlichem Fokus zu knipsen. Am Ende kann man die Bilder kombinieren und so größere Bereiche des Bildes scharfstellen. Dieses Feature beherrschte aber auch die G81 natürlich schon. Auch Zeitraffer-Videos sind möglich, die im Grunde aus einzelnen Fotos zusmmengesetzt werden. Die Ergebnisse kann man durch manuelle Festlegung der Intervalle stark beeinflussen – oben ist ein Beispiel.
Ein weiteres Beispiel der Panasonic Lumix G91 im manuellen Modus
Neu ist aber das Live-Composite. Dieses Feature ermöglicht es auch bei wenig Umgebungslicht eindruckvolle Bilder zu knipsen, ohne dass es überstrahlte oder zu dunkle Bildbereiche gibt. Allerdings ist hier der Einsatz eines Stativs zwingend und es darf keine Verwacklungen geben. Das gilt auch sobald Auto-Bracketing und HDR aktiviert werden, dann ist ein Stativ Pflicht, weil mehrere Bilder zusammengelegt werden. Wer also HDR von Smartphones kennt, sollte Obacht geben. Weitere Beispielfotos bieten wir im Übrigen an dieser Stelle für Interessierte zum Download an – die Bilder sind komplett unbearbeitet.
Videos mit der Lumix G91
Panasonic legt seine Systemkameras im Grunde genau so stark auf Videos wie auf Fotos aus. Diesem Prinzip bleibt man sich auch bei der G91 treu, wie ja schon der hinzu gestoßene Kopfhöreranschluss zeigt. Außerdem lassen sich Videos als AVCHD (mit bis zu 1080p / 60 fps) bzw. Als MP4 (4K / 30 fps) aufnehmen. Man nutzt dabei allerdings noch den alten Codec H.264 und nicht den modernen H.265. Die Bitraten liegen bei maximal 28 Mbit/s für 1080p und bis zu 100 Mbit/s für 4K.
Vorteil gegenüber der G81: V-Log ist vorinstalliert. Außerdem gibt es keine Beschränkungen mehr für die Dauer der Videoaufzeichnung außer natürlich der Akkulaufzeit bzw. der Größe der Speicherkarte. Bei der G81 lag die maximale, kontinuierliche Videoaufzeichnungsdauer noch bei 29:59 Minuten. Während man Videos aufnimmt, lassen sich Fokus und Videos immer noch anpassen. Freilich ist auch der Dual-Bildstabilisator nutzbar, was bei Handheld-Aufnahmen einen gehörigen Unterschied machen kann.
Es lässt sich natürlich neben einem automatischen und auch einem manuellen Modus wählen. Etwa kann man so die Einstellungen für Schärfe und Kontrast regeln, da es sinnvoll ist beides in der Kamera eher niedrig zu halten, will man noch in der Post-Production mehr herumspielen. Ein Minuspunkt bleibt das interne Mikrofon, das im Grunde kaum zu gebrauchen ist – der Kauf eines externen Mikrofons sollte also Pflicht sein.
Die erzielten Ergebnisse hängen natürlich auch stark vom verwendeten Objektiv ab. Ich habe die Videos mit einem Panasonic H-H025E gedreht, das verhältnismäßig günstig ist, aber dank seiner Blende von f/1.7 lichtstark daherkommt. Für die Testaufnahmen mit dem Dual-IS haben ich das H-FS12060 verwendet, welches ich damals im Kit mit der G81 erworben habe.
Rein qualitativ wird man keinen Quantensprung bei den aufgenommen Videos bemerken, wenn man direkt mit der G81 vergleicht – schließlich bieten beide Kameras keine volle Sensorauslesung, was immer noch der Oberklasse vorbehalten bleibt. Aber es sind nun eben dank des Kopfhöreranschlusses, V-Log-Unterstützung und der Aufhebung der maximalem Aufzeichnungslänge mehr Optionen vorhanden.
Fazit
Wer eine G81 besitzt, muss sich keine großen Gedanken machen, denn der Umstieg zur Panasonic Lumic DC-G91 wäre gemessen an den Kosten verschenktes Geld. Allerdings ist die neue Kamera eine sehr gelungene Evolution: Der Kopfhöreranschluss ist ein enormer Mehrwert, die V-Log-Unterstützung war überfällig und die Aufhebung der maximalen Aufzeichnungsdauer ist ebenfalls ein Vorteil der neueren G91.
Die Panasonic Lumix G91 ist eine sehr gute MFT-Allround-Kamera
Wer Fotos und Videos aufnimmt, kann mit der G91 im MFT-Segment sehr gute Ergebnisse erzielen, zumal die Bedienung auch für Einsteiger geeignet ist. Allerdings ist das auch Geschmackssache: Der eine schwört auf Canon, der nächste auf Nikon und ein anderer kommt eben mit Panasonic am besten klar. Vor allem lohnt sich die Lumix G91 als Allround-Modell, denn bei dieser Systemkamera hat Panasonic eben ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass Foto und Video im Grunde gleichwertig nebeneinander stehen.
Dank des Spritzwasserschutzes lässt sich die G91 auch bei rauerem Wetter draußen einsetzen.
Als Kritikpunkte lassen sich aber das schlechte interne Mikrofon und die eher aggressive Rauschunterdrückung anführen. Beide betrifft aber auch schon die G81. Wer aber eine Mittelklasse-Systemkamera sucht, die für Foto und Video gleichermaßen komfortabel geeignet ist und im Handling auch Neulinge nicht überfordert, der kann sich die G91 auf jeden Fall einmal ansehen. Die G81 bleibt am Markt jedoch eine günstigere Alternative für diejenigen, welche die neuen Features nicht benötigen und so ein paar Hundert Euro sparen könnten.
Ein Großteil der Heimkino-Fans wird Filme und Serien noch klassisch auf DVD, Blu-ray oder 4K Ultra HD Blu-ray genießen. Einige haben auch sicherlich bereits auf digitale Film-Bibliotheken und Streamingdienste wie Prime Video, Netflix oder iTunes umgeschwenkt. Es gibt aber sicherlich einen nicht ganz kleinen Nutzerzweig, der über eine umfassende, digitale Filmsammlung verfügt. Und genau für diese Zielgruppe haben wir ein interessantes Produkt in unserem Testlabor – den Zidoo Z1000 4K UHD Media Player.
Einleitung, Unboxing & Lieferumfang
Schon beim Auspacken des Zidoo Z1000 fällt uns die hochwertige Verarbeitung auf. Im ersten Moment müssen wir an einen Oppo UDP-203 oder Panasonic UB9000 4K Blu-ray Player denken. Das stabile und visuell ansprechende Aluminium-Gehäuse strahlt Wertigkeit aus. Spaltmaße oder wackelnde Komponenten – Fehlanzeige. Die HDMI, Coaxial und Cinch Anschlüsse auf der Rückseite des Gerätes sind zudem vergoldet.
Das Gehäuse besitzt in der Front ein LCD Display, welches die wichtigsten Funktionen anzeigt, wie Auflösung, HDR und die Wiedergabedauer. Hinter der Frontblende verstecken sich zudem zwei USB-Anschlüsse. Zwei weitere USB-Ports befinden sich an der Seite des 4K Players (2x 2.0 / 2x 3.0).
Auf der Rückseite finden wir vergoldete Coaxial-Anschlüsse, zwei HDMI 2.0 Ports (In/Out), Gigabit Ethernet ein optisch-digitalen Audio-Out sowie ein RS232 Anschluss
Im Lieferumfang ist auch eine Infrarot-Fernbedienung enthalten, welche beleuchtet ist. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, ist übersichtlich aufgebaut und hat programmierbare Tasten, um Shortcuts zu aktivieren. Zusätzlich gibt es eine Airmouse-Funktion, mit der die Menüoberfläche noch intuitiver gesteuert werden kann. Kleiner Nachteil ist hier die Oberfläche, die glänzend ausgeführt ist und anfällig für Fingerabdrücke ist. Das 12v Netzteil ist bereits im Zidoo Z1000 integriert. Wie es sich gehört, liegt auch eine Bedienungsanleitung in Papierform bei. Selbst ein HDMI-Kabel ist im Lieferumfang enthalten.
Die Fernbedienung des Zidoo Z1000 ist soweit ok, die Druckpunkte der Tasten passen, die Aufteilung ist sinnvoll. Die glänzende Oberfläche ist jedoch sehr anfällig für Fingerabdrücke.
Betriebssystem & Apps
Zidoo stattet seine Mediaplayer, somit auch den Z1000, mit einem Einrichtungsassistenten aus, bei dem man durch die grundlegenden Einstellmöglichkeiten begleitet wird. Dies ist sehr benutzerfreundlich gestaltet, sodass keine weiteren Vorkenntnisse benötigt werden, um das Gerät einzurichten.
Nach dem Einrichtungsassistent begrüßt uns die angepasste Oberfläche des Zidoo Z1000 (Android 7.1.1) mit OpenWrt im Hintergrund
Das Betriebssystem zum Testzeitpunkt war ein Android 7.1.1 mit angepasster Oberfläche und OpenWrt im Hintergrund. Beide Systeme laufen parallel zueinander. Die Bedienung ist übersichtlich gehalten und ist direkt Steuerbar zu den Punkten: Dateisystem, MusicPlayer, PosterWall, Apps und Systemeinstellungen.
Die Oberfläche – Posterwall genannt – bietet einige Möglichkeiten zur Individualisierung. Es ist möglich die Hintergründe anzupassen, die Covergröße zu beeinflussen und den Scrapper zu variieren. Informationen kann sich der Z1000 von Tvdb oder Tmdb holen. Auch die Möglichkeit eigene .NFO Dateien zu implementieren besteht. Selbst die Mischung aus beiden Varianten funktioniert erstaunlich gut.
Der Zidoo basiert zwar auf Android 7.1.1. hat aber werksseitig keine Rootrechte. Durch diese Einschränkung ist es nicht möglich ein Benutzerkonto anzulegen. Apps können jedoch per APK Files installiert werden. Wer auf die Garantie verzichten möchte, kann das Gerät aber auch rooten, um den vollen Funktionsumfang freizugeben. Vorinstalliert sind unter anderem Apps wie Google Chrome, Clear Manager, HDMI In und ein Updater. Für Leute, die nicht die hauseigene Oberfläche benutzen wollen, steht auch eine angepasste Kodi Version (ZDMC) zur Verfügung. Diese ist mit dem internen Player des Zidoo ausgestattet.
Auf dem Zidoo Z1000 4K Media Player sind schon einige Apps vorinstalliert
Wer jetzt denkt, der Zidoo sei der perfekte Mediaplayer der muss leider doch einen kleinen Abstrich machen, denn mangels DRM Lizenzierung ist es dem Zidoo nicht möglich Streaming-Dienste in hoher Auflösung wieder zugeben. Die Youtube App ist in der Lage mit maximal 1080p auszugeben. HDR Content wird außerdem nur in SDR abgespielt.
Media Player für Video & Music
Für die Einbindung der persönlichen Files steht ein Dateiexplorer bereit, welcher alle gängigen Dateiformate versteht und diese auch über verschiedenen Wege einbinden kann wie z.B. SMB, NFS, DLNA oder kabellose via Airplay und Miracast.
Der Dateiexplorer ist gut strukturiert und erlaubt den Zugriff auf eine große, digitale Sammlung
Zidoo spendiert seinem Mediaplayern einen internen Videoplayer, der im Vergleich zu Mitbewerbern große Vorteile in der Vielfalt aufweist. So werden 3D.iso, BD.iso, UHD.iso Dateien abgespielt und bei den meisten Dateien sogar mit Menüführung. Dies funktioniert so gut, dass es zu keinerlei Verzögerung oder Ruckeln beim Test kam.
Verbreitete Formate wie MKV und 3D MVC spielt der Zidoo ebenfalls ab. Die Auflösungserkennung und Farbraumautomatiken haben im Test einwandfrei funktioniert, wo andere Player Probleme haben wie die oft empfohlene Nvidia Shield. Hier klappte im Vergleich dazu auf Anhieb 4K UHD BT2020 10Bit YUV 4:2:0 bei 23,976hz. HDR, Bildwiederholraten, Farbräume, Farbunterabtastung werden sauber und sehr zuverlässig erkannt. Als kleines Manko müssen wir leider anmerken, dass der Z1000 nur den HDR10 Standard unterstützt. HLG, HDR10+ sowie Dolby Vision sind leider nicht mit an Bord. Womöglich werden diese mit höheren Android-Versionen nachgereicht.
Der Player bietet die Möglichkeit den Kontrast, Farbtöne, Helligkeit und die Sättigung an die persönlichen Vorlieben anzupassen. Toll ist auch die Untertitelfunktion gelöst. Die Untertitel können in der Position angepasst werden – dies ist vor allem interessant für Leute mit 21:9 Wiedergabegeräten.
Der Music Player überzeugt zum größten Teil. Das Scrappen der Titelinfos, Albumcover etc. müsste jedoch noch verbessert werden
Der Z1000 hat auch einen integrierten Music Player der alle üblichen Formate wie MP3 oder WMA bis hin zu unkomprimierten Files wie WAV, FLAC, SACD etc. wiedergibt. Die Files werden sauber erkannt und ohne Dropout, Rauschen oder sonstige Artefakte wiedergegeben. Leider besteht bei der aktuellen Firmware das Problem, dass Alben und Künstler nicht sauber gescrappt werden (auch mit sauber getaggten MP3s nicht). Wenn dieser Bug behoben werden sollte, steht einer schön gestalteten Musikwiedergabe nicht mehr im Weg.
Fazit, Pro & Contra
Mit dem Z1000 bedient Zidoo einen Markt für Filmfreunde, die sich einen leicht bedienbaren Mediaplayer zulegen möchten und dennoch einen sehr großen Umfang an Abspielmöglichkeiten suchen. Das System ist zuverlässig, schnell und sieht optisch mit der neuen Bedienoberfläche sehr ansprechend aus.
Der Player kann uneingeschränkt empfohlen werden und sollte auf der Wunschliste ganz oben stehen, bei Leuten die einen professionellen Mediaplayer suchen. Der Z1000 ist mit 399 Euro (UVP) nicht ganz günstig, liefert dafür aber viel mehr Features, wie so manch günstiger Player.
Wir hatten die neue Philips Hue Play HDMI Sync Box in unserem Testlabor. Wie sich der HDMI-Switch in Kombination mit unserer Hue-Surround-Beleuchtung schlägt, lest ihr in unserer Review!
Anzeige
Wir möchten euch in unserem Test nicht nur unsere persönlichen Erfahrungen mitteilen, sondern auch die Schritte zeigen, die für die Installation und Inbetriebnahme der „Philips Hue Play HDMI Sync Box“ nötig sind. Im weitesten Sinne handelt es sich bei dem Gerät um einen HDMI-Switch, der eingehende Video- oder Audiosignale in Lichtinformationen umwandelt und an die angeschlossenen, kompatiblen Hue-Lampen sendet. Diese müssen in einer Entertainment-Area zusammengefasst werden. Man könnte das ganze als „Surround-Ambilight“ oder „Surround-Beleuchtung“ bezeichnen.
Über vier HDMI-Eingänge und einen HDMI-Ausgang werden Videosignale mit maximal 4K/60p in SDR und HDR10 verarbeitet. HLG, HDR10+ sowie Dolby Vision Signale können durchgeschliffen, aber bislang nicht verarbeitet werden. Neben der Sync Box benötigt man noch eine Hue Bridge sowie Philips Hue Leuchten White/Colour. Die reinweißen Hue-Lampen können nicht genutzt werden. Die neuen Lampen mit Bluetooth funktionieren natürlich ebenfalls, können jedoch nur über die Hue Bridge angesteuert werden. Insgesamt lassen sich in einem Entertainment-Bereich 10 Lampen integrieren.
Alle unterstützten und von Philips empfohlenen HUE-Lampen für die Hue Play HDMI Sync Box
Installation der Hue Play HDMI Sync Box
Der erste Schritt um eure „Surround-Beleuchtung“ zu installieren beginnt nicht mit der Hue Play HDMI Sync Box, sondern mit euren Hue-Lampen. Diese gilt es sinnvoll um den Fernseher/Projektor zu positionieren und anzuschließen. Dabei sind alle Lampen (maximal 10) im Blickfeld zu positionieren (Außer jemand hat Augen am Hinterkopf). Dabei sollte in drei Ebenen gedacht werden: Boden, auf Höhe des TV und Decke. Die Lampen werden nämlich später über die Philips Hue App genau diesen Höhenprofilen zugewiesen, zusätzlich zur Positionierung im Raum. Zudem schließen wir unsere Hue Bridge am Strom an und verbinden diese via Ethernet mit unserem WLAN-Router oder Switch. Wir müssen die Bridge über unser Heimnetzwerk unseres Smartphones erreichen können. Danach laden wir uns die Hue App vom Apple oder Google Play Store herunter und verbinden uns mit der Hue Bridge und koppeln unsere Lampen. Hier müssen wir doch ein Lob an Signify aussprechen. Die App geleitet den Nutzer Schritt für Schritt durch den Installationsprozess. Anwenderfehler sind eigentlich nicht möglich.
Hue App öffnen, Hue Bridge verbinden und Hue Lampen koppeln.
Im nächsten Schritt müssen wir einen Entertainment-Bereich über die Hue-App anlegen. Ohne diesen kann die Hue Play HDMI Sync Box nicht arbeiten. Hier kann es sein, dass die App die Lampen mit einem entsprechenden Update versorgt. Das passiert auf Wunsch automatisch und ist in unserem Fall in 20 Minuten erledigt.
Also begeben wir uns in die Einstellungen, wählen unsere Lampen aus und positionieren diese in einer visuellen Umgebung entsprechend der Platzierung im Raum. Die ausgewählten Lampen leuchten, was die Identifizierung einfach gestaltet, vor allem wenn man mehrere Hue Lampen des gleichen Typs verwendet. Die Lampen werden mit den Lichtimpulsen versorgt, die ihnen über die HDMI-Synchronisation zugewiesen werden. Stellt euch vor, wir platzieren die Lampen direkt auf dem Bildschirm des Fernsehers. Die Lampe am oberen Rand, wird mit Lichtinformationen aus diesem Bereich versorgt (Blauer Himmel etc.). Mittig platzierte Lampen geben eher Informationen aus der Bildmitte bzw. dem unteren Bildbereich wieder. Es hilft ein paar Demovideos auf Youtube durchlaufen zu lassen, um die Positionierung zu begreifen bzw. Anpassungen über den Entertainment-Bereich umsetzen zu können. Vielleicht könnte Signify hierzu noch ein Demovideo hochladen um einfacher identifizieren zu können, ab wann welche Bildinformation von der Hue Lampe umgesetzt wird.
Wir legen einen Entertainment-Bereich an, wählen unsere Lampen aus und positionieren diese im Raum
Erst jetzt schließen wir die Hue Play HDMI Sync Box am Strom an und verbinden unsere Wiedergabegeräte via HDMI. Es ist natürlich logisch, dass wir den HDMI-Ausgang für unser Ausgabegerät (Monitor, Fernseher, Projektor) nutzen. Alle Anschlüsse unterstützen 4K/60p/HDR10 Signale via HDMI 2.0b und HDCP 2.2. Sobald die Box und die Zuspieler verbunden sind, laden wir uns die neue Hue Sync App herunter. Diese befand sich während unseres Tests noch in der Beta-Phase, funktionierte jedoch ohne Ausfälle. Auch hier werden wir Schritt für Schritt durch den Installationsprozess geleitet.
Die Hue Sync App erklärt uns alles Schritt für Schritt. Die Verknüpfung von Hue Play HDMI Sync Box mit der Hue Bridge ist ein Kinderspiel
Und das war es auch schon. Viele müssen nur den letzten Schritt umsetzen, wenn ein aktives Hue-System mit Hue Bridge im Einsatz ist. Jetzt können wir über die App die Synchronisation von Video oder Audiosignal starten sowie deren Intensität und Helligkeit verändern. Bei den vier Intensitäts-Stufen bekommt man sehr schnell ein Gefühl dafür, welche Stufe für welche Inhalte geeignet ist. Auch der Musik-Modus ist selbst erklärend. Der Game-Modus sollte im Zweifelsfall immer auf der Intensitätsstufe „Extreme“ genutzt werden.
Das Ergebnis
Wir haben versucht während unseres Testzeitraumes so ziemlich alle Content-Szenarien durchzuspielen. Am einfachsten war wohl der Musik-Modus. Bunte Lichter erwecken den Raum zum Leben und das perfekt abgestimmt auf den Beat. Die Musikrichtung ist dabei fast egal. Lediglich Entspannungsmusik, „Kuschelrock“ oder Klassik, sollte in einer niedrigeren Intensitätsstufe genossen werden.
Bei den Serien kommt es ganz start auf den Content an. Animations- und Kinderserien wie „Die Simpsons“, „Family Guy“ oder „Spongebob Squarepants“ profitieren von ihren deutlichen, farblichen Abgrenzungen. Hier fanden wir den Videomodus mit Intensität „Extrem“ sehr angenehm. Das Netflix Original „Stranger Things“ haben wir da je nach Folge schon anpassen müssen. Oft war die extreme Intensität doch etwas „zu flott“. Die Einstellung „Moderat“ oder „Hoch“ in der Hue Sync App gefällt uns da schon besser.
Auf den Werbebildern wird die Hue Play HDMI Sync Box optimal ins „Licht gerückt“. In Wirklichkeit funktioniert die Box genau so gut wie auf den Glamour-Shots angepriesen
Das Gleiche bei Blockbuster-Produktionen wie „The Avengers: Endgame“. Hier waren wir auch mit der Einstellungen „Hoch“ am zufriedensten. Auch bei Filmen ohne Spezialeffekte wie „Burn after Reading“ oder „Hangover“ ist dies wohl die zu bevorzugende Einstellung. Probleme könnte es bei Breitbild-Formaten geben, da die unteren und oberen Hue-Lampen mit der Information „Schwarz“ versorgt werden. Es ist somit auch ratsam, die Lampen im Entertainment-Bereich der Hue-App nicht ganz an den oberen und unteren Rand zu platzieren, sondern etwas nach Innen versetzt.
Beim Gaming sollte man die Geschwindigkeit mit der die Farben und Helligkeitsinformationen übertragen werden jedoch auf „Anschlag“ lassen. Lediglich die Helligkeit haben wir auf ca. 60% gedimmt. So werden die Farben in unseren Augen besser „übernommen“. Auf der höchsten Helligkeitsstufe ging hier vieles gleich in „Weiß“ über.
Fazit
Wir haben die Philips Hue Play HDMI Sync Box in kürzester Zeit in unser Herz geschlossen. Das Gerät ist bereits jetzt kurz vor Marktstart gut ausgereift – was ja nicht bei allen Neuheiten immer der Fall ist. Wir fanden im Rahmen unseres Tests auch keine großen Fehler. Der Switch zwischen verschiedenen HDMI-Quellen funktionierte bei uns (Sky Q Box, Panasonic 4K Blu-ray Player, Xbox One) sehr gut und so wie wir es in den Einstellungen angegeben hatten. Für die Zukunft würden wir uns noch so etwas wie einen „dynamischen Modus“ wünschen, der Anhand der Bildwechsel erkennt, welche Intensitätsstufe für den Content angebracht ist und diesen „on-the-fly“ ändert. Vielleicht wäre auch eine „Breitbild-Option“ eine Möglichkeit, um die Farbinformation an den unteren und oberen Bildschirmbereichen besser darstellen zu können (wegen der schwarzen Balken).
Wer bereits mehrere Hue White/Colour Lampen besitzt, für den ist die Sync Box eine interessante Anschaffung. Für alle anderen wird es natürlich etwas teurer. Meine Empfehlung ist das Starter-Set mit Hue Bridge, drei White/Color E27 Ambience-Lampen sowie einen zusätzlichen Lichtschalter. Die Lampen in Kombination mit einem günstigen IKEA Holmö Lampe (9.99 Euro) machen echt etwas her! Unterstützt werden zudem die Hue Go, Hue Lightstrip Plus, Hue Play Light Bar, und Hue Table Lamp Signe.
Die Phlips Hue Play HDMI Sync Box ist ab dem 15. Oktober 2019 exklusiv in den Shops von Mediamarkt und Saturn erhältlich und kostet 249.99 Euro (UVP). Zu einem späteren Zeitpunkt wird die HDMI-Sync Box auch in anderen Shops auffindbar sein.
Ist dem koreanischen Hersteller mit dem Q90R TV ein Meilenstein der LCD Paneltechnik gelungen? Alles, was ihr wissen müsst, lest ihr in unserem Test.
Erst kürzlich berichteten wir darüber, dass Samsung plant, künftig OLED Displays neben Smartphones auch im TV Segment zu produzieren, um damit die an LG verlorenen Marktanteile zurückzugewinnen. Bis es aber soweit ist, beweist Samsung mit ihrem Q90R nochmal eindrucksvoll, dass bei der LCD-Paneltechnik nach wie vor Luft nach oben ist. Die Schwarzdarstellung und der Blickwinkel des Q90R müssen sich nicht hinter der OLED Konkurrenz verstecken.
Das diesjährige Flaggschiff samt Full Array Local Dimming (FALD9 und neuer LCD Blickwinkel Technologie ist in Europa in den Größen 55,65 und 75 Zoll verfügbar. Wir testen für euch das 65 Zoll Exemplar.
Aufgrund der Hintergrundbeleuchtung fällt der Rahmen des Q90R etwas tiefer aus
Das Gehäuse des Q90R gleicht dem des Vorgängers Q9FN wie ein Ei dem anderen. Auf der Rückseite werden wir von deutlich zu viel Plastik überrascht. Der Displayrahmen aus Metall wirkt da schon sehr frisch. Auch der neue äußerst wertige und dazu schwere Standfuß aus Metall gefällt uns besonders gut. Das Design erinnert uns etwas an den Standfuß der Cinema Displays von Apple. Das flache Design ist bewusst so konzipiert worden, um die separat erhältliche 1,20m breite Soundbar von Samsung Millimeter genau unter dem TV zu platzieren. Die für heutige TV Geräte schon beinahe untypische Bautiefe ist der direkten Hintergrundbeleuchtung geschuldet. Insgesamt wirkt der Q90R edel, wir denken jedoch, dass Samsung mit seinem TV eher die Installation auf einem TV-Möbel oder an der Wand anstrebt. Das 360 Grad-Design lässt uns auf der Rückseite doch etwas zu wünschen übrig.
Die Modelle ab dem Q85R aufwärts sind für Samsungs „No-Gap“ Wandhalterung vorbereitet. Damit kann der TV praktisch lückenlos an der Wand angebracht werden, was ihn fast wie ein Gemälde aussehen lässt.
Samsung hat den Q90R für die „No Gap“ Wandhalterung vorbereitet (separat erhältlich). So schließt der QLED direkt mit der Wand ab
Ein Alleinstellungsmerkmal für die Samsung Top-Modelle ab der Q95R Serie ist die One Connect Box. Die externe Anschluss-Box wird mittels eines schlanken Verbindungskabels (One Invisible Connect) mit Audio- und Videoinformationen sowie mit Strom versorgt. Das im Lieferumfang befindliche Kabel misst 5 Meter, ein optionales Kabel mit 15 Meter kann separat erworben werden. Alle gängigen Ein- und Ausgänge wie z.B. 4x HDMI Ports (die alle bis zu 18Gbits/s liefern), 3x USB, Ethernet und Anschlüsse für Twin-Satelliten Tuner usw. befinden sich an der Box. Dank des langen Verbindungskabels zum Fernseher kann die Box nah an den Signalquellen (Receiver, Konsolen, 4K Blu-ray Player) platziert werden.
Anschlüsse an der Q90R One Connect Box
Die äußerst sparsame Fernbedienung unterscheidet sich zum Vorjahr lediglich durch 3 neue Tasten, die zum Streaming Anbieter seiner Wahl springen lassen. Gewohnt hochwertig besteht diese aus Aluminium. Sprachfunktion und die inzwischen bekannte „Ambient-Taste“ sind ebenfalls wieder vorhanden. Erneut bietet der „Ambient Modus“ dem Anwender per Knopfdruck die Möglichkeit, sich in einem Menü aus 6 Kategorien über 61 verschiedene Motive auszuwählen, um den TV so in einen animierten Bilderrahmen zu verwandeln. An dieser Stelle fragen wir uns wirklich, ob jemand die alte, klobige Fernbedienung mit 0-9 Zahltasten und 25 weiteren Funktionstasten vermisst?
Die Samsung Remote verfügt nun über drei Tasten für Netflix, Prime Video und Rakuten TV
Wer beim abendlichen Suchen der Fernbedienung wieder die Beherrschung verlieren könnte, dem sei das kleine Bedienfeld unter dem Samsung Logo nahegelegt. Hiermit ist es möglich die verschollene Fernbedienung über ein akustisches Signal ausfindig zu machen!
Der Einrichtungsassistent erkennt und konfiguriert angeschlossene Geräte wie Blu-ray Player, Spielekonsole oder AV Receiver. Sind die Geräte UHD Fähig und unterstützen den erweiterten Farbraum BT.2020, so erkennt der Q90R dies und setzt die entsprechend korrekte Einstellung automatisch. Ist die Ersteinrichtung abgeschlossen, beginnt die individuelle Einrichtung des Smart Hubs. Gängige Streamingdienste wie Amazon Prime Video, Netflix, DAZN, Apple TV und YouTube sind bereits vorinstalliert und können um weitere Apps aus dem Tizen Store ergänzt werden. Erfreulich ist, dass die Navigation innerhalb des Tizen 5.0 Betriebssystems äußert Flüssig verläuft und dazu noch angenehm schnell auf Eingaben reagiert. Im Vergleich zu anderen TV Betriebssystemen fährt das Tizen Betriebssystem auch messbar schneller hoch und ist sofort betriebsbereit, sollte der TV vom Strom getrennt und wieder angeschaltet werden.
Der bekannte Smart Hub reagiert zügig auf Eingaben und kann individualisiert werden
Mit der Integration der SmartThings IoT-Plattform auf den Samsung Q90R, könnt ihr fortan unzählige Geräte und Gadgets in eurem Smart-Home über den Fernseher steuern. Nicht nur das, ihr bekommt sogar direktes Feedback von externen Geräten. Ist der Kühlschrank offen? Brennt noch die Lampe im Hobbyraum? Ist das Fenster geöffnet? Das alles kann mit entsprechenden Sensoren über SmartThings abgerufen werden. Klingelt es an der Türe? Die Ring Doorbell zeigt euch wer euch besucht. Auch die Waschmaschine meldet sich, sobald diese fertig is zum Ausräumen. Und wenn der Tag sich dem Ende neigt klicken wir das Szenario „Movie“ an, welches die elektrischen Jalousien nach unten fahren lässt und das Licht dimmt. Die SmartThings Obefläche funktiniert übrigens nicht nur mit Samsung-Geräten, sondern mit über 5.000 Artikeln von dirversen Herstellern wie Philips Hue, Ikea uvm.
Die Integration der SmartThings App auf den Samsung Q90R verwandelt den TV in ein „Cockpit“ für euer Smart Home
SDR Kalibrierung
Wir verwenden ab sofort einen neuen Referenz-Messsensor des Herstellers Klein Instruments – ein K10-A. Den de facto Industrie Standard, der mit seiner sensiblen Sensorik bis zu unglaublichen 0.00006 cd/m² messen kann. Dies ist auch beinahe nötig um den großartigen Schwarzwert des Q90R zu messen – wie gesagt beinahe.
Unser neues Referenz-Messinstrument Klein K10-A rückt dem Samsung Q90R auf die Pelle/Display
Out of the box bietet der Bildmodus „Movie“ die beste Ausgangssituation und überzeugt mit einer guten RGB Balance die lediglich in den Mittel- und Hochtönen tendenziell zu viel Rot enthält. Die Farbgenauigkeit ist gut, es mangelt lediglich an etwas Sättigung und pfiff was in einer eher Samsung untypischen REC.709 Farbraumabdeckung von 90 % resultiert. Die durchschnittliche Farbtemperatur mit 6275K dagegen ist aufgrund des Überschusses an Rot etwas zu Warm geraten. Der Gammaverlauf ist mit durchschnittlich 2,43 bereits nahe an der Norm – dennoch ist Luft nach oben. Schließlich wollen wir unser neues Messwerkzeug auch effektiv nutzen.
Farb- und Graustufenmessung innerhalb des Standard Dynamikumfangs (SDR) vor der Kalibrierung (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)
Die Kalibrierung wurde unter anderem mit CalMAN Ultimate 2019 R2 und LightSpace durchgeführt. Das Tristimulus Klein K10-A wurde mit einem i1Pro2 Spektrometer profiliert, um noch präzisere Messergebnisse zu erhalten.
Lediglich ein 2 Punkt Weißabgleich war nötig, um den Samsung Q90R messtechnisch auf Referenz Niveau zu bringen. Die RGB Balance ist dadurch frei vom vorherigen Rotüberschuss, wodurch wir eine durchschnittliche Farbtemperatur von 6.573K erhalten – beinahe eine Punktlandung (6.500K wäre optimal). Mit einem ΔE von ⌀ 0,67 ist es für das menschliche Auge nicht mehr möglich, Farbabweichungen wahrzunehmen. Wir haben neben dem Weißpunkt auch die Farbsättigung korrigiert. Besonders Rot, Blau und Magenta mit ihren Sättigungspunkten am Rande des Farbraums haben davon profitiert. Auch für die Farben erreichen wir hierdurch mit einem ΔE von ⌀ 0,61 ein Ergebnis auf Studio Niveau.
Farb- und Graustufenmessung innerhalb des Standard Dynamikumfangs (SDR) nach der Kalibrierung (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)
Eine schwere Hürde für jeden TV im Test ist unser ColorChecker Workflow. Mit 124 verschiedenen Farbmessungen, die besonders häufig im Film und Fernsehen vorkommen. Der Q90R meistert aber auch diese Prüfung, obgleich einige wenige Farben knapp über der Toleranz liegen, ist das Gesamtergebnis dieser Messung dennoch positiv. Sei es Himmelsblau, das leuchtende Grün eines Fußballfeldes oder auch verschiedenfarbige Hauttöne, der Q90R gibt sie nach der Kalibrierung mustergültig wieder.
Der Q90R besteht den Härtetest mit 124 Farbmessungen bis auf wenige Ausreißer wie ein Champion (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)
Da wir unseren Lesern gerne einen transparenten Eindruck über die getesteten Geräte verschaffen möchten, gehen wir anders als andere Testredaktionen noch einen Schritt weiter und messen neben den bekannten Graustufen und Farbfeldern ab sofort auch die einzelnen Luminanzstufen und vermessen mittels LightSpace Software ebenfalls die TV interne REC.709 LUT (Look Up Table). Ermöglicht wird dies, indem wir 1.000 Farbfelder Messen und daraus eine LUT generieren. Dies ist bis dato einmalig und zeigt die wahre Performance des Gerätes und deckt noch so kleine schwächen auf. Erst unser neuer Messsensor ermöglicht uns diese Art der Messungen vorzunehmen, da er neben seiner enormen Geschwindigkeit auch besonders präzise misst. Mit dem bisherigen Equipment hätte sich dies verglichen zum Zeitaufwand nicht gelohnt. So erkennen wir anhand der Luminanz Messung, bei der alle primär und sekundär Farben von 10-100% Farbsättigung und die Graustufen hinsichtlich ihrer Leuchtkraft gemessen werden, dass der Q90R im unteren Bereich die Farben zu hell darstellt. Was dies für Auswirkungen hat, werden wir im nächsten Absatz näher erläutern. In den Mittel- und Hochtönen hingegen gibt der TV die Farbluminanzsgrade wieder mustergültig wieder.
Besonders in dunklen Bereichen von 10-40 IRE ist der Q90R zu hell mit der Darstellung der Farben. Das ist dem direkten LED-Backlight geschuldet (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)
Um dieses Verhalten besser bewerten zu können, vermessen wir nach unserer Kalibrierung einen 10^3 Cube, dies sind genau 1.000 Messpunkte. Dank K10-A benötigen wir hierfür gerade einmal 12 Minuten.
Nachdem die 1.000 Messpunkte erfasst wurden, konvertieren wir den Farbraum mittels LightSpace Software basierend auf REC.709 als Ziel Farbraum. Hierdurch sehen wir sehr detailliert, welche Änderungen am Farbvolumen nötig sind, um die Übersättigung der Farben zu beheben und wo diese Probleme genau lokalisiert sind.
In der LightSpace Cube Preview erkennen wir sehr deutlich, die bereits in CalMAN erfassten Auffälligkeiten bei der Luminanz Messung. Die zuvor beschriebene Übersättigung der unteren bis mittleren Luminanzlevel erkennen wir daran, dass der Cube an diesen Stellen weniger gefüllt ist, da die LUT an diesen Stellen entsättigt werden muss – hierdurch entstehen die Luftlöcher zu sehen als Schwarzer Raum. Je mehr hier also entsättigt werden muss, desto größer die Löcher und damit verbundenen Abweichungen. Während der Cube hingegen in den höheren Luminanz Bereichen nahezu komplett ausgefüllt ist, was sich mit den guten ΔE Werten in CalMAN deckt. Wenn man nun ein sehr sensibles und geschultes Auge besitzt, sieht man trotz mustergültiger Farbwiedergabe unter ΔE 3,0 diese Farblücken und unsauberen Aufbau der LUT auch im Content in Form von Banding und teils übersättigter Farbdarstellung. Der Q90R ist besonders bei den Primärfarben Rot, Grün und Blau davon betroffen. In unserer Bildergalerie haben wir den Cube aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt, um euch die Fehler bestmöglich aufzuzeigen. Nichtsdestotrotz, ist der Samsung in puncto Wiedergabe Qualität insgesamt als gut zu bewerten. Ein Blick auf die ΔE Statistik der 1.000 Messpunkte bescheinigt, dass lediglich 2,4% also gerade einmal 24 Punkte außerhalb der Toleranz liegen. Wir möchten mit diesem Test lediglich jeden Stein umdrehen, um zu sehen, was sich darunter verbirgt.
Lediglich 24 der insgesamt 1.000 gemessenen Punkte liegen außerhalb der Toleranz von ΔE 2000
Die obigen Bilder zeigen die Vorschau der Korrekturen die notwendig sind, um im RGB Raum eines 33^3 Cubes (35.936 Punkte) den Zielfarbraum REC.709 zu erreichen. Diese könnte man anschließend in entsprechende 3D LUT fähige Hardware hochladen oder einen Software Renderer wie z.B. madVR nutzen.
Der native Farbraum des Samsung ist aufgrund der Quantum Dot Technologie weitaus größer als der Zielfarbraum REC.709. Der Cube muss also deutlich nach innen reduziert und Farben darüber hinaus entsättigt werden, umso den kleineren Farbraum zu treffen. Hierdurch entstehen neben den aufgezeigten Luftlöchern im Cube, den unsaubere Verläufen leider auch einige Farbpunkte, die das Display durch die Reduzierung nicht mehr darstellen kann.
Farbpunkte innerhalb des REC.709 Farbraums, welche der Q90R nicht darstellen kann
Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir hiermit neues Terrain betreten. Dennoch sind wir davon überzeugt, dem Leser mit dieser Tiefgründigen TV Analyse, bei der Kaufentscheidung Unvoreingenommen helfen zu können. Ferner möchten wir darauf hinweisen, dass es an dieser Stelle auch noch andere bekannte TV Hersteller gibt, die ebenfalls von dieser Problematik betroffen sind. Wenngleich einige von Ihnen weniger stark als der Q90R.
HDR10 Kalibrierung
Während Samsung mit dem Film Bildmodus für SDR Inhalte bereits ab Werk in die richtige Richtung geht, schießen sie wie schon beim Q9FN im HDR Modus erneut weit über das Ziel hinaus. Auch im weniger aggressiven HDR Film Modus, ist der Q90R besonders in den Mitteltönen viel zu hell. Zwar erreicht der TV damit beeindruckende 1.632 nits Spitzenhelligkeit, die wir in einem 10% Fenster messen, jedoch liegt er damit über der PQ2084 EOTF Soll Kurve. Spitzendetails haben hierdurch deutlich weniger Spielraum und clippen dadurch eher. Auch die Farben liegen deshalb deutlich über dem Soll. Wir würden uns hier mehr Qualität statt Quantität wünschen, weshalb uns das Tone Mapping Verhalten anderer Hersteller, die sich mehr an der PQ orientieren, eher zusagt. Obwohl dies bereits mehrfach beim Q9FN kritisierte wurde, hält Samsung an diesem Verfahren fest.
Erneut schießt Samsung bei HDR10 über das Ziel hinaus, auch der Q90R ist OOTB zu hell (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)
Zum Glück können wir hier bereits mit wenig Aufwand dem ganzen positiv entgegenwirken. Lediglich durch Reduzierung der Hintergrundbeleuchtung erreichen wir nahezu ein perfektes EOTF tracking und treffen die PQ deutlich besser. Dies hat zur Folge, dass Spitzendetails in den Mitteltönen nicht mehr ausbrennen und clippen. Der Q90R ist nach diesem kleinen Eingriff mit 1.038 nits immer noch blendend hell und präsentiert brillante Farben, die sich nun lediglich knapp über einen ΔE von 1,00 bewegen.
Durch Reduzierung der Hintergrundbeleuchtung erreichen wir eine deutlich besser PQ Kurve (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)Die ColorMatch Farbpallete ist zur Bewertung von HDR10 Inhalten. Mit nur wenigen Ausreißern überzeugt der Samsung auch hier (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)Der Q90R bringt es auf knapp 74% BT.2020 Farbraumabdeckung (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)Das Werbeversprechen von 100% Color Volume für DCI P3 hat Samsung mit 94% nur knapp verfehlt (CalMAN Calibration Software – Portrait Display)
Bildeindruck
Samsung gehört zu den Herstellern, die nach wie vor durch Innovationen, die LCD Technik weiter vorantreiben und stets optimieren. Dies stellen sie auch mit dem Q90R erneut eindrucksvoll unter Beweis, indem sie durch konzentrierte Lichtleiter und einer neuen speziellen Filterfolie, Reflexionen nahezu eliminieren und so Schwarzeindruck und Blickwinkel auf ein neues Level heben. Trotz VA Panel gelingt es dem Q90R so, sich nicht vor der IPS-LCD oder gar OLED Konkurrenz verstecken zu müssen.
Wir haben bis dato keinen anderen TV gesehen, der Umgebungslicht und Reflexionen so effektiv absorbiert wie der Q90R. Dies sorgt für besonders sattes Schwarz mit 0,036 nits, und das außerhalb von lichtkontrollierten Räumen. Nur unter besonderen Umständen und ausgewählten Video Sequenzen lässt sich erahnen, dass es sich hierbei um einen LCD und nicht um einen OLED mit selbstleuchtenden Pixel handelt. Sony versuchte mit ihrer Version des „X Wide Viewing Angle“ etwas Vergleichbares, scheiterten jedoch bei der Umsetzung. Der Schwarzwert konnte nicht gehalten werden, etwas was mit dem Q90R nicht passiert.
Wie auch einige Panasonic Geräte leidet der Q90R bei der Wiedergabe von 50 Hz interlaced Material, unter Mikro Stottern. Dieses Verhalten wird jedoch nicht von jedem wahrgenommen und schmälert auch nicht die insgesamt gute Bewegtbilddarstellung.
Durch gezieltere Ansteuerung der insgesamt 480 Dimming-Zonen, sorgt Samsung in Kombination mit ihrer neuen „Ultra Black Elite“ Schicht für tiefstes Schwarz und reduziert nebenbei den unschönen Blooming Effekt. Völlig frei vom besagten Halo Effekt, der besonders bei hellen Inhalten vor einem dunklen Hintergrund zum Vorschein kommt, ist der Q90R jedoch nicht (ein OLED übrigens auch nicht). Besonders auffällig tritt dieser Effekt bei der Wiedergabe von HDR Titeln mit Untertiteln auf. Wir konnten außerdem feststellen, dass die Dimmingzonen in bestimmten Szenen teilweise hinterherhinken. So kann es durchaus vorkommen, dass bei einigen schnellen Szenen Wechsel dessen Inhalt von dunkel auf hell oder umgekehrt springt, der Bildeindruck entweder zu dunkel oder auch zu hell wirken kann.
Aufgrund der neuen Displaybeschichtung ist es nicht möglich, dass Pixel Raster zu erfassen. Dennoch erkennen wir bei näherer Betrachtung die gleichen Probleme wie schon beim Q9FN hinsichtlich des Rastereffekts. Erneut wird jedes Subpixel noch einmal unterteilt und je nach Bildinhalt wird die ausgegebene Bildhelligkeit leicht variiert. Hierdurch entsteht ein Raster Effekt, der sich besonders bei feinen Details zum Vorschein kommt. Man sollte dies aber nicht zu negativ beurteilen, da man dies von der üblichen Sitzposition heraus nicht sehen kann.
Der neue Prozessor verspricht mehrere Bearbeitungs- und Überarbeitungsschritte für Farbe, Kontrast und Bewegung für bestmögliche Bildqualität
Verglichen mit dem herkömmlichen 4K Upscaling verspricht Samsung mit ihrem neuen Quantum Prozessor 4K/8K AI Upscaling intelligente und detaillierte Bildwiederherstellung basierend auf einer umfassenden Referenzdatenbank, die mithilfe der Machine Learning-Technologie aufgebaut wurde und stetig wächst und somit dazu lernt. Dieses Feature kann man mit der Reality Creation von Sony vergleichen jedoch mit dem Unterschied, dass man bei Samsung nicht Einfluss auf dieses Verhalten nehmen kann. Das erstmals mit dem 8K Q900R eingeführte „AI“ Upscaling beherrscht auch der Q90R. Wir empfinden diese Skalierung jedoch als deutlich zu aggressiv, da sie für eine unnatürliche Überschärfung von Objekten sorgt. Abseits der „AI“ Funktion aber gehört das Upscaling des Q90R aktuell mit zu dem besten, was man für sein Geld bekommen kann. Dadurch kann man auch seine alte DVD Sammlung oder auch Videoinhalte in minderwertiger Qualität schauen.
In Summe erhält man mit dem Q90R einen außerordentlichen QLED TV, der besonders durch sein tiefes Schwarz und enormer Lichtausbeute in SDR und HDR gleichermaßen überzeugt. Samsung gelingt ein großer Sprung in die richtige Richtung und lässt durch die zahlreichen Optimierungen, den bisherigen großen Abstand zur OLED Konkurrenz in puncto Kontrast und Blickwinkelstabilität deutlich geringer werden.
Nach einer Kalibrierung werden Graustufen, als auch Farben mustergültig wiedergegeben mit einigen Einschränkungen bei SDR durch die suboptimale REC.709 LUT. Cinema Scope Balken sind Pechschwarz und man kann auch tagsüber ein kontrastreiches Bild genießen. Einziger Wermutstropfen ist die fehlende Dolby Vision Unterstützung. Samsung steht trotz namhafter Beteiligung anderer Hersteller an der HDR10+ Alliance, inzwischen als noch einziger Anbieter ohne Dolby Vision da.
Für die Spitzenposition fehlen leider noch enorm hohe 400 nits dennoch ist der Q90R strahlend hell
Technik
Um den tiefen Schwarzwert (0,036 nits) und den enorm hohen Blickwinkel zu ermöglichen, kombiniert Samsung in ihren neuen Modellen mehrere komplexe Schichten miteinander, wie auf unserer Infografik unten zu sehen ist. Bereits 2018 begann Samsung damit, dass Licht der Hintergrundbeleuchtung stärker in Richtung des Displays zu bündeln, statt nur nebelhaft zu leuchten. Dieses Verhalten sorgte jedoch besonders bei seitlicher Betrachtung für einen eher flauen Schwarzwert. Das neue und optimierte 180° Streuverhalten werkelt nun in dem neusten QLED Line Up, welches durch eine neue spezielle Filterfolie namens „Ultra Black Elite“, dass zuvor konzentrierte Licht effektiver in verschiedene Richtungen verteilt.
Die neue Panel Struktur reduziert Lichtlecks und sorgt für gleichmäßige AusleuchtungDie neue Filterschicht Minimiert Reflexionen mithilfe der optischen Interferenz zwischen mehreren Schichten mit verschiedenen Brechungsindizen
Gaming
Obwohl der TV über den Standard HDMI 2.0b verfügt unterstützt er zwei HDMI 2.1 Feature die abwärtskompatibel sind – ALLM (Auto Low Latency Mode) ist eines davon. Der TV erkennt automatisch den Start einer Spielekonsole wie Xbox One, Playstation 4 und neuerdings auch Nintendo Switch und aktiviert eigenständig den Game Modus. In diesem messen wir gerade mal eine Verzögerung von 14,9 ms. Diese geringe Latenz wird durch das VRR (Variable Refresh Rate) Feature ermöglicht. Dabei handelt es sich um AMDs FreeSync Technologie via HDMI. Dieses Feature ermöglicht die Wiedergabe in UHD Auflösung mit 120 Hz. Allerdings funktioniert dies nur über HDMI Port 4. Außerdem ist es nötig in den Einstellungen das „Erweiterte Eingangssignal“ zu aktivieren.
Im Game Modus messen wir sagenhafte 14,9 ms damit ist der Q90R besonders für Zocker geeignet
Im Vergleich mit anderen Top TV Modellen, reiht sich der Samsung wie bereits bei der Spitzenhelligkeit mit diesem Ergebnis auf Platz 2 der Bestenliste ein. Im direkten Vergleich mit seinem Vorgängermodell dem Q9FN, gelingt es dem diesjährigen Flaggschiff Q90R den Input Lag weiter zu reduzieren.
Der Samsung Q90R verpasst nur knapp den Spitzenplatz und reiht sich hinter dem LG C9 ein
Messungen & Spezifikationen
SDR
Schwarzwert
0,036 nits
Spitzenhelligkeit
1.283 nits (2% Fenster)
Kontrast
8512:1 (4×4 ANSI)
HDR
Schwarzwert
0,031 nits
Spitzenhelligkeit
1632 nits
Kontrast
8545:1 (4×4 ANSI)
DCI-P3 Farbraum
94%
BT.2020 Farbraum
75%
Input Lag (Game Mode)
1080p SDR
14,9 ms
4K SDR
14,7 ms
4K HDR
14,9 ms
Spezifikationen
TV Größe
65“
Design
Flat
Display Technik
VA (QD) LCD
Backlight Typ
FALD (Full Array Local Dimming)
Auflösung
4K
HDR Formate
HDR10, HDR10+, HLG
Video Prozessor
Quantum Processor 4K
Besonderheiten
Ultra Viewing Angle, One Connect Box, Smart Things
Audio
4.2 60W
TV OS
Tizen
HDMI Standard
2.0b
Eingänge
3x USB (1x USB 3.0), 1x Ethernet, 1x CI+
Audioausgang
1x optisch, 1x HDMI ARC
Video Codecs
MPEG4, HEVC, VP9-2
Tuner
Twin Tuner DVB-T2/S2/C
WiFi
(ac)
Bluetooth
Ja
Medienwiedergabe
USB, Mirroring, WiFi Direct, AppCast, AirPlay
DLNA Heimnetz
Client, Renderer
Sprachsteuerung
Bixby, Alexa, Google
Lieferumfang
One Remote Premium, One Connect Box, Anleitung
Optimale Bildeinstellungen Q90R
Wie unser Test offenbart, verschenkt der Samsung Q90R QLED TV mit seinen Werkeinstellungen viel Potential. Dieses kann erst mit einer sauberen Bildkalibrierung ausgeschöpft werden. Mit unseren „optimalen Bildeinstellungen“ könnt ihr die ersten „groben Schnitzer“ korrigieren und erhaltet ein harmonischeres Bild. Wir weisen jedoch darauf hin, dass nur eine auf die jeweilige Umgebung je Panel ein optimales Bildergebnis abliefern kann.
Einstellung
SDR
HDR
Bildmodus
Film
Film
Hintergrundlicht
9 ≈100 nits
33 ≈1.000 nits
Helligkeit
0
0
Kontrast
45
50
Farbe
25
25
Schärfe
0
0
Farbton (G/R)
0
0
Digitale Rauschfilter
Aus
Aus
Auto Motion Plus
Aus
Aus
Local Dimming
Standard
Hoch
HDMI UHD Color
Aus
Ein
Farbtemperatur
Warm 2
Warm 2
Gamma
BT.1886 +2
0
Farbraum
Auto
Auto
2P Weißabgleich RGB-Gain
-9 / -6 / 0
-2 / -6 / 0
2P Weißabgleich RGB-Offset
0 / 0 / 0
0 / 0 / -5
Fazit
Samsung entwickelt sich weiter und baut auf das starke QLED-Lineup der letzten Jahre auf. Das schicke Design, die One Connect Box sowie die Vorbereitung für die No-Gap-Wallmount (nicht im Lieferumfang enthalten) finden Kunden so nur bei Samsungs QLED-Fernseher. Neue Features wie die Integration der Smart Things IoT-Plattform oder die Apple TV App liefern einen deutlichen Mehrwert. Komfort-Funktionen wie der Ambient-Modus aus den Vorgängermodellen finden wir auch beim Q90R wieder.
Bei der Bildperformance gelingt Samsung mit dem Q90R der Mega-Coup. Zwar gibt es kleinere Patzer bei der REC.709 LUT, dafür jedoch brillant helles HDR, nach der Kalibrierung mustergültige Farben gepaart mit einem unglaublich hohen Kontrast. Der enorm hohe Blickwinkel und der erschreckend gute Schwarzwert machen ihn zu einer ernst zu nehmenden OLED Alternative. Die Vorteile des Samsung Q90R in hellen Umgebungen sind nicht von der Hand zu weisen. Darstellungen bleiben kontrastreich und farbenfroh. Wer noch ein paar Euro mehr in eine saubere Kalibrierung investiert, der wird mit einem QLED-TV auf Referenz-Niveau belohnt.
Pros
+ Top Schwarzwert + Brillantes HDR + HDR10+ + Hoher Blickwinkel + Sehr gut entspiegeltes Display + Niedriger Input Lag + One Connect Box (5m Kabel) + SmartThings (IoT)
Cons
– Ab Werk nicht optimales HDR – Unsaubere REC.709 LUT – Kein Dolby Vision
Samsung präsentiert mit dem HW-Q90R Soundbar Komplettsystem das perfekte Audio-Upgrade für 4K & 8K Fernseher. Unser Test verrät, wie sich das HW-Q90R System in der Praxis schlägt.
Anzeige
Samsung benennt sein Soundbar-Sortiment ähnlich seiner QLED Modelle. Somit passt der HD-Q90R Soundbar perfekt zum 4K QLED Flaggschiff Q90R und stellt damit die Speerspitze im diesjährigen Soundbar-Lineup dar. Beim HW-Q90R muss man jedoch eher von einem Soundsystem, als von einer Soundbar sprechen, die in Zusammenarbeit mit den Soundspezialisten von harman/kardon entwickelt wurde. Nach der Übernahme von Harman durch Samsung, entstand der Klangriegel sozusagen „im eigenen Haus“.
HW-Q90R mit 7.1.4 Sound
Im Lieferumfang des der HW-Q90R ist eine Soundbar, ein 8 Zoll Subwoofer sowie zwei Rear-Lautsprecher die jeweils mit einem zusätzlichen Height-Lautsprecher ausgestattet sind. Die zusätlichen Rear-Lautsprecher sind übrigens auch der einzige Unterschied zum HW-Q80R Soundsystem. Die Soundbar besitzt drei Hochtöner und sechs Tieftöner. Zwei davon sind nach oben ausgerichtet und zwei an der Seite der Soundbar angebracht. Damit sollen die Höhen- und Surround-Kanäle bedient werden. Insgesamt vier dedizierte Lautsprecher strahlen den Schall in Richtung Decke ab, welcher von dieser reflektiert wird und als Höhenkanäle auf den Zuhörer trifft. Ist die Decke zu hoch, gar nicht vorhanden oder blockieren Balken oder Hängeleuchten den Schall, kommt es zu Verwerfungen und somit zu einer unzufriedenstellenden Klangausbeute. Insgesamt verrichten 18 Lautsprecher ihren Dienst in einer 7.1.4 Installation mit einer Gesamtleistung von 510 Watt.
Musikstücke ganz neu erleben, mit dem UHQ 32bit Upscaling
Dolby Atmos & DTS:X via HDMI
Der Subwoofer muss lediglich mit Strom versorgt werden. Die Verbindung zur Haupteinheit (Soundbar) funktioniert drahtlos. An der Soundbar befinden sich auch die Hauptanschlüsse, zwei HDMI 2.0 Ports. Diese ermöglichen das Durchschleifen von 4K/60p Signalen mit HDR10, HLG, Dolby Vision und HDR10+. An der Soundfront werden Dolby True HD und DTS-HD MA Streams inkl. Dolby Atmos und DTS:X verarbeitet. Leider können Dolby Atmos Inhalte nicht via eARC vom Fernseher an die Soundbar geleitet werden, da nicht unterstützt. Musik findet über Bluetooth und Spotify Connect ihren Weg auf das Soundsystem. 3D Sound schafft es somit nur als externe Quelle (4K Blu-ray Player, AV Receiver) auf dasn HW-Q90R System.
Die Soundbar ist in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für guten Ton harman/kardon entstanden
Doch wie klingt Samsung HW-Q90R? Was wir präsentiert bekommen, ist doch ziemlich beeindruckend. Leider können wir euch nur unseren subjektiven Eindruck wiedergeben, da wir keine Messgeräte besitzen, um unsere Aussagen zu untermauern. Stimmen werden glasklar dargestellt, egal in welcher Stimmlage. Egal in welcher Frequenz wir uns bewegen, die hohen und tiefen Tonlagen werden präzise wiedergeben. Selbst Stereo-Inhalte bekommen im Surround-Modus einen „breiteren“ Klang. Je besser die Tonspur, desto besser die Darstellung – was natürlich logisch ist. Musikstücke konnten wir ganz neu „erfahren“, dank dem integrierten UHQ 32bit UP-Scaling. Musik wird auf die komplett hörbare Frequenzbreite des Menschen erweitert um eine realistische Soundkulisse von 35Hz bis 22kHz zu ermöglichen.
Königsdisziplin 3D Sound
Selbst in der Königsdisziplin 3D Sound mit Dolby Atmos und DTS:X ist das Ergebnis der Samsung HW-Q90R Soundbar alles andere als enttäuschend. Die Höhenkanäle lassen sich nicht so gut lokalisieren wie bei realen Atmos Deckenlautsprechern, dennoch ist das, was man hier zu hören bekommt wirklich beeindruckend. Gut das Samsung hier auf die langjährige Erfahrung von harman/kardon zurückgreifen kann. Die HW-Q90R bietet eine Heimkino-Soundkulisse und harmoniert perfekt mit dem dazu angedachten TV. Auch Fernseher von Fremdherstellern werden mit der Soundbar weitaus besser klingen. Wer möchte, kann den Klangriegel auch an der Wand montieren, oder die Standfüße abmontieren, sollte das TV-Display etwas niedriger hängen.
Mit im Lieferumfang die zwei kabellosen Rücklautsprecher
Der HW-Q90R Soundbar gibt nicht den perfekten Heimkino-Klang wieder, muss er auch gar nicht. Diesen bekommt man in dieser Preisklasse eh nicht. Das „Bundle“ ist für alle Heimkino-Fans gedacht, die die visuelle Darstellung ihres 4K/8K Fernsehers mit einem raumfüllenden, kraftvollen Klang aufwerten wollen. Das Soundsystem nimmt im Gegensatz zu aufwendigen HiFi-Anlagen weniger Platz in Anspruch, bietet dafür aber einen sehr guten Klang. Zum Zeitpunkt an dem dieser Test verfasst wurde, war der HW-Q90R für rund 1.050 Euro zu bekommen. Wir hätten uns vielleicht noch weitere analoge Anschlussmöglichkeiten sowie eARC (enhanced Audio Return Channel) gewünscht. Diese Wünsche kann uns Samsung dann mit dem Nachfolger erfüllen.
Wir testen für euch die neue Nvidia Shield TV Konsole 2019. Machen neue Features wie Dolby Atmos und Dolby Vision die Nvidia Shield TV 2019 zum perfekten Streaming-Mediaplayer?
Anzeige
Nvidia bringt seine neuen Streaming-Player in zwei verschiedenen Design- und Ausstattungsvarianten in den Handel. Wir nehmen uns, die aus unserer Sicht, interessantere neue Variante „The All New Shield TV“ unter die Lupe, die bereits für 159 Euro im Handel erworben werden kann. Es erscheint zudem die „Shield TV Pro 2019“ für 219 Euro im altbekannten Box-Design. Die Unterscheide zwischen beiden Varianten werden wir euch im Rahmen des Tests erläutern. Wir können euch bereits jetzt versichern, dass die neuen Highlight-Features in beide System integriert wurden.
Was sofort ins Auge sticht, ist das Design der neuen Shield TV Variante. Im ersten Moment können wir gar nicht glauben, dass in dem platzsparenden, runden Chassis ein vollwertiger Shield TV Player Platz findet. Die Designänderung soll die Abgrenzung zur PRO-Variante verdeutlichen, hat jedoch auch funktionelle Gründe. Die kompakten Maße sollen es dem Nutzer einfach machen, den Player hinter dem Fernseher oder TV-Board verschwinden zu lassen. Nvidia besteht darauf, dass es sich bei dem Gerät nicht um einen TV-Stick oder TV-Dongle handelt, wie man auf den ersten Blick vermuten würde. Die Nvidia Shield TV 2019 kann, je nachdem wie lang das HDMI-Kabel ist, auch weit weg vom TV/Projektor/AV-Receiver aufgestellt werden – so die Empfehlung von Nvidia. Das verhindert, dass sich die Signale der WLAN/Bluetooth-Module des Fernsehers und des Players überlagern und sich gegenseitig „behindern“. Die „Röhre“ ist in einem matten Schwarz gehalten. In den meisten Fällen wird der Player eh aus dem Blickfeld des Nutzers verschwinden, wieso das Design auch vernachlässigt werden kann. Für die Kühlung sorgt übrigens ein kleiner Lüfter im Gehäuse, der nur bei absoluter Stille wahrgenommen werden kann, wenn der Player frei im Raum platziert wird. Verschwindet die Shield TV Konsole hinter dem TV/Board, hört man den Lüfternicht mehr.
Lieferumfang der Nvidia Shield TV 2019: MediaPlayer, Netzkabel und die neue Fernbedienung (AAA Batterien inkl.)
Neuer Tegra X1+ Prozessor
Mit der neuen Shield TV Konsole möchte Nvidia den Nutzern die bestmögliche Streaming-Erfahrung bieten. Um dieses Versprechen einzulösen, wird dem Streaming Mediaplayer mit dem neuen Tegra X1+ Prozessor mit 256 CUDA-Cores ausgestattet. Dieser bietet eine rund 25% bessere Performance gegenüber den vorhergehenden Generationen. 2 GB Arbeitsspeicher und 8 GB interner Speicher runden die Spezifikationen des SoC (System on Chip) ab. Übrigends, Nintendos Switch Konsole wird ebenfalls durch eine Tegra X1 GPU befeuert, jedoch mit einer anderen Taktung.
Anschlüsse und Konnektivität
Am „hinteren“ Ende des Nvidia Shield TV 2019 befindet sich der Anschluss für den Netzstecker sowie ein schneller Gigabit-Ethernet-Anschluss. Dieser ist vor allem für Game Streaming über GeForce Now wichtig und empfohlen. Auf der anderen Seite finden wir den HDMI 2.0b Ausgang mit CEC (Player schaltet sich an, wenn der Fernseher in Betrieb genommen wird), ein MicroSD Kartenslot um den internen Speicher zu erweitern, sowie einen Reset-Button, wenn gar nichts mehr hilft. Wir haben im Laufe unseres Tests leider feststellen müssen, dass die Installation der microSD-Karte nur funktioniert, wenn kein HDMI-Kabel angschlossen ist. Ein Wechsel der Speicherkarte während des Betriebs ist somit nicht möglich. Es ist aber auch nur ein kleiner Umstand das HDMI-Kabel zu entfernen und wieder anzuschließen.
Die Anschlüsse des Shield TV 4K HDR Android Players: Netzanschluss, Gigabit-Ethernet, HDMI 2.0b und ein miniSD Kartenleser. Integriert zudem Dual Mimo WiFi und Bluetooth 5.0
Im „Staffelstab“ schlummert zudem ein Dualband AC-Wifi 802.11ac und Bluetooth 5.0 LE (Low Energy). Über Letzteres wird auch die neue Fernbedienung verbunden, die von Nvidia komplett überarbeitet wurde. Auch weitere Peripherie wie Controller, Tastatur, Maus etc. lassen sich via Bluetooth mit der Nvidia Shield TV 2019 koppeln.
Neue Fernbedienung mit beleuchteten Tasten
Eine absolute Punktlandung ist die neue Fernbedienung der Nvidia Shield TV 2019. Gefühlt wurden nicht nur alle „Probleme“ der Vorgänger-Remote beseitigt, sondern auch alle wichtigen und von der Community gewünschten Features nachgeliefert. Bereits beim Auspacken merken wir, dass die Fernbedienung weitaus angenehmer in der Hand liegt. Statt Knopfbatterien versorgen fortan zwei AAA-Batterien die Remote, die damit sechs Monate ihren Dienst verrichten soll.
Wer seine Nvidia Shield TV 2019 das erste Mal am Abend oder im abgedunkelten Raum in Betrieb nimmt, wird freudig überrascht werden. Die Fernbedienung hat endlich beleuchtete Tasten, die sich aktivieren, sobald der integrierte Bewegungssensor anschlägt oder eine Taste gedrückt wird. Dazu kommt noch die neue Auswahl und Anordnung der Tasten. Die Menüführung und die Navigation durch Streaming-Portale ist damit endlich auf dem Niveau der Konkurrenzprodukte angelangt. Es gibt auch eine Netflix-Taste und einen An/Aus-Schalter, mit dem sich die Shield TV 2019 in den Standby-Modus versetzten lässt. Der Menü-Taste oben rechts lässt sich zudem eine Funktion zuweisen (Screenshot machen, AI Upscaling Aktivieren, App starten usw.)
Perfekt! Die neue Shield Fernbedienung hat beleuchtete Tasten, ein neues Button-Layout, liegt klasse in der Hand und wird mit AAA-Batterien betrieben
Ein Mikrofon für den Google Assistant und Amazon Alexa (works with) ist in der heutigen Zeit natürlich Pflicht. Über die Spracheingabe lassen sich fortan auch sogenannte Google Routines abrufen. Legen wir uns z.B. die Routine „Filmabend“ an, könnten wir die elektrischen Jalousien automatisch runterfahren, das Licht dimmen und die Netflix App aufrufen. Alles mit einem Sprachbefehl. Mit dem integrierten IR-Sender kann die Fernbedienung zudem kompatible TV-Geräte steuern. Fernbedienung verlegt? Mit der Nvidia Shield App am Smartphone kann die Remote gesucht werden (Signalton). Die neue Fernbedienung wird auch einzeln für rund 35 Euro in den Handel kommen.
Die neuen Shield TV Modellen erscheinen übrigens ohne den Shield Controller. Dieser kann immer noch nachgeordert werden. Weitaus beliebter dürfte jedoch die Verbindung eines Playstation DualShock 4 oder Xbox One Wireless Controller sein.
Installation und Einrichtung
Die Installation der Nvidia Shield TV ist denkbar einfach. Wir schließen auf der einen Seite das Stromkabel (1.5 Meter Länge) am Streaming-Player an, auf der anderen Seite das HDMI-Kabel. Hierbei bitte darauf achten, dass das Kabel auch die vollen 18 Gbps Bandbreite unterstützt. Zu günstige Kabel können sich hier als Fehlerquelle herausstellen. Wer möchte, kann auch ein Ethernet-Kabel direkt am Player anschließen und mit dem Router / Heimnetzwerk verbinden. Das HDMI-Kabel wird entsprechend zum Fernseher, Projektor oder AV-Receiver geführt. Vergesst bitte nicht, die erweiterte Farbausgabe am Fernseher für den betreffenden HDMI-Eingang zu aktivieren, damit die HDR-Wiedergabe ohne Probleme funktioniert. Viele neuere Geräte stellen diese bereits automatisch um, bei älteren Geräten muss manuell HDMI UHD Color (Samsung), Ultra HD Deep Color (LG), optimiertes Format (Sony) usw. aktiviert werden. Die Batterien (AAA) liegen bereits in der Fernbedienung und so kann es auch schon losgehen.
Der Installationsprozess der Shield TV ist in rund 5 Minuten abgeschlossen (außer man liest sich alle AGBs durch)
In unserem Testaufbau haben wir die Nvidia Shield TV an einem LG OLED TV E9 aus dem Jahr 2019 angeschlossen. Die Konsole startet automatisch und wir befinden uns wenige Sekunden nach der Installation bereits im Android TV Einrichtungsassistenten wieder. Viel Arbeit wurde uns abgenommen, als wir die Shield über android.com/tv/setup direkt mit unserem Google Konto verbinden. Die restlichen Schritte sind meist rechtliche Zustimmungen zu Diensten und Services, die Google oder Nvidia anbieten (Vielen Dank DSGVO!). Das System ist in rund 5 Minuten startbereit. In einem Zwischenschritt können wir beliebte Apps zur Installation auswählen. Streaming-Apps wie Netflix, Prime Video oder Youtube tauchen nicht auf, da diese bereits ab Werk installiert sind. Zum Start gibt es auch gleich ein kurzes Update der Plattform.
Aufgeräumt, übersichtlich und vor allem: keine Werbung. Android TV 8.0.1 auf dem Shield TV 2019
Kurz darauf finden wir uns auf der Android TV Oberfläche wieder. Die Software-Version 8.1.0 (32.7.301.32) war zum Zeitpunkt unseres Tests aktuell. Die Shield Fernbedienung wurde auf Version v1.06 aktualisiert. In der ersten Ebene (Channel) finden wir unsere meistgenutzten und beliebtesten Apps wieder. Die Auswahl kann beliebig erweitert oder verändert werden. Darunter befinden sich sogenannte „Channels“ die Inhalte der jeweiligen Apps anzeigen. Die Channels können neu sortiert und vertikal verschoben werden. Wer lieber Prime Video unter den Apps angezeigt haben möchte, muss nur wenige Klicks tätigen. Die Android TV 8.1 Oberfläche funktioniert im Rahmen unseres Tests reibungslos und schnell. Nach kurzer Zeit sollten sich auch Nutzer, die noch keine Berührung mit dem System hatten, zurechtfinden.
Endlich Dolby Vision & Dolby Atmos für Shield TV
Netflixs Breaking Bad Film „El Camino“ in Dolby Vision & Atmos auf der Shield TV Konsole
Die gesteigerte Performance weiß Nvidia auch sinnvoll zu nutzen. Eines der größten Mankos wurde mit der neuen Shield-Generation behoben. Mit Dolby Vision hält das beliebte, dynamische HDR-Format Einzug in die Shield-Plattform. Das „perfekten Bild“ wird zudem mit dem 3D Soundformat Dolby Atmos erweitert. Bestätigt wurden Dolby Vision und Dolby Atmos für die Netflix, Amazon Prime Video und die Disney+ App. Letztere soll in Deutschland wohl im Frühjahr 2020 an den Start gehen. Das Bild- und Tonerlebnis lässt sich zum Teil deutlich verbessern. Jedoch kommt es auch hier auf den Content an. Über Kodi und Co. bringen wir Videos mit 4K/HDR zum Laufen, jedoch keine gemuxten Videos mit Dolby Vision. Die Unterstützung scheint somit nur auf App-Ebene zu funktionieren.
Übrigens haben wir nach längerer Zeit die Suche nach einem Dolby Atmos und Dolby Vision Film/Serie auf Prime Video aufgegeben. Angeblich soll nur die OT-Version der Jack Ryan Serie mit 3D Sound und Dolby Vision wiedergegeben werden. Dies funktionierte jedoch bei uns nicht wirklich. Nvidia verspricht Unterstützung für die beiden Formate auf Prime Video, jedoch ist laut unserer Erfahrung kein Content vorhanden. Es können auch DTS:X Inhalte vom Player verarbeitet werden. Auch wenn DTS:X bei den Streaming-Portalen keine große Rolle spielt, dürfte der Support für einige Heimkino-Fans eine willkommene Ankündigung sein.
Neben Dolby Vision und Dolby Atmos ist das neue 4K AI Upscaling das neue Highlight-Feature der neuen Shield TV 2019. Das Standard-Upscaling der Vorgänger-Modelle war vielen Nutzern zu „simpel“ oder brachte keine visuellen Vorteile. Hinter dem Begriff AI verbirgt sich ein angelerntes Neurales Netzwerk. Wir haben es also nicht mit einem selbstständig lernenden „künstlichen Gehirn“ zu tun, wie der Name suggeriert. Die Informationen zu Formen, Farben und Mustern wurden angehäuft und in einen Algorithmus „überführt“. Anhand dieser „Datenbank“ visuellem Wissens, kann das AI Upscaling Bildinhalte in Echtzeit optimieren. Das Feature kann sogar über Updates erweitert und verbessert werden.
Das neue AI Upscaling liefert zum Teil eine deutlich bessere Bildperformance bei niedrig aufgelösten Inhalten mit 720p oder 1080p. Die maximale Bildwiederholungsfrequenz der Inhalte kann 24/30p betragen. 60p Youtube-Videos können somit nicht hochskaliert werden. Das ist aber nur ein kleines Manko, vor allem wenn man die Technologie in Aktion sieht. Um die Funktion nutzen zu können, begeben wir uns erst einmal in die Einstellungen und aktivieren bei Video-Upscaling-Modus > AI-Erweitert und stellen die Detailverbesserung auf „Hoch“ (so unser Vorschlag).
In den Einstellungen können wir das AI Upscaling sowie dessen Intensität auswählen
Nativer 4K Content wird natürlich nicht optimiert. Ansonsten profitieren so ziemlich alle Quellen, egal aus Netflix, Prime Video, Kodi, DAZN oder Youtube. Doch auch beim 4K AI Upscaling setzt eine gewisse Grundqualität des Materials voraus. Sind die Bitraten des Videostreams zu niedrig oder das Bild zu dunkel, kann auch der angelernte Algorithmus auch keine Wunder vollbringen. Im schlimmsten Fall konnten wir subjektiv keine Verbesserung wahrnehmen. Es gibt aber genug Filme und Serien, die deutlich mehr Details präsentieren. Der 1080p Stream von Disneys „Coco“ auf Netflix, bekommt durch AI Upscaling einen zusätzlichen Qualitäts-Boost (obwohl das Material bereits sehr gut aussieht)
Disneys Coco ist ein Paradebeispiel, was das AI Upscaling leisten kann (links Standard / rechts AI Upscaling)
Auch Dokumentationen profitieren zum Teil deutlich. Netflixs „The Keepers“ beschäftigt sich mit einem „Cold Case“ und liefert bereits eine sehr gute Basis-Qualität. Nvidias AI Upscaling legt aber noch eine deutliche Schippe drauf. Dabei wirken die Bildverbesserungen nicht übertrieben, sondern fügen sich perfekt in den Videoverlauf ein.
Die Backstein-Front der Totenhalle, die Struktur der Säulen und der Schriftzug darauf – die Dokumentationen bekommen durch AI Upscaling einen besseren Look (links Standard / rechts AI Upscaling)
Zuletzt haben wir noch John Wick 2 bemüht. In schnellen, actionreichen Szenen wird es schwierig die visuellen Vorteile zu erkennen. Im Standbild und im AI-Demo-Modus (Direkter Vergleich mit Schieberegler) werden die Bildverbesserungen wieder sichtbar. Die ruhigen Szenen wie Nahaufnahmen der Charaktere liefern dagegen einen durchgängigen Beweis für den Qualitätsgewinn.
Nahaufnahmen von Schauspielern wie hier Keanu Reeves in John Wick 2 zeigen viel mehr Details (links Standard / rechts AI Upscaling)
Wir können eigentlich nur empfehlen, die AI Upscaling Funktion grundsätzlich aktiviert zu lassen. Wir haben keine Nachteile durch das Feature feststellen können, weder Bildartefakte noch veränderte Farben oder zunehmendes Bildrauschen. Wer seine Filmsammlung digitalisiert hat und noch einige DVDs und Blu-rays auf dem Heimserver liegen hat, wird dieses Feature lieben. Nvidia hat uns mit seinem 4K AI Upscaling restlos überzeugt.
Workaround für Adaptive Framerates
Die Anpassung der Bildfrequenz lässt sich auf die Menütaste legen. Sozusagen ein Workaround für eine adaptive Framerate Anpassung
Ein großes Manko der Shield Streamin-Player war das fehlen einer adaptiven Framerate-Steuerung. Der Apple TV 4K erkennt (falls aktiviert) die Framerates des Contents (z.B. 24p, 30p, 60p) und spielt diesen mit der nativen Bildwiederholungsrate aus. Das können die neuen Shield TV Konsolen immer noch nicht. Nvidia hat jedoch einen Workaround parat, mit dem die Inhalte mit der korrekten Bildwiederholungsrate ausgegeben werden. Dafür begeben wir uns in die Einstellungen unter Fernbedienung & Zubehör > Menü Schaltfläche Einstellungen anpassen und wählen ganz unten „Bildfrequenz anpassen (Beta)“ aus. Fortan, wenn wir uns Inhalte auf Kodi, Youtube, Netflix & Co. ansehen und die Menütaste einmal betätigen, wird der Bildschirm kurz Schwarz und die Bildausgabe erfolgt in Höhe der nativen Framerates der Inhalte.
Wir haben in unserem Versuchsaufbau einen AV-Receiver zwischengschaltet und die Informationen der HDMI-Signalquelle angezeigt. Wir starten den Content und drücken einmal die Menü-Taste und siehe da: die Framerate wird korrekt angepasst. Wir haben dies mit gängigen Inhalten und Framerates (23.97p, 24p, 30p, 50p, 60p) ausgetestet. Laut unseren Erfahrungen funktioniert dies ganz gut. Wir können nur hoffen, dass diese Beta-Funktion bald finalisiert wird und dann vielleicht in die Bildeinstellungen als „Adaptive Framerate Anpassung“ rutscht. Wir haben Nvidia auch nochmals kontaktiert und hoffen auf Feedback zu diesem Thema.
Youtube in 4K ohne HDR
Ein Manko wie wir finden, ist der fehlende VP9.2 Codec. Somit können Youtube-Videos lediglich in 4K Auflösung in SDR (Standard Dynamic Range) wiedergegeben werden. Ob die Wiedergabe von HDR (High Dynamic Range) Inhalten über ein Firmware-Update nachgeliefert wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar.
Gamestreaming GeFore Now:
Seit einigen Jahren liefert Nvidia mit „GeForce Now“ bereits eine Lösung für Game-Streaming an. Das Thema kommt in den letzten Monaten mit der Berichterstattung über Microsofts Project xCloud oder Google Stadia so richtig ins Rollen. Die neuen Streaming-Player haben Zugang zur neuen GeForce Now Cloud und liefern damit auch AAA-Titel in 1080/60p aus. Es können zudem mehrere Controller für Local-Multiplayer-Spiele angeschlossen werden.
Mit Geforce Now bietet Nvidia bereits seit Jahren einen Game-Streaming-Service an
Leider hatten wir zum Test noch keinen GeForce Now Zugang, da sich die Plattform noch in der Beta-Phase befindet. Mehrere hunderttausend Spieler nutzen GeForce Now bereits und viele Nutzer haben sich in eine Warteliste eingetragen, um den Gamestreaming-Service testen zu können. Bereits ab der Anmeldung, stehen dem Spieler bereits 40 kostenlose Spiele zur Verfügung, wie z.B. „Tomb Raider“ (siehe Bild).
Wir können somit ledlich von der Nvidia Präsentation berichten. Im Headquarter in München wurde uns die Nvidia Shield TV 2019 ausführlichst vorgestellt. Wir durften auch eine Runde Fortnite über GeForce Now antesten. Die Eingaben des Controllers werden über die Konsole an die Nvidia Server gesendet, verarbeitet und als Video-/Audiostream zurückgesendet. Erhöhter Input Lag könnte zur Gefahr für Game-Streaming werden. Die Eingabeverzögerung war für uns jedoch nicht spürbar und bewegt sich sicherlich auf Konsolenniveau. Nvidia verspricht die Verzögerung weit unter 100ms zu halten. Auch die visuelle Präsentation hat keine Wünsche offen gelassen. Um GeForce Now flüssig genießen zu können, empfiehlt Nvidia die Verbindung via Ethernet.
Unterschied zwischen Nvidia Shield TV und PRO
Es gibt neben der Standardversion des Players auch eine neue PRO-Variante. Alle wichtigen neuen Features wie Dolby Vision, Dolby Atmos oder AI Upscaling werden von beiden Versionen unterstützt. Bereits visuell kann man die Geräte ganz klar voneinander trennen. Die PRO nutzt das „alte“ Design der Shield Konsole aus 2017. Die Fernbedienung ist bei beiden Versionen die gleiche. Es gibt jedoch noch ein paar Änderungen an der Hardware. Der Arbeitsspeicher wird auf 3 GB erweitert und der interne Speicher beträgt 16 GB. Durch den erweiterten RAM ist es der Konsole auch möglich einen Plex Media Server (nicht nur Client) aufzusetzen um Inhalte über das Heimnetzwerk in 1080p zu streamen. Advanced Android Games wie Half-Life 2, Portal 2 oder Borderlands 2, werden ebenfalls erst durch den erweiterten Arbeitsspeicher spielbar. Wer Spiele über Twitch live aufnehmen und streamen möchte, kann dies ebenfalls nur mit der PRO-Version.
Vergleich zwischen der Nvidia Shield TV 2019 und der PRO-Variante
Zudem kann die Nvidia Shield TV PRO in Samsungs IoT-System Smartthings eingebunden werden. Ein microSD-Kartenleser ist nicht vorhanden. Dieser wird durch zwei USB 3.0 Ports ersetzt. Die PRO-Variante ist für Heimkino-Enthusiasten und „Gadget-Geeks“ gedacht, die wirklich das letzte Quäntchen aus ihrem Entertainment-System holen möchten. Für das geringfügige Upgrade werden 219 Euro fällig.
Fazit Nvidia Shield TV 2019
Nvidia hat genau an den richtigen Hebeln angesetzt. Dolby Vision, Dolby Atmos und das 4K AI Upscaling bieten einen deutlichen Mehrwert gegenüber den Vorgänger-Modellen. Dazu kommt noch der praktische Formfaktor, die perfekt überarbeitete Fernbedienung und der günstigere Preis von 159 Euro (UVP). Eine Erwähnung verdient auch der vorbildliche Support von Nvidia. Seit dem Start der Plattform wurden bereits über 20 „Experience Upgrades“ ausgerollt, die nicht nur Fehlerbehebungen, sondern auch neue Features mit sich gebracht haben. Diese Unterstützung wird auch mit der neuen Generation fortgesetzt!
Die Nvidia Shield TV Pro ist auf Heimkino-Enthusiasten ausgelegt und kostet 219 Euro (UVP)
Das System lief in unserem Praxistest stabil ohne Fehler. Der Stromverbrauch unter Last beträgt um die 7-10 Watt und fällt somit auf der Stromabrechnung nicht ins Gewicht. Wer sich selbst als „Power User“ der Nvidia-Plattform bezeichnen würde, der sollte vielleicht ein paar Euro mehr in die PRO-Variante investieren. In unseren Augen (und Ohren) ist die Nvidia Shield TV 2019 der aktuell beste 4K HDR Streaming Player auf dem Markt.
Der chinesische Hersteller Anker ist dafür bekannt Tech-Produkte von Kopfhörern über Saugroboter bis hin zu Lautsprechern zu sehr guten Preis- / Leistungsverhältnissen anzubieten. Im Test wollen wir herausfinden, ob das auch auf die Soundbar Soundcore Infini Pro zutrifft. Für nur ca. 260 Euro bietet sie Dolby Atmos.
Anzeige
Die Infini Pro ist eine Soundbar, die monatelang in Deutschland nicht lieferbar gewesen ist. Mittlerweile ist sie aber erneut via Amazon.de bestellbar. Der Preis ist mit 259,99 Euro recht aggressiv angesetzt. Kann dabei wirklich guter Klang das Ergebnis sein? Zu diesem verhältnismäßig niedrigen Preis Dolby Atmos zu bieten, das klingt interessant. Im Grunde handelt es sich hier aber um eine 2.1-Soundbar, dass da kein Atmos-Erlebnis wie bei hochpreisigeren Modellen das Ergebnis sein kann, ist wiederum ebenfalls vorhersehbar.
Bevor wir uns das gute Stück nun weiter im Test anschauen, ist es sinnvoll einen Überblick über die wichtigsten Eckdaten zu bieten. Unten findet ihr die Spezifikationen der Anker Soundcore Infini Pro.
So wird sie geliefert: Die Anker Soundcore Infini Pro
Anker Soundcore Infini Pro – Technische Daten:
Treiber: Zwei 3-Zoll-Subwoofer, Zwei 2,5-Zoll-Mid-Range-Treiber, 2 Zwei 1-Zoll-Tweeter, Zwei Bass-Ports
Leistung: 120 Watt
Decoder: Dolby Digital, Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Atmos
Equalizer-Modi: Movie, Music, Voice
Schnittstellen: Bluetooth 5.0 (A2DP1.2, AVRCP1.5 und SBC), HDMI (Out; ARC), HDMI (In), Optical, AUX-In (3,5 mm), USB (nur für Service), DC-Netzteil
Bluetooth-Reichweite: 10 m
Besonderheiten: Dolby Vision Passthrough
Maße / Gewicht: 930 x 120 x 61 mm / 3,3 kg
Preis: 259,99 Euro
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns den Lieferumfang und die Verarbeitung der Soundbar an. Anschließend werden wir uns natürlich den Klang im Hinblick auf Filme und Serien anschauen – also das Heimkino-Erlebnis. Da sich die Soundcore Infini Pro aber auch zum Musikhören einspannen lässt, da bietet sich die kabellose Verbindung mit mobilen Endgeräten via Bluetooth 5.0 an, widmen wir uns anschließend auch jenem Aspekt. Klar, dass wir am Ende natürlich auch ein Fazit mit einer potenziellen Kaufempfehlung ziehen.
Lieferumfang und Verarbeitung
Die Anker Soundcore Infini Pro ist optisch weder ein Hingucker noch ein Schandfleck: Vielmehr kann man das Design als typische Soundbar beschreiben. Aus dem Rahmen fällt der schwarze, flache Riegel also innerhalb der Konkurrenz nicht.
Links sitzen die Bedienfelder
An der Oberseite sitzen dabei links auch einige Bedienfelder für das An- und Ausschalten, die Lautstärke und die Wahl des Zuspielers. Oben sitzen auch die Symbole, welche euch das aktuelle Lautstärke-Level, die gewählte Eingangsquelle sowie den Sound-Modus anzeigen.
Die Status-LEDs befinden sich an der rechten Seite der Soundbar
Leider erkennt man die Informationen der LED-Anzeigen logischerweise nur dann, wenn man von oben auf die Soundbar schaut. Kann man also zwiegespalten sehen – andererseits stören die Anzeigen auf diese Weise nicht, wenn man gen TV blickt.
Der Lieferumfang der Infini Pro
Zwangsweise muss man die Bedienung direkt an der Anker Soundcore Infini Pro ohnehin nicht verwenden, denn im Lieferumfang liegt natürlich eine Fernbedienung bei. An der Remote lässt sich praktischerweise auch die Bass-Einstellung anpassen, was gerade abends in einem Mietshaus sicherlich bei vielen Zuhörern willkommen ist.
Alternativ lassen sich dieselben Settings, welche über die Fernbedienung anpassbar sind, auch über die offizielle Soundcore-App steuern. Die App gibt es für Apple iOS und Android. Wer mehrere Soundcore-Produkte besitzt, kann nicht nur die Infini Pro, sondern auch andere Lautsprecher wie den Motion+ oder Kopfhörer wie den neuen Liberty 2 Pro über die App steuern. Praktische Schaltzentrale also.
Diese Anschlüsse sitzen an der Rückseite
Als Schnittstellen hält die Infini Pro fein säuberlich geordnet einen HDMI-Ausgang mit ARC, einen HDMI-Eingang, Optical, 3,5-mm-Cinch und das (natürlich nicht phsyisch sichtbare) Bluetooth 5.0 bereit. Alles in allem passt hier bei der Ausstattung alles. Zwar mag diese Soundbar nicht besonders aus dem Rahmen fallen, das Gehäuse wirkt aber schlicht und stabil und lässt sich unauffällig ins Wohnzimmer integrieren.
Lob für Anker: Im Lieferumfang der Soundbar liegen auch direkt Kabel für HDMI und Optical bei.
Der Klang bei Filmen und Serien
Die Soundcore Infini Pro kann man angesichts des Preises der Einstiegsklasse zuordnen. Da gibt es natürlich auch von LG, Samsung, Teufel und Co. Modelle, mit denen sich Ankers Modell in dieser Preisklasse messen muss – etwa Teufels Cinebar One. Ankers Modell bietet aber für seinen Preis mit 120 Watt überdurchschnittliche Leistung und mit Dolby Atmos zudem in diesem Bereich ein Alleinstellungsmerkmal. Aber kann Dolby Atmos bei einer solchen 2.1-Soundbar wirklich etwas herausreißen?
Nun ja, das sollte man mit Vorsicht genießen. Atmos simuliert an teureren Soundbars ja recht effektiv, wie der Klang sich auch in der Höhe abspielen kann und es sich tatsächlich so anhört, als würde Regen von der Decke tropfen. Diesen Effekt konnten wir bei der Infini Pro beim besten Willen aber nicht heraushören, wenn wir z. B. aktuelle Filme wie „X-Men: Dark Phoenix“, „Toy Story 4“ (US-Import) oder „Spider-Man: Far From Home“ (US-Import) jeweils auf UHD Blu-ray im Originalton mit Dolby Atmos herausgefordert haben – an den Tonspuren der jeweiligen Blockbuster haperte es nicht.
Macht sich dekorativ: Das Design der Infini Pro ist sehr neutral gehalten
Generell ist die Infini Pro dennoch zu ihrem Preis eine wirklich gute Möglichkeit sich über die TV-Lautsprecher hinaus zu entwickeln. Dialoge sind gut abgesetzt und klar herauszuhören, die Bässe erstaunlich kräftig und auch die Mitten kommen präzise. In den Höhen schwächelt die Infini Pro vielleicht minimal, der Sound ist also schon etwas basslastig und nicht ganz so spritzig, wie man sich das vielleicht erhoffen würde.
Insgesamt liefert die Anker Soundcore Infini Pro aber zu ihrem Preis eine durchaus beeindruckende Vorstellung ab, da man ja immer beachten sollte, dass man nur ca. 260 Euro, bzw. in den häufigen Angeboten bei Amazon.de sogar nur 190 Euro, auf den Tisch legen muss. Wer allerdings vorwiegend Lust auf den objektbasierten Klang von Dolby Atmos verspürt, sollte aus unserer Sicht lieber etwas länger sparen und zu einem teureren Modell greifen.
Der Klang beim Musikhören
Es ist, wie wir bereits erwähnt haben, auch möglich die Infini Pro zum Musikhören einzuspannen. Im Jahr 2019 dürften die meisten Nutzer das wohl wie wir erledigen: Bluetooth anknipsen, Smartphone aus der Tasche geholt, Streaming-Anbieter der Wahl aktiviert und ab geht die Post. Musik ist aber nicht unbedingt die Paradedisziplin dieser Soundbar. Klar, wer mal eine DVD oder Blu-ray mit einem Konzert einschmeißt, der freut sich über den gegenüber TV-Lautsprechern deutlich verbesserten Klang.
Die Anker Soundcore Infini Pro ist im Angebot auch mal für 190 Euro zu haben
Allerdings ersetzt die Anker Soundcore Infini Pro da keine Anlage oder auch nur Bluetooth-Lautsprecher höheren Niveaus – wie z. B. die Edifier S880DB, die wir gerne im Alltag zum kabellosen Musikgenuss verwenden. Uns klingt die Infini Pro im Vergleich zu einem derartigen Stereo-Lautsprecher-System nicht differenziert genug. So hört man eben doch heraus, dass die Soundbar primär für die Film- und Serienwiedergabe optimiert wurde.
Über die Lautstärke kann man sich hingegen nicht beklagen: Der Riegel macht ausreichend Dampf, um von seiner Standposition aus auch mittelgroße Wohnzimmer angemessen zu beschallen. Wer die Anker Infini Pro vielleicht im Schlafzimmer einsetzen will, kann wiederum dann durchaus abwägen auf einen zusätzlichen Bluetooth-Lautsprecher zu verzichten, wenn damit nur mal gelegentlich zur Morgenroutine ein paar Liedchen erschallen sollen.
Sonstige Anmerkungen
Die Anker Soundcore Infini Pro beherrscht auch Dolby Vision Passthrough, was für einige Anwender sicherlich wichtig ist. Dabei geht die Ersteinrichtung einwandfrei von der Hand: Einfach per HDMI an den TV anschließen und wiederum den Zuspieler ebenfalls via HDMI, zumindest wenn Atmos genossen werden soll, an die Soundbar gehängt. Funktionierte in unserem Fall in Kombination mit einer Xbox One X alles sofort ohne irgendwelche Auffälligkeiten.
Preis und Leistung sind von Anker gut ausbalanciert worden
Als Sound-Modi stehen im Übrigen zur Verfügung: Filme, Musik, Stimme (z. B. für Podcasts oder Radio) oder Surround. Feingliedrige Anpassungen, etwa über einen Equalizer, könnt ihr nicht vornehmen. Wir haben dabei natürlich alle Modi mal durchprobiert, empfinden sie aber ein wenig als Blendwerk. So dürften die meisten Anwender am besten damit beraten sein einfach „Surround“ als Modus zu wählen und dieses Setting dann so zu belassen.
Fazit Anker Soundcore Infini Pro
Die Anker Soundcore Infini Pro ist zu ihrem Preis von 260 Euro bzw. manchmal auch nur 190 Euro im Angebot eine lohnenswerte Soundbar, welche eine erhebliche Aufwertung gegenüber Standard-TV-Lautsprechern beim Film- und Seriengenuss darstellt. Von dem Atmos-Klang sollte man sich allerdings nicht zu viel versprechen. Zwar ist die Atmos-Verarbeitung durchaus ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Preisklasse, wirklich objektbasierten Surround-Sound kann man hier aber nicht erwarten.
Soundcore Infini Pro: Aus unserer Sicht ihr Geld wert
Auch für die Musikwiedergabe ist die Infini Pro eher eine Notlösung und ersetzt keine Anlage oder preislich vergleichbare Bluetooth-Lautsprecher. In ihrem Hauptgebiet, bei Filmen und Serien, macht die Infini Pro aber definitiv Laune. Außerdem passen auch Ausstattung und Verarbeitung bzw. sind für diese Preisklasse sogar eher als überdurchschnittlich zu betrachten.
Aus unserer Sicht verdient die Anker Soundcore Infini Pro also definitiv eine Kaufempfehlung. Das gilt speziell dann, wenn man sie zum Angebotspreis ergattern kann.
Wir haben von Zhiyun vor einiger Zeit bereits den Gimbal Smooth 4 getestet. Zeit ein weiteres Modell im Review genauer unter die Lupe zu nehmen: den Smooth Q2.
Anzeige
Der Zhiyun Smooth 4 hat uns letztes Jahr sehr gut gefallen, sieht man von der hauseigenen App des Herstellers ab, welche durch schlechte Bedienbarkeit und Fehler, wie ein konstantes Fokus-Pumpen bei Video-Aufnahmen nicht zu empfehlen gewesen ist. Nun haben wir ein Testmuster des Smooth Q2 erhalten. Dieser Gimbal ist ebenfalls für Smartphones konzipiert, das Design weicht aber stark vom Smooth 4 ab.
So ist der Zhiyun Smooth Q2 deutlich kompakter gestaltet worden und auch die Verarbeitung und der Funktionsumfang weisen Unterschiede auf. Hier kann das neue Modell sogar bei den Materialien mehr punkten, denn fast das gesamte Gehäuse besteht aus Metall und fühlt sich daher noch eine Spur wertiger an, als beim Smooth 4. Dafür kostet der neue Smooth Q2 dann auch etwas mehr. Er liegt aktuell bei 149 Euro, während es den Smooth 4 bereits für 99 Euro in Deutschland im Handel gibt.
Der Zhiyun Smooth Q2 wird so geliefert
Zunächst werfen wir nun mal einen Blick auf die Ausstattung und Verarbeitung, bevor wir und mit der Bedienung beschäftigen und parallel noch einmal einen Blick auf Zhiyuns offizielle App werfen. Immerhin hatte der Hersteller ja nun über ein Jahr Zeit die Funktionalität zu verbessern. Natürlich zeigen wir euch im Anschluss einige Video-Ergebnisse, die wir mit einem aktuellen Smartphone gefilmt haben bzw. genauer gesagt mit dem Xiaomi Mi Note 10. Zum Schluss ziehen wir natürlich ein Fazit mit unserem Gesamteindruck.
Ausstattung und Verarbeitung
Zhiyun spendiert im Lieferumfang des Smooth Q2 neben dem Gimbal selbst auch noch ein USB-Kabel (Typ-C) zum Aufladen, eine Handschlaufe und ein Benutzerhandbuch. Spannend: Die Halterung, in welche das Smartphone am Gimbal bugsiert wird, ist abnehmbar. Uns erschließt sich der Sinn allerdings nicht ganz, denn kaum jemand dürfte die Halterung dauerhaft an seinem Phone belassen wollen. Und um mal eben eine Aufnahme zu kontrollieren und danach weiter zu Filmen, kann man das Gerät auch im Gimbal belassen. Allerdings stört diese Möglichkeit natürlich auch nicht.
Der Zhiyun Smooth Q2 kommt ohne viel Tamtam daher
In den Gimbal passen Smartphones mit einem minimalen Gewicht von 75 g und einem maximalen Gewicht von 260 g. Die Halterung lässt sich von 65 bis auf 86 mm Breite verstellen. Bis auf wenige Ausnahmen sollten also alle aktuellen Smartphones im Zhiyun Smooth Q2 ihren Platz finden. Der Gimbal selbst wiegt 380 g und misst 204 x 102 x 41,5 mm. Mit einer Akkuladung soll er ca. 17 Stunden lang auskommen. Die Ladezeit beträgt etwa 3 Stunden.
Der Gimbal kann dabei folgendermaßen stabilisieren / sich bewegen: Pan 360°, Roll 265° und Tilt 305°. Die Bedienelemente am Gimbal sind dabei deutlich aufgeräumter und reduzierter als beim Smooth 4. Es gibt nämlich nur einen Power-Button, eine Aufnahme-Taste sowie einen kleinen Stick, der das Wechseln des Modus per Klick erlaubt und den Gimbal steuern kann. Die Haptik ist dabei dem Smooth 4 deutlich überlegen, denn nicht nur das Metallgehäuse wirkt wertiger, der Griff ist mit einer angenehen Gummierung überzogen, die Schweiß abweist. An der Rückseite gibt es keine zusätzlichen Tasten.
Der Akku des Zhiyun Smooth Q2 ist herausnehmbar
Doch zurück zur Verarbeitung: Die Einkerbungen in der Halterung, in welcher das Smartphone der Wahl Platz findet, sind natürlich mit einer Polsterung / Gummierung versehen, damit euer Gerät nicht beschädigt wird. Herausfallen kann es nicht, da die Halterung ziemlich stramm sitzt. Leider legt kein Gestell bei, mit dem man den Gimbal auf einer festen Oberfläche platzieren könnte – das sah beim Smooth 4 dann etwas besser aus. Wer bereits ein kleines Stativ besitzt, kann den Gimbal aber darauf montieren, denn an der Unterseite des Griffs befindet sich ein entsprechendes 1/4-20-Gewinde.
Positiv finden wir auch, dass der Zhiyun Smooth Q2 via USB Typ-C lädt. So benötigt man kein zusätzliches Kabel. Leider gibt es aktuell immer noch viele Accessoires, die auf Mikro-USB setzen. Insgesamt hinterkässt der Zhiyun Smooth Q2 also bei der Verarbeitung und Ausstattung einen tollen Eindruck.
Die App ZY Play
Auf die App ZY Play hatten wir ehrlich gesagt wenig Lust, denn im letzten Test erwies sie sich als Totalausfall. Mittlerweile ist über ein Jahr vergangen, da kann man Zhiyun also durchaus eine zweite Chance geben. Denn mit der offiziellen App sind zusätzliche Funktionen wie Zeitraffer-Aufnahmen, Gesichts- und Objektverfolgung, Zeitraffer-Videos und weitere Spielereien möglich.
Die App Zhiyun Play taugt leider weiterhin wenig
Es ist dabei übrigens keine Pflicht die offizielle App zu verwenden. Wenn es euch im Wesentlichen auf die Stabilisierung ankommt, verrichtet der Gimbal natürlich auch einfach so seinen Dienst und lässt sich beim Filmen über die Bedienfelder steuern. Falls ihr aber eben die erwähnten Zusatzfeatures verwenden wollt, dann benötigt ihr für den Zhiyun Smooth Q2 auch die offizielle App ZY Play.
Das interessanteste Feature ist dabei wohl der Dolly Zoom, auch Vertigo-Effekt genannt, der durch den gleichnamigen Film von Alfred Hitchcock berühmt geworden ist. Dabei bewegt ihr euch von einer Person oder einem Objekt langsam weg, zoomt aber während euerer Bewegung ins Bild hinein. Das führt dazu, dass die Person / das Objekt gleich groß im Bild bleibt, während sich die Umgebung verschiebt. Dieser Effekt kann extrem cool aussehen, wenn er gelingt.
Die App Zhiyun Play begeistert uns nicht
Wir haben allerdings abermals einige Male mit der App Herumprobiert, so wie wir es auch schon beim Zhiyun Smooth 4 taten, und konnten den Dolly Zoom nicht brauchbar mit der App nachstellen. Immerhin hat Zhiyun es jedoch geschafft das nervige Fokus-Pumpen, welches für uns das Filmen mit ZY Play letztes Jahr im Grunde komplett unmöglich machte, auszumerzen. Dennoch ist die Bildqualität mit dieser App nach unserem Eindruck merklich schlechter als mit der Standard-App von Xiaomi an unserem Mi Note 10. Von Filmic Pro wollen wir hier erst gar nicht anfangen, denn die kostenpflichtige App ermöglicht nochmals höhere Bitraten und mehr Einstellungsmöglichkeiten.
Unser Fazit zu ZY Play bleibt daher: Es ist schön, dass der Hersteller sich bemüht mit der eigenen App Mehrwerte zu schaffen. In der Praxis gelingt das aber nur mäßig und wir empfehlen einfach bei der gewohnten Kamera-App zu verbleiben. Da die Verwendung von ZY Play kein Muß ist, wollen wir mit Zhiyun auch nicht zu hart ins Gericht gehen. Denn direkt am Gimbal lässt sich ebenfalls einiges einstellen.
Zhiyun Smooth Q2: Da sind die Bedien-Modi
So könnt ihr direkt am Gimbal zwischen folgenden Modi wählen:
Pan-Follow (Standard): Der Gimbal bewegt die Kamera langsam nach Links / Rechts, wenn man den Griff entsprechend bewegt.
Lock: Die Kamera bleibt auch bei Bewegungen immer in die gleiche Richtung ausgerichtet.
Follow: Ähnlich Pan-Follow, aber der Gimbal lässt die Kamera auch nach Oben / Unten folgen.
POV: Wie der Follow-Modus, aber die Kamera wird auch geneigt, wenn der Griff geneigt wird.
Vortex: Das Smartphone wird nun wie eine Taschenlampe gehalten und kann mit dem Joystick gedreht werden. Lässt sich als Stilmittel einsetzen.
Passt also von der Bedienung her und liefert das, was man von einem Gimbal erwartet.
Video-Beispiele und weitere Anmerkungen:
Wir haben den Zhiyun Smooth Q2 in Verbindung mit einem Xiaomi Mi Note 10 getestet – dem neuen Penta-Kamera-Smartphone mit 108 Megapixeln von Xiaomi. Ein Problem gibt es dabei: Das Smartphone verfügt auch über eine Ultra-Weitwinkel-Linse, die auch bei Videos zum Einsatz kommen kann. Dann hat man aber einen Teil des Motors im Bild. Zhiyun ist dieses Problem bekannt, so dass man dafür in der offiziellen App einen bestimmten Modus (dreifacher Klick auf die Aufnahme in ZY Play) aktivieren kann. Alternativ kann man auch den Winkel etwas manuell anpassen: im Klartext also den Gimbal etwas schräg halten. Das Problem ergibt sich durch das sehr kompakte Design des Q2. Mit der Hauptlinse des Xiaomi Mi Note 10 hatten wir aber keine Probleme.
Die Ergebnisse, die wir mit dem Zhiyun Snooth Q2 erreicht haben, sind dabei sehr gut mit dem Smooth 4 des Unternehmens vergleichbar. Tatsächlich erzielten wir sogar noch ruhigere Aufnahmen, was aber auch unserem Smartphone-Wechsel geschuldet ist: Das Xiaomi Mi Note 10, welches wir eingesetzt haben, bringt von Haus aus nämlich auch bereits eine gute optische Stabilisation mit. So nutzten wir beim Test des Smooth 4 noch das Xiaomi Mi 8.
Im ersten Schritt oben eimmal der Link zum kompletten Video, aufgenommen mit dem Xiaomi Mi Note 10. Der Clip beginnt ohne die Hilfe des Gimbals. Wir haben also jeweils eimmal ohne und einmal mit der eigenen Stabilisation des Geräts gedreht – wie man sieht, ist bereits jene gar nicht so schlecht, bietet aber natürlich noch Luft nach oben, denn Bewegungen sind sehr wohl zu erkennen.
Hier folgen ab ca. 1:48 Minuten wiederum zwei Videos mit dem aktiven Zhiyun Smooth Q2 im Modus „Lock“ und anschließend „Pan Follow“ beim Gehen. Letzterer Modus dürfte für die meisten Anwender der Standard sein. Hier hat man guten Spielraum, da der Gimbal sich nach links und rechts mitbewegt. Beim Lock-Modus verbleibt der Gimbal stets gleich ausgerichtet, so dass man quasi eine Art Kamerfahrt erreicht, ähnlich wie bei der Verwendung eines Sliders oder eines Dollys.
Anschließend (ab ca. 3:12 Minuten) haben wir die Beine in die Hand genommen -- der erste Videoausschnitt zeigt, wie sich das Xiaomi Mi Note 10 dann mit und ohne Stabilisator bei einer Videoaufnahme beim Laufen schlägt. Da wackelt das Bild also allzu deftig -- kann man in beiden Fällen eher als unbrauchbar bezeichnen, wenn man nicht absoluter Shaky-Cam-Fan ist.
Laufen wir hingegen mit dem Zhiyun Smooth Q2 (ab ca. 4:21 Minuten) los, dann verhält es sich sowohl im Lock- als auch im Pan-Follow-Modus schon anders. Das Bild ist deutlich ruhiger und man erhält eine sehr flüssige und stabile Bewegung -- klasse! Der „Dreher“ jedoch beim ersten Versuch einmal am Ende zu sehen ist, wurde von uns extra belassen, da er zeigt, dass der Gimbal auch durcheinander kommen kann, wenn man zu rasant läuft und er versucht zu korrigiren.
Welche Art der Verwendung euch am besten gefällt, ist Geschmackssache und steht dem Nutzer natürlich frei. Uns geht es vor allem darum zu zeigen, dass die Kameraführung durch den Einsatz des Zhiyun Smooth Q2 deutlich ruhiger wird.
Das Filmen mit dem Smooth Q2 lief für uns im Übrigen sehr intuitiv ab, denn es ist stark vergleichbar mit dem Smooth 4. Viel falsch machen kann man ohnehin nicht: Anschalten, gewünschten Modus auswählen und loslegen – so einfach ist das.
Fazit
Der Zhiyun Smooth Q2 verzichtet auf den rückseitigen Button des Smooth 4, der bei schnellen Schwenks für noch flüssigere Ergebnisse sorgen soll bzw. die Empfindlichkeit erhöhen kann. Dafür ist das neue Modell deutlich (!) kompakter und deswegen aus unserer Sicht im Alltag ein wesentlich praktischerer Begleiter. Denn mal ehrlich: Die Größe ist bei so einem Gimbal für viele Nutzer ein sehr wichtiger Faktor. Denn wenn man, um mit dem Smartphone zu filmen, eine riesige Tasche für einen Gimbal einstecken muss, dann könnte man auch direkt eine Kameratasche samt Systemkamera einstecken.
Der Zhiyun Smooth Q2 bekommt von uns eine Empfehlung
Der Zhiyun Smooth Q2 ist leichter verstaut und bietet ähnlich gute Ergebnisse wie der Smooth 4. Nun fällt das Gerät sonst nicht irgendwie besonders aus dem Rahmen und böte Bahnbrechendes. Und die offizielle App, ZY Play, ist immer noch relativ unbrauchbar. Dafür ist das Niveau der Verarbeitung deutlich gesteigert worden, denn der Smooth Q2 besteht größtenteils aus Metall und die Gummierung am Griff verbessert die Haptik spürbar.
Wir bewerten den Smooth Q2 daher als perfekten Gimbal für Reisen, den man ohne großes Nachdenken immer locker mit einstecken kann, weil er wenig Platz braucht. Erfahrene Filmemacher mögen manche Bedienmöglichkeiten direkt am Griff vermissen, denn da gibt sich der Smooth Q2 eher reduziert. Das ist wiederum für Anfänger aber eher ein Vorteil, denn das Design ist schlicht-elegant statt überladen. Klar, der Smooth 4 bietet da mehr Möglichkeiten, wir denken aber, dass die meisten Gelegenheits-Videomacher mit dem kleineren und portableren Smooth Q2 das bessere Geschäft machen.