Einleitung, Inbetriebnahme & Design

Wir freuen uns, dass wir zu unserem ersten, ausführlichen 4K Fernseher Test so ein prominentes und viel diskutiertes Modell begrüßen dürfen. Samsungs Q9FN (GQ65Q9FN) Flaggschiff aus dem 2018 QLED-Lineup mit 65 Zoll (165 cm). Das Gerät hat im Laufe des Jahres einige Awards abgeräumt und sich auch in den Top-Listen diverser Nachrichtenportale nach oben gearbeitet.
Es gibt jedoch auch Kritik an dem Modell. Es ist schön, dass Samsung in seinem 2018-TV-Lineup wieder QLED-Modelle mit direktem LED-Backlight anbietet (QLEDs in 2017 waren alle EDGE-LED). Es scheint aber fast so, dass der Hersteller mit einem zu aggressiven Local Dimming-Algorithmus arbeitet. Auch die Interpretation der Bildinhalte variiert je nachdem, was für Signale beim TV ankommen.
Mit unserem Test wollen wir euch einen unverblümten Blick auf die Vor- und Nachteile des Q9FN bieten. Basierend auf Messungen mit professionellem Gerät, Expertise und der direkten Korrespondenz mit dem Hersteller.
Inbetriebnahme & Design
Willkommen in unserer Testredaktion. Am Anfang muss der Q9FN natürlich erst einmal aufgestellt werden. Der TV ist gut verpackt und einfach zu entnehmen. Beim Auspacken und Aufstellen sollten dennoch 2 Personen vorhanden sein, besonders bei der 65 Zoll Variante. Das Aufstellen erfolgt mit dem im Lieferumfang enthaltenen Standfuß, welcher mit 4 Schrauben befestigt wird. Wenn der TV erst einmal steht wird das dünne „One Invisible Cable“ mit der One Connect Box verbunden. Diese wird wiederum mit der Steckdose und ggf. mit den TV-Buchse (Satellit-Kabel-Antenne) verbunden. Auch alle Zuspieler wie Konsolen, 4K Blu-ray Player oder AV-Receiver finden direkt an der Connect-Box ihren Platz.
Die Erstinstallation des Samsungs Q9FN ist einfach und auch für Laien gut erklärt. Schritt für Schritt werden alle wichtigen Punkte abgearbeitet. Wir wählen Sprache und Region aus, verbinden uns mit dem Internet (WLAN 2,4 GHz und 5,00 GHz oder LAN), starten den Sendersuchlauf oder installieren noch ein paar zusätzliche Apps. Wer jedoch viele Apps nutzt und viele, lange Passwörter eingeben muss, der verbringt schon ein bisschen Zeit mit der Erstinstallation. Das wird aber eher die Ausnahme sein. Für diesen „Sonderfall“ stellt Samsung das „Mobile Setup“ bereit. Von einem Android Smartphone mit Samsung-Konto können alle relevanten Informationen (inkl. WLAN-Key und Passwörter für Streaming-Apps) innerhalb weniger Sekunden übertragen werden. Das setzt jedoch ein Samsung Smartphone, oder ein Android-Gerät mit Smart Things-App voraus. Während der Einrichtung werden angeschlossene externe Geräte wie Receiver, Blu-ray Player oder Spielekonsolen automatisch vom TV erkannt und die UHD Color Option (Volle 18 Gbps via HDMI für 10-bit + REC.2020), sofern verfügbar, gesetzt. Dadurch werden HDR HDMI Quellen korrekt angezeigt. Im Anschluss kann man sein Smart Hub individuell einrichten und so z.B. seine favorisierten Apps hinzufügen.

Das Design des Samsung 2018 Q9FN QLED TV ist ausgezeichnet. Der TV hat ein modernes, schlichtes Design, das gut in jede Einrichtung passt. Es gibt auch zwei alternative Standfüße, sodass man sich aussuchen kann welcher besser in die jeweilige Einrichtung passt (Nicht im Lieferumfang enthalten).

Der Bildschirm ist in einem schmalen Rahmen eingefasst. Von der Seite sieht man die erhöhte Bautiefe, die natürlich dem direkten LED-Backlight geschuldet ist. Man erkennt auch eine Anlehnung an Samsungs „The Frame“ Lifestyle TV. Das Gerät wirkt aufgrund seinen schlanken Standfußes jedoch nicht sehr wuchtig. Der Q9FN besitzt eine gute Verarbeitungsqualität. Zwar gibt es eine Menge Plastik, aber der Rahmen und der Standfuß sind aus Metall und entsprechend hochwertig. Wie beim Q8FN gibt es etwas Spiel in der Rückwand (Spaltmaß), aber nicht genug, um irgendwelche Probleme zu verursachen.

Die One Connect-Box ist größer als die letztjährige Version, da das Netzteil nicht mehr im TV, sonder in der Anschlussbox integriert ist. Bei der Wandmontage muss nur noch das dünne One-Invisible-Cable zum Q9FN geführt werden.
Ausstattung und Anschlüsse

Wenn der TV erst einmal steht wird er mittels One Connect Box verbunden. An dieser befinden sich alle Anschlüsse wie die vier HDMI Eingänge mit voller Bandbreite (18 Gbps) und aktuellster HDMI-Version 2.0b (4k, 60hz, 10bit, REC.2020). Zusätzlich gibt es Anschlüsse für die Twin-Satelliten-Tuner sowie den Single-Kable/Antennen-Tuner. Ein CI+ Slot für Bezahlfernsehen ist ebenfalls vorhanden. Ethernet (LAN) und ein ein optisch-digitaler Ausgang (Toslink) gehört natürlich zum „guten Ton“. WiFi ist integriert.

Am TV-Gerät selbst gibt es nur einen Anschluss für das One Invisible Cable (5 Meter im Lieferumfang enthalten). Über dieses werden nicht nur die Audio- und Bildsignale übertragen, das Display wird auch mit Strom versorgt. Recht beeindruckend, wenn man bedenkt, dass der 65 Zöller mit weit über 1.000 nits Spitzenhelligkeit strahlt. Somit kann man den Q9FN auch wirklich flexibel im Raum platzieren und muss sich keine Sorgen um einen Strom- oder TV-Anschluss machen. Die One Connect Box wird dort aufgestellt, wo sie am besten eingesetzt werden kann. Gerne in der Nähe der Signalquellen (AV-Receiver, Spielekonsole, 4K Blu-ray Player usw.). Mit einer 15 Meter Variante des One Invisible Cable (separat erhältlich) könnte man die One Connect Box eigentlich auch beim Nachbarn platzieren.

Die Fernbedienung ist ebenfalls sehr hochwertig und besteht aus Aluminium. Sie besitzt, wie inzwischen weit verbreitet, eine Sprachfunktion aber auch eine kleine Besonderheit – die „Ambient-Taste“. Wenn man diese betätigt öffnet sich ein Menü in dem man aus verschiedenen Motiven auswählen kann. So ist es unter anderem möglich das Display als große Uhr oder als digitalen Bilderrahmen zu nutzen. Mittels Smartphone App kann man das Tapetenmuster auf den TV Übertragen, sodass dieser mit dem Hintergrund verschmilzt. Hierfür regelt der TV das LED Backlight auf ein Minimum runter, der Q9FN verbraucht so aber nur noch knapp 80 Watt. Solltet ihr einmal die Fernbedienung verlegen so findet ihr unter dem Samsung Logo ein kleines Bedienfeld.
Kalibrierung
Vor der Kalibrierung

Out of the box bietet der Bildmodus „Movie“ die beste Ausgangssituation für Filme & Serien. Wir müssen aber darauf hinweisen, dass diese Einstellung doch mehr als suboptimal ist. Andere Hersteller wie z.B. Panasonic sind hier ab Werk viel näher am Standard für SDR. Die Farbgenauigkeit und darunter vor allem Grün und Gelb sind nicht genau abgestimmt. Die durchschnittliche Farbtemperatur mit 6560K dagegen ist nah an der Norm, die bei 6503K liegt. Der Gammaverlauf ist auf 2.40 ausgelegt was auch unserem späteren Ziel dient. Für unsere Messungen habe ich Full Field Pattern (Großflächige Testbilder 100%) verwendet, da aufgrund des Local Dimmings mit meiner bevorzugten Fenstergröße nur instabile Messungen erzielt wurden.
Nach der Kalibrierung

Die Kalibrierung wurde durchgeführt mit dem latest Build von CalMAN 2018 R2 (5.9.1) einem i1Display Pro welches mit einem i1Pro2 profiliert wurde. Nach der Kalibrierung kommen wir dem SDR Rec.709 Standard sehr nahe. Dieser sieht eine maximale Helligkeit von 100 nits, Gamma 2.4 und eine durchschnittliche Farbtemperatur von 6503K vor. Leider machte das aggressive Local Dimming trotz Full Field Pattern das ganze unnötig schwer. Dennoch konnten wir die Primärfarben (Rot, Grün, Blau) optimieren und unter einen durchschnittlichen dE von 1,32 bringen und die Farbraumabdeckung dadurch auf knapp 98% erhöhen.
HDR10 Messung

Die Peak Helligkeit im HDR Modus von 1.620 nits gemessen in einem 10% Fenster sorgt für einen enormen HDR Effekt. Leider ist das aber nur die halbe Miete. Das Problem liegt darin, dass der der QF9N das Tonemapping deutlich aggressiver vornimmt als es z.B. bei anderen TV Modellen der Fall ist. Je nachdem welcher Info Frame vorliegt (1.000 oder 4.000 nits) ändert der TV das Tonemapping stark und bestimmte Szenen in Filmen entsprechen dann nicht mehr der Vision des Filmemachers. Das besagte Tonemapping kann jedoch durch die Justierung von dem Hintergrundlicht und Kontrast leicht verbessert werden. Die Kollegen von HDTVTest haben dazu ein ausführliches Video erstellt (Klicke hier)
DCI-P3 Farbraum Abdeckung

REC.2020 Farbraum Abdeckung

Die HDR DCI-P3 Farbraum Abdeckung des Q9FN ist sehr gut. Er hat lediglich Probleme einige der neuen Grüntöne innerhalb des Rec.2020 Containers darzustellen was zu diesem Zeitpunkt aber nur sehr wenige Modelle beherrschen und aktuell kein Problem ist, da Bildmaterial meist nicht über DCI-P3 hinausgeht.
Ausleuchtung

Die Ausleuchtung des Displays war gut und homogen. An den Seiten ist jedoch ein leichter Rückgang der Helligkeit zu beobachten, der in Alltagssituationen jedoch nicht zu sehr ins Gewicht fallen dürfte. Lichthöfe konnte wir keine vorfinden, jedoch konnten wir bei unserem Testsample DSE (Dirty Screen Effect) ausfindig machen.
Bildeindruck
Der TV bietet eine echte Direct LED Hintergrundbeleuchtung mit 480 Dimming Zonen (30 x 16) und hebt sich somit bereits technisch vom Vorjahres Q9 Modell ab, das lediglich eine Edge-LED Beleuchtung nutzte. Der TV hat ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis und die Local Dimming Funktion arbeitet sehr effektiv um die Leistung dunkler Szenen zu verbessern. Es ist auch einer der hellsten Fernseher, der aktuell am Markt erhältlich ist. Der Kontrastfilter ist sehr gelungen und bietet eine gute Abdunklung. Erst ab einem bestimmten Blickwinkel neigt der TV zu violetten Verfärbungen.
Dadurch eignet sich der Q9FN perfekt für helle als auch für dunkle Zimmer. Der TV hat eine solide gleichmäßige Ausleuchtung. Bei unserem Testexemplar konnten wir einen DSE (Dirty Screen Effect) feststellen, der bei Sport Sendungen mit schnellen Bewegungen in Erscheinung treten konnte. Dies wird aber womöglich nicht bei allen Geräten der Fall, sondern eher auf den wiederholten Aufbau und Transport des Test-Exemplars zurückzuführen sein.
Anhand der Messwerte lassen sich nochmal die gesammelten Bildeindrücke zusammenfassen. Das LED Dimming des Q9FN verringert bei bestmöglicher Schwarzdarstellung die Helligkeit von kleinen Leuchtpunkten. Einzelne Pixel umgeben von schwarzen Flächen dann einmal nicht mal mehr mit 50 nits. Mit kleinen Messfenstern z.B. 2% sinkt die Peak Helligkeit zunehmend. Großflächig hingegen erreicht der Q9FN sehr hohe Spitzenwerte und auch die Farbhelligkeit ist sehr gut. Das Problem des Q9FN ist, dass Farbabstufungen teilweise ungesättigt erscheinen (Bei SDR-Inhalten) und auch das LED Dimming sorgt für ein Ausbleichen der Farben. Wenn man in den Dynamik Modus wechselt – was wir nicht empfehlen – „überdreht“ das Bild und die Farbtemperatur wirkt sehr kühl. Die Maximalhelligkeit von 2.000 nits (wie auch von Samsung so beworben) konnten wir bestätigen, jedoch nur in einem Zeitfenster von rund 7 Sekunden. Danach verliert er sehr stark an Helligkeit und fällt auf ca. 1400 nits ab – was immer noch ein sehr guter Wert ist. Uns ist der Kino Modus mit geringerer dafür aber konstanter Helligkeit deutlich lieber.
Die gewählte Subpixelansteuerung des letzten Jahres setzt Samsung auch beim Q9FN ein. Jedes Sub Pixel ist noch einmal unterteilt und je nach Bildinhalt wir die ausgegebene Bildhelligkeit leicht variiert. Das erzeugt ein Raster Effekt, den man aber erst sieht, wenn man sehr nah an das Panel herantritt. Für eine harmonische 4K Wiedergabe ist diese Subpixel Ansteuerung nicht immer optimal. Samsung verwendet diese Art der Ansteuerung um die Blickwinkel-Eigenschaften des VA-Panels zu verbessern (Was auch gelungen ist). So lange man helle und bunte Bilder darstellt merkt man kaum wie das Bild langsam ausbleicht. Der Trick funktioniert leider aber nicht bei eher dunkleren Farben die dann sehr schnell an Kontrast verlieren.
Der Q9FN bietet ein großen Farbraum, die Farbgenauigkeit dessen ist leider nicht sehr hoch. Womöglich wäre eine feinere Abstimmung mit deaktiviertem Local Dimming möglich gewesen. Kurzzeitige Nachleuchteffekte wie bei der OLED Technologie gibt es beim Q9FN nicht. Es ist auch kein Einbrennen zu befürchten. Das Upscaling ist gut gelungen aber die Schärfe-Filter arbeiten deutlich aggressiver als bei anderen Herstellern, weshalb Bilder ein härteren Kontrasteindruck hinterlassen können.
Gaming – Input Lag

Die größte Neuerung und einer der Kaufgründe für einen aktuellen Samsung TV ist VRR (Variable Refresh Rate) oder „AMD Freesync“. Um das Feature zu benutzen benötigt man einen PC mit AMD Grafikkarte oder eine Xbox One S bzw. Xbox One X. Nintendo Switch oder PS4 unterstützen dieses Feature nicht. Wenn man Freesync im TV und der Xbox aktiviert hat benötigt man Spiele und oder Content bei dem idealerweise mindestens 40 Bilder pro Sekunde ausgegeben werden. Statt einem Standard Vertical Sync vollzieht der Q9FN die Anpassung der Bildrate dynamisch was viele Vorteile mit sich bringt. Die Eingabeverzögerung wird im Gegensatz zu anderen Standards nahezu halbiert. Dadurch verschwinden – zumindest in der Theorie – Bildruckler sowie Tearing-Artefakte. Leider ist es in der Praxis so, dass die Xbox One X nicht perfekt mit Freesync harmoniert aber im Test waren Spiele wie Final Fantasy XV oder The Witcher deutlich flüssiger als ohne Freesync-Funktion. Bei 60Hz-Spielen wie Forza Horizon 4 zeigt sich jedoch das volle Potential der Technologie. Wir hoffen, dass Samsung dieses Feature weiter verfeinert, damit auch einzelne Bildruckler noch beseitigt werden. Dafür ist aber auch die Kooperation von Microsoft gefragt.
PC Gamer mit passenden Grafikkarten sind hier klar im Vorteil, da die Bildrate bei performanten Spiele-Computern meist über 40 FPS liegt und somit das VRR voll greifen kann. Zudem sind Bildwiederholungsraten bei Gaming-PCs von bis zu 240Hz möglich. Wir hoffen, dass noch mehr Spiele auf der Microsoft-Konsole in den Genuss des VRR-Features kommen. Das hängt natürlich maßgeblich davon ab, wie komplex die dargestellten Spielwelten sind. Da diese Funktion nicht für Games mit 30 FPS gilt hat Samsung erstmalig die Zwischenbildberechnung für Spiele bereitgestellt „Motion Plus Spiel“. Leider konnten wir in unseren Tests keine deutliche Verbesserung feststellen und empfinden das der „Motion Plus Film“ für flüssigere Ergebnisse sorgt.
Anhand der Messung der Verzögerungszeit erkennt man, dass Samsung für maximale Glättung deutlich mehr Zeit benötigt. Wenn man im Spiele Modus auf jegliche Zwischenbildberechnung verzichtet erreicht man die geringste Eingabeverzögerung mit 20.6 msec. Dieser Wert lässt sich mittels Freesync nochmal halbieren.
Purer Spiele-Modus | 20.6 msec Verzögerung |
Spiele-Modus mit VRR | 10.3 msec Verzögerung |
Motion Plus Spiel | 27.4 msec Verzögerung |
Motion Plus Film | 73.9 msec Verzögerung |
Bildeinstellungen Q9FN
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Samsung Q9FN die Wiedergabe von herkömmlichem Bildmaterial (SDR & Rec.709) gut beherrscht und dieses präzise wiedergeben kann. Wer Fernsehübertragungen, DVDs oder Internetstreams in HD oder UHD-Auflösung im Standard-Dynamikbereich (SDR) und REC.709 Farbraum auf dem Q9FN wiedergibt, wird je nach Content die Schwächen des aggressiven Local Dimmings in Kombination mit der etwas überzogenen EOTF-Kurve bemerken. Eine Übersättigung sowie das Ausbleichen der Farbe kann die Folge sein. Um dem entgegenzusteuern, kann man den erweiterten Farbraum aktivieren (Farbraum: nativ), da dieser auch die Hauttöne nicht allzu stark verschiebt.
Sehr gut funktionieren die Helligkeitseinstellungen (Einstellungen>Bild>Hintergrundbeleuchtung) des Samsung Q9FN. Mit diesem steuert man bei einem TV in der Regel nicht die Bildhelligkeit, sondern nimmt Einfluss auf die Wiedergabe von dunklen Bildbereichen. Samsung hat diesen Regler bei Q9FN so angepasst, dass sich die Schwarzdarstellung nicht verändert selbst wenn ihr den Regler hochdreht. Stattdessen werden alle Stufen über Schwarz angehoben. Somit hat man eine sehr feine Einstellung umso z.B. die Wiedergabe für sehr helle Räume optimal anzupassen zu können. So kann der 4K Fernseher nur über diese Einstellungsmöglichkeit sehr gut an die Lichtverhältnisse im eigenen Raum angepasst werden.
Digital aufbereiten solltet ihr grundsätzlich deaktivieren, außer ihr habt Bildmaterial mit extrem viel Bildrauschen oder Artefakten. Doch selbst dann stellt sich die Frage, wieso das Bildmaterial so suboptimal ist. (PS: Bildrauschen bei älteren Filmen gehört doch irgendwie dazu).
Weiter arbeitet die Unschärfenminderung (Auto Motion Plus) (Einstellungen>Bild>Experteneinstellungen>Auto Motion Plus) sehr aggressiv. Der Standardwert ist auf 10 gesetzt. Ein niedrigerer Wert von 3-4 ist empfehlenswert um Bildartefakte und Ruckler zu vermeiden. Je nach Inhalt schadet es auch nicht den Wert auf 0 zu setzen.
Das Local Dimming (Einstellungen>Bild>Local Dimming) sollte bei SDR-Quellen (Standard Dynamic Range) auf „Standard gesetzt werden. Auf „Hoch“ werden die Dimming-Zonen stärker sichtbar und es kommt zu Halo-Effekten. Bei HDR (High Dynamic Range) Quellen wird die Einstellung automatisch auf „Hoch“ gestellt, was ok ist. (Anmerkung: Die Local Dimming Einstellung „Hoch“ bei SDR und HDR ist nicht 1 zu 1 vergleichbar).
Kontrastverbesserungen mit HDR+ sind nur mit Standard Kontrast und Gamma möglich (SDR-Material). Sättigungsanpassungen über eine dynamische Nachbearbeitung mit HDR10, HLG und HDR10+-Quellen kann man leider nicht erreichen. Oft wird das Bild aufgehellt, ohne das eine Verbesserung des Kontrasts wahrgenommen werden kann.
Die Farbraumeinstellungen arbeiten auf „Auto“ für SDR sowie HDR-Quellen korrekt. Wie oben angesprochen, sollte man bei SDR-Quellen bei denen die Farben ungesättigt erscheinen, vielleicht einmal den erweiterten Farbraum ausprobieren.
Darüber hinaus gibt es noch eine BFI (Black Frame Insertion) Einstellung um eine bestmögliche Bewegtbildschärfe bei 60Hz Quellen ohne Zwischenbildberechnung zu erreichen. In der Praxis führt das jedoch zu starken Helligkeitsverlusten und ist daher nicht für HDR Games und düstere Filme & Serien zu empfehlen. (Bild>Experteneinstellungen>Auto Motion Plus> LED Clear Motion)
In der Praxis neigt der Q9FN außerdem häufig zu Doppelkonturen Effekten bei schnellen Bildbewegungen. Bei der Zwischenbildberechnung kommt es außerdem häufig zu Aussetzern und Artefakten. Falls ihr die Funktion dennoch gerne mal im SDR Filmbetrieb testen möchtet und keine 24p-Interpolation durchgeführt werden soll, empfehlen wir in der Auto Motion Plus Einstellung die Unschärfe/Judder Minderung auf 0 zu setzen und LED Clear Motion zu aktivieren.
Während des Filmbetriebs mit schmalen Kinobalken erwartet euch mit dem Q9FN kein perfektes Schwarz. Je nach Sitzposition kann man die Aufhellung durchaus erkennen. Was aber deutlicher störender ist, ist die Abdunkelung der Bereiche nahe der Kinobalken. Je nach Content gehen dann gewisse Bilddetails verloren und z.B. Untertitel werden im Balken sehr dunkel dargestellt.
Um einen ungewollten Bildverschnitt zu vermeiden sollte man die Option Bildformat automatisch anpassen manuell „Ein“ setzen (Bild>Bildformat).
Fazit + Feedback
Der Aufbau des Samsung Q9FN ist einzigartig. Die Versorgung des Displays mit Bild- und Tonsignalen sowie mit Strom über ein dünnes Kabel (One Invisible Connect) gibt es so nur bei Samsungs QLED-TVs. So kann der Fernseher auch wirklich frei im Raum platziert werden und ist nicht an die Nähe einer Steckdose oder TV-Anschlusses gebunden. Im Lieferumfang ein 5 Meter „One Invisible Cable“ enthalten. Optional kann die Verbindung auf 15 Meter erweitert werden. Die Platzierung der Anschluss-Box (One Connect Box) nah an den Zuspielern (Konsole, AV-Receiver, Streaming-Player) ist ein großer Vorteil.
Samsung liefert mit dem Q9FN alle Voraussetzungen für eine solide Bilddarstellung. Film- & Serienliebhaber werden jedoch nur nach einer guten Kalibrierung mit dem Gerät glücklich. Ab Werk sind die Farben viel zu übersättigt, das Bild insgesamt zu hell. Samsung sollte hier auch nochmals die Ansteuerung des Local Dimming überdenken und Fehler bei den Helligkeitskurven, vor allem bei HDR-Darstellungen korrigieren.
Die Bildqualität kann insgesamt als solide und gut bewertet werden. Vor allen in hellen Umgebungen spielt der Q9FN seine Karten bzw. seine maximale Helligkeit von bis zu 2.000 nits bestens aus. Zur perfekten Darstellung fehlt eine etwas genauere Farbansteuerung sowie ein besserer Schwarz-/Kontrastwert. In einer sehr dunklen Nutzungsumgebung fällt dies je nachdem welcher Content dargestellt, zu sehr ins Gewicht.
Gamer, vor allem Besitzer einer Xbox One S oder Xbox One X werden ihre wahre Freude am Q9FN haben. Das VRR-Feature ist wirklich ein Alleinstellungsmerkmal und ein Kaufargument. Die Spitzenhelligkeit erlaubt es auch, Gegner in „dunklen Ecken“ zu entdecken.
Am Ende kann man zusammenfassen: Je heller die Inhalte/Umgebung, desto besser arbeitet der Samsung Q9FN. Fans von Horrorfilmen und Drama-Serien die gerne in abgedunkelter Atmosphäre ihre Inhalte genießen, sind mit einem OLED-TV womöglich besser beraten. Wer viel lineares Fernsehen schaut, eine oder mehrere Konsolen Zuhause hat und sich auch Filme und Serien in 4K Auflösung mit HDR zu Gemüte führt, für den ist der Q9FN auf jeden Fall eine Option!
Wir brauchen euer Feedback!
Schön das du unseren Testbericht zum Samsung Q9FN gelesen hast. Im Grunde handelt es sich um unseren ersten großen Testbericht, den wir mit professionellem Equipment und mit stetiger Korrespondenz mit dem Hersteller aufgesetzt haben. Wir möchten Samsung für die Bereitstellung des Test-Samples sowie für das rasche Feedback auf unsere Fragen danken.
Wir möchten euch einen unverblümten Blick auf das Produkt liefern. Daher findest du jetzt auch keine Wertungen mit xx von 100 Punkten oder irgendwelche Referenz-Logos in unserem Fazit wieder. Das wäre zu verfrüht. Uns ist vor allem euer Feedback wichtig. Wie findet ihr unsere Review zum Samsung Q9FN? Haben wir etwas Wichtiges vergessen? Sind bestimmte Messungen nicht nachvollziehbar? Habt ihr vielleicht wertvolle Tipps in Bezug auf den getesteten Samsung Q9FN für uns? Wir möchten mit euch in einem konstruktiven Gespräch ein Testballon erstellen mit dem wir und unsere Leser zufrieden sind und wir sagen können: „Hinter diesem Ergebnis stehen wir zu 100%“.
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